Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
Ihretwegen Sorgen gemacht.”
Hope lachte ungläubig auf. “Sie haben sich Sorgen gemacht?”, wiederholte sie dann, weil sie es einfach nicht fassen konnte. Hinter ihr erhob Gabriel sich lautlos und geschmeidig.
“Aber wieso…?” Hope verstummte mit einem erschrockenen Aufschrei und warf die Hände über den Kopf, als sein bedrohlicher Schatten über sie fiel. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie Gabriel, seine erhobene Hand und duckte sich noch ein wenig tiefer.
“Was zum …”, entfuhr es Gabriel, der lediglich die Lampe über dem Tisch hatte entzünden wollen.
“Nicht”, keuchte Hope und versuchte verzweifelt, sich mit den Armen zu schützen.
“Verdammt, Hope, was glauben Sie denn, was ich tun will?” Fassungslos starrte Gabriel die vor ihm kauernde Gestalt an. Nur allmählich bemerkte Hope, dass keine Schläge auf sie hernieder prasselten und wagte, den Kopf ein wenig zu heben. Sie schluckte, als sie Gabriels Gesichtsausdruck bemerkte.
“Er hat Sie geschlagen”, stellte Gabriel grimmig fest, und Hope nickte kaum merklich.
“Und Sie haben gedacht, ich würde Sie ebenfalls schlagen?” War es Wut, die sie in seiner Stimme hörte?
“Ja, nein, ich weiß nicht”, stammelte Hope und konnte ihm nicht in die Augen sehen. “Als Ihr Schatten über mich fiel, also, ich glaube, da habe ich überhaupt nicht gedacht, nur reagiert.”
“Und wieso haben Sie geglaubt, ich würde Sie schlagen?”
Hopes Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln.
“Weil ich Ihnen widersprochen habe. Und ich bin ungehorsam gewesen.”
Gabriel sah ihre an den Seiten geballten Fäuste, ihre angespannte Gestalt und war überrascht von dem plötzlichen Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, als könnte er sie so vor den Erinnerungen an die Vergangenheit beschützen.
Er widerstand der Versuchung.
Sie waren Partner, mehr nicht, und sie waren beide daran interessiert, dass es dabei blieb.
“Sie waren nicht ungehorsam, Hope. Ich habe mir lediglich Sorgen um Sie gemacht. Ich wusste nicht, wo Sie waren, und überall hier lauern Gefahren.” Er machte eine Pause und sah sie an, bis sie ihm ihren Blick entgegen hob.
“Sie können gehen, wohin immer Sie wollen. Ich möchte nur wissen, wo Sie sind, für den Fall, dass Ihnen etwas zustößt. Es ist gefährlich, allein in der Wildnis.”
“Aber ich habe schon früher hier gelebt. Es ist mir nie etwas geschehen…”
“Die Zeiten ändern sich. Bitte, Hope, tun Sie mir den Gefallen.”
Einen Moment lang dachte er, sie würde ablehnen, aber dann nickte sie zu seiner großen Erleichterung.
“Also gut. Wenn ich irgendwohin gehe, werde ich es Ihnen sagen.”
“Danke”, murmelte Gabriel und nahm die Lampe vom Haken, um sie am Kaminfeuer zu entzünden.
KAPITEL ZEHN
“Nun, wie sieht es aus?”, rief Hope Gabriel zu, als dieser Staub bedeckt wieder aus dem Eingang der Mine auftauchte. Am liebsten wäre auch sie selbst sofort in den dunklen, bedrohlich wirkenden Stollen vorgestoßen, aber Gabriel hatte darauf bestanden, dass sie zunächst zurückblieb, bis er sich von der Tragfähigkeit der Stützbalken überzeugt hatte.
“Wir wissen nicht, wie sicher die Träger noch sind und wie weit Ihr Großvater den Stollen überhaupt abgestützt hat”, hatte er zu bedenken gegeben.
“Großvater hat gesagt, er hat die Gänge alle paar Meter abgestützt. Zumindest da, wo der Fels brüchig ist. Alles andere sei viel zu gefährlich.”
“Womit er Recht hat. Dennoch, ich brauche Sie hier draußen für den Fall, dass mir etwas zustößt.” Seine Argumente machten Sinn, das sah Hope ja ein, aber trotzdem: Es war ihre Mine, und deshalb wäre sie gern als erste in den schwarzen Schlund hinab gestiegen. Ungeduldig hatte sie dabei zugesehen, wie Gabriel sich ein Seil um die Hüften geknotet hatte und dann mit einer Fackel in der Hand im Eingang des Stollens verschwunden war. Es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen, ehe das flackernde Licht und damit Gabriel aus der Dunkelheit wieder aufgetaucht war.
“Die Balken sehen stabil aus. Sie hatten Recht. Ihr Großvater war ein vorsichtiger Mann.”
“Haben Sie Gold gesehen?”, fragte Hope aufgeregt. Gabriel lachte angesichts ihrer Begeisterung.
“Außer dem Hauptstollen gibt es noch etliche Nebentunnel, zu viele, um sie alle auf einmal zu erkunden. Und zudem zweigen wahrscheinlich auch von denen noch weitere Gänge ab. Und zu Ihrer Frage: Nein, ich habe noch kein Gold gesehen.”
“Oh”, meinte Hope enttäuscht. Warum nur hatte sie
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