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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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damit an!«, meinte Alex vorwurfsvoll. »Aber jetzt etwas ganz anderes: Hat jemand etwas von Frau Windisch gehört?«
    »Keine Ahnung.« Gudrun hob die Schultern. »Aber lass doch jetzt den Dienstkram. Bevor wir nicht den schriftlichen Bericht von der Arnold haben und wissen, womit der Windisch erstickt wurde, können wir sowieso nichts machen. – Also, ciao dann!«
    Gudrun schickte Alex eine etwas unbeholfene Kusshand und tanzte zur Tür hinaus.
    Was war nur mit Frau Windisch? Diese Frage ließ Alex nicht los. Sie rief noch einmal im Krankenhaus an undsprach mit der Stationsschwester, die Stefan Windisch am Vortag noch betreut hatte.
    »Wir haben Frau Windisch immer noch nicht erreicht. Wir haben es überall versucht, zu Hause, in ihrem Büro, auf dem Handy. Überall meldet sich nur der Anrufbeantworter oder die Sekretärin im Maklerbüro, die aber auch nicht weiß, wo sie sich aufhält. Eigenartig.«
    »Das ist allerdings eigenartig«, stimmte Alex der Schwester zu, legte auf und entschied sich, noch einmal bei Helene Windischs Wohnung vorbeizufahren. Möglicherweise ging sie nur einfach nicht ans Telefon.
    Unterwegs stellte sich Alex zum wiederholten Mal die Frage, wer eigentlich einen Vorteil davon hatte, dass Windisch tot war. Jenny Lehmann könnte ihn aus Enttäuschung und Eifersucht umgebracht haben. Sie hatte schließlich das bestickte Kissen bei sich gehabt, nachdem sie Windisch –  angeblich tot  – aufgefunden hatte. Theoretisch wäre es durchaus möglich, dass sie Windisch erstickt hatte, dann aber mit ihrer Schuld nicht fertig geworden war und sich in Tränenströme geflüchtet hatte.
    Elfie Ruhland? Von ihr stammte das Kissen. Und die Geschichte, die sie dazu erzählt hatte, klang zwar etwas skurril, aber durchaus glaubwürdig. So war Elfie Ruhland eben  – etwas schräg, aber durch und durch liebenswert. Ein Mordmotiv war da weit und breit nicht zu sehen.
    Und wie sah es mit Helene Windisch aus? Hatte sie einen Vorteil vom Tod ihres Mannes? Abgesehen vom Motiv der Eifersucht, das auch bei ihr eine Rolle spielen mochte, obwohl sie auf Alex so abgeklärt und gleichgültig gewirkt hatte, könnte sie durchaus finanzielle Vorteile vom Ableben ihres Mannes haben. Das würde zu überprüfen sein.
    Als Alex bei Helene Windisch klingelte und bei der Gelegenheitdie Umgebung in Augenschein nahm, fielen ihr zwei Männer auf, die sich in einem Hauseingang herumdrückten. Als sie Alex bemerkten, kamen sie auf sie zu, drehten dann jedoch ab und verzogen sich um die nächste Hausecke. Es handelte sich um zwei bullige Gestalten mit verspiegelten Sonnenbrillen und dunklen Lederjacken, nicht gerade vertrauenswürdig.
    Ein Taxi fuhr vor. Nachdem Alex ein weiteres Mal geklingelt hatte, öffnete sich plötzlich die Haustür. Eine Frau huschte an Alex vorbei. Ein Kopftuch verbarg ihre Frisur, ein hochgeschlagener Mantelkragen und eine dunkle Brille verdeckten den größten Teil ihres Gesichts, so dass Alex einen Augenblick zu spät mitbekam, dass da gerade Helene Windisch an ihr vorbeigeeilt und in das Taxi gestiegen war.
    »Frau Windisch! Warten Sie!«, rief Alex und hetzte hinter ihr her.
    Aber sie kam ebenso zu spät wie die beiden Männer, die wieder aufgetaucht waren. Helene Windisch hatte die Tür des Taxis schon hinter sich zugeknallt. Die Männer rissen vergeblich am Griff der Beifahrertür und schlugen dann fluchend und schimpfend mit den Fäusten auf das Heck des losbrausenden Wagens. Mit einem raschen Seitenblick auf Alex stürmten sie davon.
    Die ganze Aktion wirkte so, als sei Helene Windisch auf der Flucht. Auf der Flucht wovor, vor wem? Was hatte es mit diesen finsteren Gestalten auf sich?
    Alex setzte sich hastig ans Steuer ihres Autos, um dem Taxi zu folgen. Anfangs war es bei dem dichten Verkehr schwierig, den Wagen nicht aus den Augen zu verlieren; und ein paarmal musste Alex bei Dunkelgelb über Kreuzungen flitzen. Dann verließen sie die großen Straßen, fuhrenin den Norden der Stadt, wo die Straßen schmaler und nicht so stark befahren waren, bis sie in einem der düstersten Viertel der Stadt ankamen.
    Alex versuchte, in einigem Abstand hinter dem Taxi zu bleiben, denn jetzt lief sie Gefahr, entdeckt zu werden.
    Das Taxi blieb stehen. Alex hielt im Schein einer trüben Straßenlaterne ebenfalls an, machte Motor und Licht aus. Es waren etwa dreißig Meter Abstand zu dem vorderen Wagen, in dem Helene Windisch den Fahrer gerade bezahlte. Dann verließ sie das Taxi, ging zum Seiteneingang einer

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