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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Der Mops saß da wie aus Stein gemeißelt und starrte sie mit hochgezogenen Lefzen an.
    »Grinst er etwa?«, fragte sie etwas verunsichert.
    Alex zuckte die Achseln. »Ja, ich habe auch den Eindruck, dass er mich manchmal angrinst. Irgendwie seltsam für einen Hund.«
    »Kommen Sie, setzen wir uns doch – Alex«, schlug Elfie vor. »Ich bin ziemlich geschafft. Im Büro war heute so viel los. Ich kam nicht eher weg und befürchtete schon, dass das Grablicht ausgebrannt war. Das mag Ludwig gar nicht.«
    Wieder hatte sie den Eindruck, dass die Kommissarin sie merkwürdig berührt ansah.
    Sie ließ sich auf die Bank fallen. »Jetzt können wir ein wenig plaudern.«
    Sie schob ihre Tasche beiseite, um Platz für Alex zu machen  – offenbar etwas zu schwungvoll. Die Tasche kippte um, und ein paar Sachen purzelten heraus. Direkt vor Alex’ Füßen landete ausgerechnet ihr bordeauxfarbenes Notizbuch. Elfie stockte der Atem. Rasch bückte sie sich. Doch Amadeus war schneller. Aus seiner Starre erwacht, schnappte er nach dem Büchlein und verschwand damit unter der Bank.
    Elfie spürte, wie ihr das Blut heiß ins Gesicht schoss. Ihr Herz raste. Was sollte sie nur tun? Auf keinen Fall durfte die Kommissarin ihr Notizbuch in die Finger bekommen, in dem all ihre Projekte aufgelistet waren!
    Doch schon ging Alex in die Knie und gab sich alle Mühe, Amadeus seine Beute zu entreißen. Doch erst, als sie eine Praline aus der Jackentasche klaubte und sie Amadeus unter die Nase hielt, ließ der Mops sabbernd das Büchlein fallen. Alex band seine Leine an der Bank fest und wischte mit einem frischen Taschentuch über das Buch.
    »Ich fürchte, da muss ein neuer Umschlag her«, meinte sie bedauernd und wies auf Amadeus’ Zahnspuren, die nun das schwarze Kreuz auf dem Einband verunzierten. »Aber sonst ist wohl nichts passiert.« Alex sah sich das Buch von allen Seiten an. »Ist das ein Gesangbuch oder eine Bibel?«, fragte sie, um sich gleich darauf zu entschuldigen. »Tut mir leid, ich wollte nicht indiskret sein.«
    Elfie trat der Schweiß auf die Stirn. Sie betete inständig, dass die Kommissarin das Buch nicht öffnete.
    »Das ist etwas sehr Persönliches – meine eigene Bibel sozusagen«, sagte sie und nahm das Buch schnell an sich. Einen Augenblick drückte sie es an ihre Brust, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte. Dann ließ sie es schnell in ihrer Tasche verschwinden und hob schweigend die anderen Sachen auf, die noch am Boden lagen. Die Kommissarin traute sich offenbar nicht mehr, etwas anzufassen.
    Um sie von dem Notizbuch abzulenken, reichte Elfie ihr ihren Ewigen Quell, nachdem sie ihn sorgfältig von ein paar Erdkrümeln befreit hatte.
    »Das habe ich auch immer bei mir. Im Alltag zwischendurch innezuhalten und ein Gedicht zu lesen tut einfach gut. Schauen Sie doch mal hinein.«
    Alex nahm das abgegriffene Büchlein in die Hand und blätterte es durch.
    »Sie haben eine wunderbare und sehr ordentliche Handschrift, Frau Ruhland«, sagte sie.
    »Nun, im Leben muss alles seine Ordnung haben, meinen Sie nicht auch?«, sagte Elfie voller Überzeugung und vielleicht ein wenig zu eindringlich.
    Denn Alex hob den Kopf und sah Elfie misstrauisch an.
    Schnell wechselte Elfie das Thema. »Wie geht es Ihnen, meine Liebe?«
    Alex hob die Schultern hoch.
    »Ach, im Moment ist alles irgendwie schwierig. Sicher liegt es auch daran, dass Hubert nicht da ist. Er ist jetzt schon so lange in Südamerika. Er fehlt mir so. Und es gibt ja nicht nur mit seiner Tante Ärger, sondern auch mit meinem Chef. Er macht sich ständig über mich lustig. Ich will mich nicht beschweren. Aber mit seiner Art komme ich einfach nicht zurecht.«
    Elfie legte ihr eine Hand auf den Arm und blickte ihr fest in die Augen.
    »Doch, beschweren Sie sich. Wehren Sie sich, wenn Sie ungerecht behandelt werden. Das ist auch bei der Polizei nicht erlaubt. Warten Sie nicht so lange, bis alles zu spät ist.«
    Alex blickte sie verständnislos an.
    »Immerhin ist er mein Vorgesetzter.«
    »Auch Vorgesetzte dürfen nicht einfach tun und lassen, was sie wollen. Nein, bestimmt nicht.«
    Nach einer Weile fügte sie hinzu: »Meine Liebe, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich würde gern noch ein Weilchen mit Ludwig allein sein.«
    Alex sprang sofort auf und löste die Hundeleine von der Bank.
    »Natürlich, wie gedankenlos von mir. Aber eine Frage habe ich noch. Ich hatte kürzlich einen Termin mit Herrn Hünlein im Sozialzentrum und war überrascht, als

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