Manche moegen's reicher
könnte.« Sie schlägt lasziv ihre superlangen Beine übereinander, als säße der gute Brad ihr höchstpersönlich gegenüber, und lässt damit keine Zweifel offen, an wen sie dabei zum Beispiel gedacht hat. »Aber nicht, dass ich Angelina besser finden würde«, schiebt sie dann mit abfällig gekräuselten Lippen nach.
»Wieso, wie sieht sie denn aus, diese Lilly?«, will Fiona wissen.
»Du kannst sie dir ansehen, indem du sie googelst«, schlage ich vor. »Gib einfach die Begriffe Brad Pitt, Skandal und Deutsche ein.«
»Und sicherheitshalber noch Schlampe und Luder , dann findest du sie garantiert«, ergänzt Tessa grinsend.
Fiona greift nach ihrem Tabletcomputer und tippt die Begriffe ein. »Ah, da ist sie schon.«
Sie wischt mehrmals über die Bedienoberfläche, um in den Berichten zu stöbern, während Lissy mit ihrem Sessel näher rückt und ebenfalls einen Blick auf die Bilder wirft.
»Du meine Güte, da war ja ganz schön was los«, ruft Lissy aus. »Hier steht, dass sie sogar Sadomasospielchen getrieben haben. Stimmt das?« Sie sieht mich fragend an.
»Unsinn, das war bloß eine Zeitungsente«, antworte ich. »Ich habe damals mit Lilly telefoniert, und sie hat mir glaubhaft versichert, dass das eine Verwechslung war, die einer dieser Sensationsreporter dann zur ganz großen Story aufgebauscht hat.«
»Hier schreiben sie aber, dass Brads Geliebte Lillifee Springwater geheißen hat und nicht Lilly Tanner«, wendet Fiona ein.
»Das ist mir auch aufgefallen, aber gemeint war die ganze Zeit über Lilly, du brauchst nur die Fotos zu vergleichen.«
»Dann ist das ein Künstlername von ihr?«
»Vermutlich ja.« Ich mache eine hilflose Geste. »Genau weiß ich es nicht, darüber haben wir nie geredet.«
»Also eines kann ich euch garantieren: Die hat ganz sicher keine Sadomasospielchen getrieben«, mischt sich Tessa mit einem verächtlichen Schnauben ein. »Seht sie euch doch nur einmal an: Die ist doch viel zu brav für so etwas.«
»Wow!«, ruft Fiona auf einmal aus. »Seht nur, sie hatte sogar ein Zusammentreffen mit George Clooney, und bei der Oscarverleihung ist sie dann auch noch aufgetaucht.« Ihr Blick wird ganz schwärmerisch. »Die Frau ist zu beneiden.«
»Alles Quatsch«, bleibt Tessa stur, und man kann ihr deutlich ansehen, wie neidisch sie ist. »Für so eine hätte Clooney sich ganz bestimmt nicht interessiert.«
»Also, ich finde sie eigentlich ganz hübsch«, erwidert Lissy. »Außerdem wirkt sie irgendwie nett.«
»Nett mag schon sein«, kommt es widerwillig von Tessa. »Aber doch nicht hübsch – es sei denn, man steht auf Sex im Rüschennachthemd, wenn ihr wisst, was ich meine.«
»Sie erinnert mich an jemanden …« Fiona kräuselt nachdenklich die Stirn.
»Also, ich kenne sie ja persönlich, und ich finde sie auch ganz hübsch«, bringe ich mich wieder ein. »Aber abgesehen von diesen alten Geschichten, wisst ihr, mit wem sie aktuell zusammen ist?« Ich mache eine Pause, um die Spannung zu erhöhen.
»Nein, sag schon!«
»Mit Jason Griffin«, verkünde ich und wundere mich selbst, wie sehr ich es genieße, mit meinen berühmten Bekannten anzugeben.
»Du meinst den Regisseur?«, kommt es auch prompt begeistert von Fiona zurück, während Lissy blitzschnell den Namen in ihren Laptop eingibt und Tessa wieder nur den Kopf schüttelt.
»Nie von dem gehört«, meint sie. »Besonders berühmt kann der nicht sein.«
»Du hast ja keine Ahnung, Tessa«, widerspricht Fiona ihr aufgeregt. »Jason Griffin ist ein Kult regisseur!«
»Fiona hat recht«, nickt Lissy. »Der hat schon eine Menge Auszeichnungen bekommen, und nicht nur das. Er sieht auch noch prima aus. Seht nur!« Sie hält den Laptop so, dass wir ein Foto von Jason Griffin aus einem Pressebericht sehen können.
»Zugegeben.« Diesmal ist auch Tessa kleinlaut geworden.
»Ich weiß. Wie Pierce Brosnan in jung«, nickt Fiona begeistert.
»Ehrlich, Molly, deine Freundin scheint es wirklich zu etwas gebracht zu haben«, wiegt Lissy anerkennend den Kopf. »Wie lange ist es her, dass sie in die Staaten gegangen ist?«
»Das ist es ja: gerade mal ein Jahr«, lasse auch ich mich von ihrer Begeisterung anstecken. »In dieser kurzen Zeit hat sie es nicht nur geschafft, in der Filmbranche Fuß zu fassen, sondern sie ist auch noch die Freundin eines berühmten Regisseurs geworden.«
»Was in diesem Fall aber wahrscheinlich aufs selbe hinausläuft«, meint Tessa nachdenklich. »Dennoch, in nur einem Jahr, und mit eher
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