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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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meinst du, Lissy, wäre das wirtschaftlich vertretbar?«
    Sie wiegt nachdenklich den Kopf hin und her.
    »Das ist eine gute Frage, die sich so noch nicht beantworten lässt. Noch wissen wir nicht, wie es mit dem Preisniveau für unsere Produkte hier in Los Angeles steht. Das müssten wir als Erstes eruieren, damit wir dann mithilfe einer Wirtschaftlichkeitsberechnung entscheiden können, ob der hohe Mietpreis aus kaufmännischer Sicht überhaupt vertretbar wäre.«
    »Okay.« Mein Blick schwenkt wieder auf Emma. »Das wäre die nächste Aufgabe für dich. Könntest du das für uns erledigen?«
    »Erledigen? Was denn?«
    »Das Preisniveau für unsere Produkte eruieren.«
    »Eruieren?«
    »Erheben. Herausfinden, was das alles hier kostet, damit wir eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie hoch wir unsere Preise ansetzen können und ob sich das Ganze in weiterer Folge für uns rechnet, verstehst du?«
    »Ach so, ja.« Sie macht eine entschuldigende Geste. »Ihr müsst schon verzeihen, aber da ich in letzter Zeit kaum noch Deutsch spreche, tue ich mir manchmal ein bisschen schwer damit. Aber das mit den Preisen mache ich natürlich, klar. I do that with the prices, of course, clear.«
    »Am besten vergibst du den Auftrag gleich an ein hiesiges Marktforschungsinstitut«, schlage ich vor. »Damit geht es wahrscheinlich am schnellsten.«
    »Gute Idee«, stimmt Lissy mir zu. Und zu Emma sagt sie: »Was wir alles im Angebot haben, weißt du doch, oder?«
    Emma nickt.
    »Klar, Mollys Assistentin hat mir alles gemailt. Ich kenne Winners only inzwischen in- und auswendig, glaubt mir.«
    »Dann wäre ja alles klar«, nicke ich zufrieden. »Okay, hast du sonst noch was für uns, Emma?«
    »Ja, eines noch«, antwortet sie. »Ich habe eine passende Unternehmensberaterfirma für uns ausfindig gemacht.« Sie drückt mir eine goldene Visitenkarte mit mattschwarzem Prägeaufdruck in die Hand und erklärt: »Das Unternehmen heißt Pimp Your Enterprise, und das sind Vollprofis auf dem Gebiet. Ihr Boss heißt Levi Bernstein. Mit dem habe ich schon geredet, und er würde sich freuen, die Behördenwege und den ganzen Kram für uns übernehmen zu dürfen.«
    »Ja, wirklich? Dann befürchtet er keine Probleme bezüglich der Konzessionen und dergleichen?«, frage ich.
    Emma fegt meine Bedenken mit einer resoluten Handbewegung vom Tisch.
    »Absolut nicht. Wisst ihr, hier in den Staaten läuft das grundsätzlich anders als in Deutschland, hier gibt es nicht halb so viel Papierkram. Nehmt mich zum Beispiel: Ich habe meine Schauspielschule von einem Tag auf den anderen aufgemacht, einfach einen Saal gemietet, ein Schild an die Tür gehängt, und los ging’s, zack, und bislang gab es damit überhaupt keine Probleme.« Sie sieht uns erwartungsvoll an, als erwartete sie Applaus, und dann fällt ihr noch ein: »Apropos, falls ihr mal Interesse daran hättet, eine professionelle Schauspielausbildung zu machen, würde ich euch natürlich Rabatt gewähren. Sagen wir fünf Prozent?« Sie zwinkert uns vertraulich zu.
    »Äh … das klingt wirklich interessant, wir kommen vielleicht bei Gelegenheit darauf zurück, nicht wahr, Lissy?«, antworte ich ausweichend. »Vorerst müssen wir uns aber auf Winners only konzentrieren. Wie sieht’s aus, Emma, können wir dieses Gebäude besichtigen?«
    »Aber natürlich, das wäre mein nächster Vorschlag gewesen.« Sie wirft einen Blick auf ihre Uhr. »Das passt sogar haargenau. Ray Jackson ist um eins vor Ort, und nachdem er uns alles gezeigt hat, könnten wir noch bei den Universal Studios vorbeischauen, falls ihr Lust habt.«
    »Die Universal Studios?« Lissys Kopf ruckt hoch. »Das wäre toll, die sind die Nummer drei auf unserer Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten.«
    »Die Nummer drei?«, fragt Emma interessiert. »Und was sind die Nummern eins und zwei?«
    »Die Nummer eins ist der Rodeo Drive«, erklärt Lissy mit einer Spur von Widerwillen. »Wenn auch nur unter Protest.«
    »Wieso denn Protest?«, will Emma wissen.
    »Na, weil Molly darauf bestanden hat, und sie ist die Chefin.«
    »Und Lissy nicht besonders auf Shopping steht«, ergänze ich. »Wobei es mir auch nicht so sehr aufs Einkaufen ankommt, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass das die berühmteste Einkaufsstraße der Welt ist, nur um das klarzustellen.«
    »Ah, kluges Mädchen«, lobt Emma, wobei ich mir nicht sicher bin, wen von uns beiden sie damit meint. »Und was ist Nummer zwei?«
    »Beverly Hills«, antwortet

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