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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Tabelle mit Uhrzeiten und Zahlen erkennen.
    »Das ist eine Aufstellung der bisher von mir geleisteten Arbeit sowie der Summe, die ihr mir inzwischen schuldet«, erklärt sie. »Die fünfzig Euro pro Stunde stehen doch noch, oder?«
    »Natürlich«, nicke ich ernüchtert und reiche den Bogen an Lissy weiter. »Mail das später gleich an die Buchhaltung, Lissy, ja?«
    Lissy nickt.
    »Wie ihr sehen könnt, habe ich bisher zweiunddreißig Stunden an Arbeit in euer Projekt investiert, nicht gerechnet die Pausen«, betont Emma. »Das macht dann also tausendsechshundert Euro.« Sie legt eine Pause ein und sieht mich gespannt an.
    »Okay, geht in Ordnung«, sage ich.
    »Ja, wirklich?« Sie wirkt erleichtert, gerade so, als hätte sie die Befürchtung gehabt, Lissy und ich könnten ein Gaunerpärchen sein, das extra von Deutschland hierher geflogen ist, nur um sie zu ärgern. »Ganz unten steht auch die Bankverbindung«, ergänzt sie.
    »Hab ich gesehen«, nickt Lissy.
    »Gut, Emma, nachdem das geklärt wäre – hast du irgendwelche Ergebnisse, unser Geschäft betreffend?«, erkundige ich mich.
    »Klar, was dachtest du denn?«, grinst sie. »Hier bitte!«
    Das nächste Papier, das sie mir überreicht, ist bedeutend größer und noch zusammengefaltet. Als ich es auf dem Tisch ausbreite, springt mir das Bild eines großen, mehrstöckigen Gebäudes aus Glas und Chrom entgegen. Mein Herzschlag beschleunigt sich augenblicklich. Ganz ohne Übertreibung: Hätte ich mir in meiner Phantasie eine Immobilie für unsere neue Filiale ausmalen dürfen, wäre genau das dabei herausgekommen.
    »Sag bloß, das können wir mieten, Emma«, hauche ich tonlos.
    Ich zeige auch Lissy das Bild, und sie ist ähnlich begeistert wie ich – allerdings mit einem Vorbehalt. »Ja, das sieht super aus, aber ist es nicht zu teuer für uns?«
    »Ad eins«, legt Emma mit unverhohlenem Triumph in der Stimme los. »Ja, es ist zur Vermietung ausgeschrieben, und ad zwei: Der Preis ist verhandelbar.« Sie teilt uns das mit, als bekämen wir es zur Not auch geschenkt.
    »Was bedeutet verhandelbar?«, hakt Lissy nach.
    »Das bedeutet, dass die Firma, die es gebaut hat – eine Fitnesskette übrigens –, gerade pleitegegangen ist und die Bank jetzt dringend einen Mieter sucht, wodurch man den Preis natürlich kräftig drücken kann.«
    »Aber es muss doch irgendeine Preisvorstellung geben«, bringe ich vor. »Wie groß ist dieses Gebäude überhaupt, und wo liegt es?«
    »Steht alles auf der Rückseite«, gibt Emma Auskunft. »Es hat insgesamt dreitausend Quadratmeter, verteilt auf drei Etagen, und es ist gar nicht weit von hier. Man muss nur auf dem Hollywood Freeway ein paar Meilen in Richtung Universal Studios fahren, dann kommt es auf der linken Seite.«
    »Also genau das, was wir suchen«, bringe ich es auf den Punkt.
    »Auf jeden Fall«, nickt auch Lissy. »Bleibt nur noch die Frage nach dem Preis. Wie steht’s damit, Emma?«
    »Also, der Ausgangspunkt ist folgender«, hebt Emma an. »Ich habe mit Ray Jackson vom zuständigen Immobilienbüro geredet, und von dem bekam ich die Auskunft, dass die Bank einen Mietpreis von vierzig Dollar pro Quadratmeter ausgerufen hat.«
    Lissy und ich rechnen gleichzeitig drauflos, und wie immer ist sie die Schnellere.
    »Hundertzwanzigtausend Dollar pro Monat? Die spinnen doch.« Sie tippt sich empört an die Stirn.
    Oh verdammt. Das ist nicht gerade billig.
    »Wie viel ist das in Euro?«, frage ich, und kaum habe ich den Satz zu Ende gebracht, als Lissy auch schon wie aus der Pistole geschossen antwortet:
    »Nach aktuellem Wechselkurs gute neunzigtausend.«
    »Neunzigtausend? Das ist eine Menge«, stelle ich resigniert fest.
    »Du sagst es«, bestätigt Lissy. »Die Frage ist natürlich, wie tief sich der Preis noch drücken lässt. Amerika steckt immerhin noch in der Krise, und für so ein großes Objekt wird sich wahrscheinlich nicht so schnell ein Mieter finden, was meint ihr?«
    »Ja, stimmt.« Ich schöpfe wieder Hoffnung. »Was denkst du, Emma, wie tief würden die noch gehen?«
    Emma hat unser Gespräch aufmerksam verfolgt. »Ich habe mit Ray natürlich schon ein bisschen Klartext geredet, und er meint, dass sie vermutlich auch dreißig Dollar akzeptieren, sofern das Angebot von einer soliden Firma kommt und es keine konkreten Mitbieter gibt.«
    »Dreißig pro Quadratmeter, das wären dann insgesamt …«
    »Neunundsechzigtausend Euro«, souffliert Lissy mir erneut.
    »Also in etwa siebzigtausend«, nicke ich. »Was

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