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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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gegenseitig zuspielen. »Ach so, du meinst wegen der Filmrollen … klar, da gab es haufenweise Angebote«, steige ich spontan darauf ein. »Tom Cruise wollte mich für eine Fortsetzung von Mission Impossible haben, aber ich habe abgelehnt, weil zur gleichen Zeit auch Zac Efron angeklopft hat – der ist übrigens ganz heiß auf mich, hat er gesagt.«
    »Zac Efron? Ist das nicht der Grünschnabel aus diesem Musical?«, kommt es von Philip zurück.
    »Aus High School Musical , genau.«
    »Keine gute Wahl, der braucht bestimmt nur jemanden, der ihm die Windeln wechselt«, meint Philip trocken, und ich kann förmlich sehen, wie seine Mundwinkel dabei eine Spur nach außen wandern.
    Plötzlich überkommt mich eine tiefe Sehnsucht. Ich will wieder bei ihm sein, mich mit ihm unterhalten, mit ihm scherzen und ihn dann in meine Arme nehmen und küssen. Nur wir zwei, wie in guten alten Zeiten … na ja, genau genommen wie in den wenigen Wochen, die wir hatten, bevor Philip sich in dieses Paraguayprojekt gestürzt hat … und bevor ich diese Expansion in Angriff genommen habe …
    … und bevor ich das mit seinen vierzehn Frauen und dieser Tussi erfahren habe …
    Sofort verwandelt sich das schöne Gefühl wieder in tiefen Schmerz, und ich seufze unwillkürlich auf.
    »Was hast du, Molly?«, fragt Philip besorgt. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Na ja, wie man’s nimmt …« Ich überlege schnell, wie viel ich ihm verraten soll. »Wir kamen anfangs ziemlich gut voran, aber dann ist plötzlich Clarissa aufgetaucht …«
    »Clarissa, deine Exchefin?«
    »Genau die.« Ich berichte ihm kurz von unseren Befürchtungen, und auch davon, wie wir dagegen vorgehen wollen.
    »Okay, ich denke, ihr macht das ganz vernünftig.« Er legt eine kleine Pause ein. »Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, Molly, dann sag es. Ich könnte mir Hans Meier vorknöpfen, und ich habe immer noch ein paar Freunde bei Eragon«, bietet er an, und kämpferisch fügt er hinzu: »Wir lassen auf keinen Fall zu, dass die unser Konzept klauen, das verspreche ich dir.«
    »Danke, Philip, es tut gut, das zu hören. Aber ich hoffe, ich kriege das auch alleine in den Griff, beim letzten Mal habe ich es doch auch hinbekommen.«
    »Ja, stimmt, Molly, niemand hätte das besser gekonnt als du«, stimmt er mir zu.
    Plötzlich steht die Frau von vorhin wieder vor mir und fragt mich etwas, während sie mit einem Geldschein vor mir herumwedelt. Da ich sie nicht verstehe, mache ich eine hilflose Geste, woraufhin sie die Augen verdreht, mir den Schein in den Schoß wirft und dann abrauscht.
    »Wo bist du denn gerade, Molly?«, will Philip wissen, weil er die fremde Stimme gehört hat.
    »Ich? Oh, ich sitze hier gerade bei Starbucks und … ähm … bekomme von fremden Leuten Geld«, antworte ich.
    »Wie bitte?«
    »Ja, es ist irgendwie merkwürdig … Aber egal, sag mir lieber, wo du bist, Philip«, entgegne ich, und kaum habe ich das gefragt, halte ich die Luft an.
    War das etwa zu direkt? Und was, wenn er mich anlügt, wenn er behauptet, er wäre noch immer in Paraguay? Dann wäre das doch der sicherste Beweis dafür, dass er …
    »Du wirst lachen, Molly: Ich bin seit gestern wieder in Deutschland«, gibt er jedoch ganz locker bekannt.
    »Wie bitte, du bist in Deutschland?«, rufe ich aus, und gleichzeitig erfasst mich eine Woge der Erleichterung.
    Wenn er mich nicht belügt, kann das doch nur bedeuten, dass er unschuldig ist, nicht wahr?
    »Ja, weißt du, das hat sich ganz kurzfristig ergeben, weil mich ein alter Geschäftspartner für ein Projekt gewinnen wollte …«
    Sag ich doch. Sag ich doch. Ein Geschäftspartner, natürlich. Und bestimmt ist diese fremde Frau die Tochter dieses Partners, oder von mir aus auch seine Freundin, und er hat Philip gebeten, sie mit nach Europa zu nehmen, und Philip hat eingewilligt, obwohl ihm das Ganze furchtbar auf die Nerven geht.
    »Und, ist dieser Geschäftspartner gleich mit dir nach Deutschland gekommen?«, baue ich eine kleine Zwischenfrage ein.
    Philip wird jetzt antworten, nein, nicht er selbst, sondern seine Tochter/Freundin, der ich bei der Gelegenheit gleich ein bisschen was von Winners only zeige, und natürlich wird er so tun, als wäre das die reinste Freude für ihn, wo sie doch neben ihm sitzt und zuhört, ist doch völlig klar …
    »Nein, ich reise allein«, kommt es jedoch stattdessen zurück.
    Es fühlt sich an wie ein Schlag direkt in die Magengrube. Er lügt. Philip lügt mich an! Oh nein, das

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