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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Wochen hatte Hope nur so getan, als würde sie baden. Sie hatte sich ein wenig nass gespritzt und etwas Wasser auf dem Boden der Hütte verteilt. Sie war sich sehr schlau vorgekommen, dass sie sogar daran gedacht hatte. Falls ihr Großvater den Betrug bemerkte, so hatte er dazu nichts gesagt. Aber schon bald begann Hope, sich schuldig zu fühlen, dass er sich jeden Samstag die Mühe für nichts und wieder nichts machte und hatte angefangen, tatsächlich zu baden. Wie gerne würde sie sich jetzt in das klare, saubere Bergquellwasser sinken lassen, mit dem die Wanne damals gefüllt gewesen war. Sie hätte alles dafür gegeben, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte. Statt dessen hatte sie seit Jahren nichts anders tun können, als sich mit kaltem Wasser und einem Schwamm und hin wieder einem kleinen Stück Seife, das sie aus dem Laden für sich abgezweigt hatte, zu reinigen. Hope seufzte. Es hatte keinen Sinn, der Vergangenheit hinterher zu weinen. Was geschehen war, war nun einmal geschehen, und sie konnte die Zeit, so gern sie es auch getan hätte, nicht mehr zurückdrehen. Auch wenn sie heute keine Seife zur Verfügung hatte, drückte sie anschließend ihr Unterkleid im Wasser aus. Zwar würde es bis zum Morgen nicht trocken sein, aber sie würde ihr Kleid dann eben einfach einen Tag lang ohne das Unterkleid anziehen. Wer sollte den Unterschied schon bemerken?
    Todmüde schlüpfte Hope aus den Holzschuhen und kroch zwischen den Strohsack, der ihr als Matratze diente, und die raue, wollene Decke. Noch ehe ihr Kopf ganz das Lager berührte, war sie eingeschlafen.

KAPITEL ZWEI
    Die Vögel zwitscherten aus voller Kehle, als Hope die Augen aufschlug. Gedämpfte Stimmen drangen durch die Plane ins Innere, und das Hämmern des Schmiedehammers auf dem Amboss drang aus der Ferne zu ihr herüber. Das Licht in ihrem Verschlag war viel heller als sonst, wenn sie sich erhob, und Hope stellte voller Entsetzen fest, dass sie verschlafen hatte. Mit einem Ruck setzte sie sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Cummings würde außer sich sein, wenn sie nicht rechtzeitig erschien. Sie konnte froh sein, wenn er sie nur beschimpfte oder ihr eine Backpfeife versetzte. Allein der Gedanken, er könnte wieder den Gürtel oder sogar die Peitsche nehmen, um ihr Pünktlichkeit einzubläuen, trieb ihr das Blut vor Angst schneller durch die Adern. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass er noch niemanden geschickt hatte, um sie zu holen, oder gar selbst gekommen war, um sie zu bestrafen, wie er es gerne tat, wenn sie sich in seinen Augen etwas hatte zuschulden kommen lassen.
    Hastig warf Hope die kratzige Decke zurück und wollte sich erheben, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkte. Mit einem unterdrückten Aufschrei riss sie die Decke wieder an sich und zog sie hoch vor ihre Brust.
    Nigel Cummings stand reglos in dem schmalen Durchlass zu ihrem Schlafplatz und starrte sie an. Seine Augen glitzerten in dem diffusen Licht, und Hope drückte die Decke noch fester an sich. Unbehaglich erwiderte sie seinen Blick. Hatten ihre Gedanken ihn heraufbeschworen? Warum sagte er nichts? Jeden Moment, so erwartete sie, würde er sich mit wutverzerrter Fratze auf sie stürzen und sie an den Haaren von ihrem Lager hoch zerren, aber er tat nichts dergleichen. Er stand nur still da und sah sie an.
    Hope schluckte. Was wollte er von ihr? Wie lange stand er da schon, und wie viel von ihrem Körper hatte er gesehen?
    “Guten Morgen, Hope.”
    Ein eisiger Schauer rann ihr bei seinen Worten über den Rücken. Die feinen Härchen an ihren Armen und in ihrem Nacken stellten sich auf. Er sagte sonst nie ein freundliches Wort zu ihr, begrüßte sie nie – und er hatte sie noch nie Hope genannt. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    “Guten Morgen, Mister Cummings”, gab sie dennoch zurück. Ihr Mund war staubtrocken, und ihre eiskalten Lippen wollten ihr kaum gehorchen. Hope stellte erschocken fest, dass sie trotz der drückenden Wärme in dem zeltartigen Verschlag am ganzen Körper zitterte.
    “Ich wollte mal sehen, wie du so wohnst”, fuhr Cummings im Plauderton fort. Sein Blick huschte durch den kleinen Raum, ehe er erneut auf Hope kleben blieb. Hope glaubte, ihr Herz würde vor Angst einen Schlag überspringen. Cummings hatte sich auch noch nie dafür interessiert, wie oder wo seine Angestellten lebten, und in Hopes Fall interessierte es ihn schon gar nicht, solange sie stets verfügbar war. Sie schluckte trocken.
    “Das ist sehr

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