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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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meinen Blick.
    »Großartig, Joe. Und die Sachen sind alle für mich?«
    »Ja klar, das sind doch bloß ein paar Mitbringsel, falls Ihnen mal wieder jemand dumm kommen will.« Er spielt damit auf die Ereignisse vom letzten Jahr an, als mehrere hinterlistige Attentäter unter der Führung meiner Exchefin Clarissa versucht haben, Winners only mit falschen Anschuldigungen in Misskredit zu bringen.
    »Ja, vielen Dank«, sage ich. »Aber das ist nicht der eigentliche Grund, weshalb Sie mich so dringend sprechen wollten, oder?«
    »Nein, ist es nicht.« Ihm ist anzusehen, dass das nun Folgende unangenehm wird, und mein Magen zieht sich augenblicklich zusammen.
    Wusst ich’s doch. Es geht um Philip. Er hat sicher etwas ganz Schreckliches getan.
    »Es hat mit Philip zu tun, stimmt’s?«, frage ich leise.
    Joe nickt mit betrübter Miene.
    »Deswegen hatten Sie es auch so eilig …« Ich atme tief ein und versuche, stark zu bleiben. »Okay, wie schlimm ist es? Hat es was mit Spionage zu tun, oder gar … Terrorismus?« Das letzte Wort habe ich mehr gehaucht als gesagt, so schrecklich ist die Vorstellung.
    »Wie bitte? Spionage, Terrorismus?« Joe schüttelt energisch den Kopf. »Nein, so schlimm ist es auch wieder nicht.«
    Ich atme erleichtert auf.
    »Oder zumindest wissen wir derzeit noch nichts über derartige Aktivitäten. Vergessen Sie nicht, wir stehen ganz am Anfang unserer Ermittlungen«, gibt er zu bedenken.
    »Das ist mir klar, und deswegen habe ich mich auch gewundert, dass Sie bereits Ergebnisse haben«, sage ich.
    »Das liegt daran, dass ich Ihren Nachforschungen oberste Priorität eingeräumt habe, Ihr Fall hat DEFCON 1«, bringt er mit gewichtiger Miene hervor.
    »DEFCON 1?«, wiederhole ich verblüfft. Den Begriff kenne ich aus irgendeinem Film. Aber ging es da nicht um einen Irren, der Amerika mit Atomwaffen zerstören wollte?
    »Ja, das bedeutet allerhöchste Alarmstufe«, nickt er.
    »Aja?«, mache ich interessiert. »Dann ist das wohl eine Abkürzung?«
    »Eine Abkürzung?« Mit der Frage scheint er nicht gerechnet zu haben. Er denkt schnell nach. »Äh, ja, allerdings, DEFCON ist die internationale Abkürzung für … Detektivische  … Falllösungs … ähm … Coproduktion  … auf Nuklearstandard «, würgt er schließlich hervor und bekommt dabei eine kräftige Farbe im Gesicht.
    Alles klar. Er hat keine Ahnung, wofür das steht. Das ist aber auch nicht von Bedeutung. Solange er sich ordentlich in den Fall reinhängt, kann er es von mir aus auch nennen, wie er will.
    »Und wie gehen Sie in solchen Fällen vor?«, frage ich, ohne weiter auf seine Erklärung einzugehen, und während ich das noch sage, geistern in meinem Kopfkino plötzlich vermummte Gestalten mit automatischen Waffen herum, die sich von einem Hochhaus abseilen und in meterdicke Tresore einbrechen.
    »Als ersten Schritt setzen wir in solchen Fällen unseren allerbesten Computerprofi ein«, erklärt Joe.
    »Tatsächlich? Wie viele Computerprofis haben Sie denn?«
    »Nun … fest angestellt eigentlich nur den einen«, antwortet er. »Aber der ist der Beste, das können Sie mir glauben.«
    »Schon gut, ich glaube Ihnen.« Vor allem aber glaube ich, dass Joe einen ausgeprägten Hang zur Dramatisierung hat, was mich in diesem Zusammenhang aber auch beruhigt. Vielleicht sind die Ergebnisse seiner Nachforschungen ja doch nicht so tragisch, sondern einfach nur ein bisschen übertrieben dargestellt. »Also gut, Joe, heraus damit: Was haben Sie über Philip herausgefunden?«
    »Sie wollen es also wirklich wissen?« Er sieht mir forschend in die Augen.
    Mann, manchmal kann er einem echt auf die Nerven gehen. Erst macht er tonnenweise mysteriöse Andeutungen, und dann fragt er, ob man es wissen will?
    »Natürlich will ich es wissen, Joe, was dachten Sie denn?«, entfährt es mir.
    »Okay, okay.« Er macht eine beschwichtigende Geste. »Sie sind der Boss, Molly. Also gut …« Er greift in seine Tasche und zieht einen Umschlag hervor, den er vor mir auf den Tisch legt.
    Es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter. Da ist es also. Das Dossier über Philip.
    Die Akte V .
    Ich wage kaum, den Umschlag zu öffnen und die vielen zusammengehefteten Seiten daraus hervorzuziehen. Mit angehaltenem Atem und zusammengekniffenen Lidern, als könnte mich der Inhalt blenden, riskiere ich einen Blick und sehe unendliche Reihen von Zahlen – aus denen ich aber zumindest im ersten Moment nicht wirklich schlau werde.
    »Was ist das?«, frage ich.
    »Das sind

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