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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Gegensatz zu Lydia.
    »Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«, brüllte Brause los. »Ohne ausreichende Hinweise eigenmächtig Personenschutz anzuordnen! Wer hat dir denn ins Hirn geschissen?«
    »Aber …«
    »Kannst du nicht mal einen einfachen Unfall allein bearbeiten, ohne dass du Scheiße baust? Was glaubst du, was mir der Prinz gerade erzählt hat?«, tobte Brause weiter.
    Aufgeblasen wie ein Ochsenmaulfrosch beugte er sich vor und stützte die Fäuste auf den Tisch.
    Beinahe wäre Alex vor ihm zurückgewichen, doch diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen.
    Sie hatte es so satt, hatte ihn satt. Erst Lydia und jetzt auch noch Brause. Und nebenan saßen die Kollegen und spitzten die Ohren, damit ihnen ja kein Wort entging. Aber da brauchten sie sich bei der Lautstärke von Brause sowieso keine Sorgen zu machen. Sie presste ihre Fingernägel so stark in ihreHandflächen, dass es wehtat. Mühsam riss sie sich zusammen.
    »Ich glaube, dass Windisch in Gefahr ist. Wenn jemand dafür gesorgt hat, dass ihm der Blumenkasten auf den Kopf fällt, will er die Sache sicher zu Ende bringen. Und da ich niemanden erreichen konnte, der den Personenschutz angeordnet hätte, habe ich selbst einen Kollegen angefordert. Außerdem gehe ich davon aus, dass zwischen der Windisch-Geschichte und dem Fall Schicketantz eine Verbindung besteht.«
    »Was für ein Fall Schicketantz? Seit wann haben wir den denn? Wer ist das überhaupt?«
    »Aber Chef, du warst doch selbst dort. Dieser Treppensturz bei der Sekuranz.«
    »Ach, das! Ich erinnere mich. Mitten in der Nacht wurde ich rausgerufen, weil irgendeine Tussi mit ihren hohen Hacken in einer kaputten Stufe hängengeblieben ist und sich dabei den Hals gebrochen hat. Und was hat der eine Unfall mit dem anderen zu tun?«
    »Immerhin haben sich beide ›Unfälle‹ in dem gleichen Gebäude ereignet. Das kann doch kein Zufall sein. Windisch hatte mit mehreren Frauen ein Verhältnis, unter anderem mit der ehemaligen Assistentin von der Schicketantz.«
    »Und? Das ist halt ein richtiger Kerl«, schnauzte Brause sie an.
    Alex ließ sich nicht beirren. »Die Assistentin hat sich bei den Befragungen seltsam verhalten. Ich glaube, dass sie etwas verschweigt. Und sie hat kein Alibi.«
    »Haste Beweise, haste irgendwas? Ist wohl die berühmte weibliche Intuition, was? Du siehst Gespenster! Solltest vielleicht nicht so viele schlechte Krimis im Fernsehen angucken.«
    Brauses Lachen war noch schlimmer zu ertragen als sein Gebrüll. Alex hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten.
    »Gudrun!«
    »Ja, Chef, was gibt’s?« Gudrun trat neben Alex.
    »Unsere Komtess sieht hinter jedem Bonsai Gespenster. Kümmere dich mal darum, dass es mit der Windisch-Sache vorangeht. Und ein für alle Mal: Diese Schicketantz oder wie die Dame hieß, ist die Treppe runtergestürzt, weil sie nicht aufgepasst hat. Maximal ein Fall für die Versicherung. Aber für uns kein Fall, sondern ein Unfall. Basta! Und jetzt raus hier, an die Arbeit!«
    Alex drehte sich wortlos um und ging hinaus. Es war ihr egal, ob Gudrun ihr folgte oder nicht. Wie konnte Brause nur! Sie war ja schon einiges von ihm gewöhnt, aber so etwas? Sie musste hier raus.
    In ihrem Büro drehte sie sich zu Gudrun um, die sie mit gerunzelter Stirn ansah.
    »Einen Moment. Bin gleich zurück«, quetschte Alex heraus, dann öffnete sie die Tür und schloss sie von außen betont sanft, obwohl sie sie am liebsten zugeschmettert hätte. Ohne nach rechts und links zu schauen, eilte sie durchs Treppenhaus hinunter in den Keller. Hoffentlich war niemand drinnen!
    Sie blickte durch die Glasscheibe, die den Kontrollraum vom Schießkino abtrennte. Keiner da. Schnell trat sie ein und lehnte sich gegen die geschlossene Tür. Dann schrie sie, dass es von den Wänden widerhallte.
    »Herrgott, Alex, was hast du dir denn dabei gedacht?« Gudrun blickte von der Akte auf, als Alex wieder ins Zimmer trat. »Kein Wunder, dass der Chef stinksauer ist.«
    »Jetzt fang du nicht auch noch an. Was hätte ich denn tun sollen?«
    Gudrun seufzte und warf einen Blick auf die geschlossene Tür zu Brauses Büro, trotzdem senkte sie die Stimme. »Weißt du immer noch nicht, wie es läuft? Der Antrag auf Personenschutz muss vom Staatsanwalt genehmigt werden.«
    »Natürlich weiß ich das. Aber ich konnte ja keinen erreichen, weder den Chef noch Prinz.«
    Gudrun sah Alex eindringlich an. »Prinz und Brause können sich auf den Tod nicht ausstehen und machen sich gegenseitig das Leben

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