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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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neue Art Regenwürmer entdeckt. Also, was er daran findet, werde ich nie begreifen. Ich habe ihm gesagt, dass du schon schläfst. Die Verbindung war hervorragend, und wir haben fast eine halbe Stunde miteinander geplaudert.«
    Alex starrte Lydia an.
    »Warum hast du mich nicht gerufen? Du weißt doch, wie ich auf seine Anrufe warte!«
    »Schrei mich nicht an!«
    »Ich schreie nicht!«
    Alex warf ihre Jacke über die Schulter, griff nach ihrer Tasche und hastete aus der Tür. Sie rannte in die Garage, riss die Fahrertür auf und ließ sich auf den Sitz fallen.
    Und dann schrie sie.
    Anschließend saß sie noch eine Weile reglos im Auto und malte sich ihre Zukunft in den düstersten Farben aus. Der Gedanke, jeden Tag Lydias Allüren ertragen zu müssen, war entsetzlich.
    Aber was sollte sie tun? Sie hatte nicht das Recht, Lydia zu bitten, sich eine andere Bleibe zu suchen. Von sich aus würde Lydia aber sicher nicht auf die Idee kommen. Und Hubert wollte sie damit auch nicht belasten. Er sollte sich nicht zwischen ihr und seiner Tante entscheiden müssen.
    Vielleicht liegt es ja doch an mir, dachte Alex bedrückt. Außerdem musste sie endlich den Fall Windisch zum Abschluss bringen. Da mussten private Probleme zurückstehen.
    Sie drehte den Zündschlüssel um und fuhr los.
    Im Krankenhaus fragte sie zuerst nach dem Arztzimmer und klopfte an die angelehnte Tür. »Herr Doktor Maurer?«
    Ein junger Mann wandte ihr sein müdes Gesicht zu. »Ja, bitte?«
    Alex zückte ihren Ausweis. »Lichtenstein. Wir haben gestern telefoniert. Es geht Herrn Windisch also besser, und ich kann ihn jetzt vernehmen?«
    »Das glaube ich kaum«, entgegnete der Arzt abweisend. »Lassen Sie den armen Mann doch erst einmal in Ruhe wieder zu sich kommen.«
    »Aber seine Aussage ist wesentlich für unsere Ermittlungen, und gestern hieß es doch, er sei auf dem Weg der Besserung«, beharrte Alex.
    »Ihre Ermittlungen sind nicht das Wichtigste auf der Welt.« Die Stimme des Arztes klang schroff. »Wir haben Herrn Windisch gestern erst aus dem künstlichen Koma geholt. Seine Reaktionen waren recht positiv. Das heißt noch lange nicht, dass er über den Berg ist. Der Hirndruck macht uns weiterhin Sorgen.«
    »Aber er ist doch bei Bewusstsein, oder?«
    »Das schon.« Dr. Maurer lächelte herablassend. »Dass Sie Antworten auf Ihre Fragen bekommen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ein schweres Schädelhirntrauma, wie Herr Windisch es erlitten hat, kann zu verschiedenen Formen der Amnesie führen.«
    »Und was heißt das auf Deutsch?«, fragte Alex genervt.
    »Es ist nicht absehbar, woran sich der Patient im Laufe der Zeit wieder erinnern wird. Momentan scheint es nicht viel zu sein. Außerdem ist sein Allgemeinzustand noch nicht stabil. Ich gebe Ihnen zehn Minuten – mehr nicht.«
    Alex wollte protestieren, doch Dr. Maurer hob entschlossen den Arm. »Das ist mein letztes Wort. Ich trage hier die Verantwortung. Mehr kann ich Ihnen nicht gestatten. Herr Windisch liegt auf vier-null-drei.« Er blickte auf die Uhr. »In zehn Minuten komme ich vorbei und schaue nach meinem Patienten.«
    Alex klopfte an die Tür von Zimmer 403. Keine Reaktion. Vorsichtig ging sie hinein. Als Erstes entdeckte sie einen Kopfverband, der dem von George Clooney in ihrem Traum täuschend ähnlich sah. Als sie näher kam, stellte sie fest, dass der Hausmeister wirklich recht hatte. Stefan Windischwies –  jedenfalls soweit das unter dem Verband zu sehen war – tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Hollywoodstar auf. Dasselbe markante Gesicht, die kräftigen Augenbrauen und das ausgeprägte Kinn. Er schien zu schlafen.
    »Herr Windisch?«, fragte Alex leise.
    Der Angesprochene öffnete die Augen. Es dauerte einen Moment, bis sich sein Blick auf Alex fokussierte. »Darling«, brachte er mühsam hervor und tastete nach Alex.
    »Kommissarin Lichtenstein von der Kripo.« Alex gab ihm die Hand. »Ich habe ein paar Fragen zu Ihrem Unfall.«
    Windisch hielt Alex’ Hand mit der Rechten fest. Mit der Linken begann er, sie zu streicheln. Dabei erschien ein seliges Lächeln auf seinem Gesicht. »Darling, schön, dass du gekommen bist.«
    Alex war so perplex, dass sie ein paar Sekunden brauchte, um sich wieder zu fangen. Dann räusperte sie sich und entzog sich Windisch sanft.
    »Herr Windisch, Sie müssen mich verwechseln. Ich bin Kommissarin Lichtenstein. Und was Ihren Unfall betrifft …«
    »Aber, aber, Baby. So eine schöne Frau, und so ernst. Wollen wir es uns nicht

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