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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Gewitters eher bemerken müssen, schließlich hatte sie lange genug in den Bergen gelebt. Aber sie hatte wieder einmal geträumt.
    “Kopf hoch”, munterte Gabriel sie auf. “Ist ja nichts passiert.”
    “Aber es hätte etwas passieren können. Wenn Sie mich nicht geholt hätten…” Sie verstummte. Dann durchzuckte sie ein Gedanke.
    “Warum haben Sie mich zu Boden geworfen? Woher konnten Sie wissen, dass ein Blitz neben uns einschlagen würde?”
    Ohne sich mit den Knöpfen aufzuhalten, zerrte Gabriel sein klatschnasses Hemd aus der Hose und zog es sich über den Kopf. Der Temperatursturz, der mit dem Gewitter einhergegangen war, sorgte dafür, dass sich auf seinem Körper eine Gänsehaut bildete. Hope reichte ihm ein Handtuch und wandte dann hastig den Blick ab, um ihm ein wenig Privatsphäre zu gewähren.
    “Haben Sie es denn nicht bemerkt?”, fragte Gabriel. Seine Stimme klang gedämpft, als er sich mit dem Handtuch die Haare trocken rubbelte.
    “Was? Das einzige, das ich bemerkt habe, war, dass meine Kopfhaut geprickelt hat”, stellte Hope fest. “Aber woher konnten Sie das wissen?”
    Gabriel lachte leise und sandte damit einen angenehmen Schauer über Hopes Rücken.
    “Geprickelt? Hope, Ihnen standen die Haare zu Berge. Jedes einzelne war von Ihrem Kopf abgespreizt. Sie sahen schlimmer aus als eine Katze, der sich die Schwanzhaare sträuben.”
    Bei seinen Worten glitt Hopes Blick suchend durch die Hütte, bis sie Motte schlafend neben dem Herd entdeckte. Natürlich. Die kleine Katze hatte das Unwetter sicher schon vor Stunden gespürt und beschlossen, es einfach zu verschlafen.
    Hope grinste. “Das war sicher ein interessanter Anblick.”
    “Ja, wenn man nicht weiß, was er bedeutet. Ich habe einmal gesehen, wie jemand vom Blitz gegrillt wurde. Kein schöner Anblick, das können Sie mir glauben. Es war, als würde er den Blitz förmlich anziehen.”
    Hope wollte sich eben zu Gabriel umdrehen, aber sie ihn im selben Moment fragen hörte:
    “Würden Sie mir wohl eine andere Hose bringen, Hope?”
    Sie lief hochrot an angesichts des Fehlers, der ihr beinahe unterlaufen wäre.
    “Natürlich”, stammelte sie, griff sich eine Lampe und eilte davon zu seinem Schlafzimmer. Zögernd schob sie die Tür auf, die sich jetzt leicht bewegen ließ, und sah hinein. Sie hatte sein Schlafzimmer nicht mehr betreten, seit er es vor zwei Monaten bezogen hatte. Sie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte, und war irgendwie enttäuscht, dass sich der Raum durch Gabriels Anwesenheit nicht wesentlich verändert hatte. Die Decke lag ordentlich zusammengefaltet am Fußende des Bettes, seine Satteltaschen hingen der Tür gegenüber an der Wand. Auf dem kleinen Toilettentisch lag sein Rasierzeug, und er hatte einen kleinen Spiegel an dem Haken an der Wand darüber befestigt. Nichts Aufregendes aber dennoch fühlte sie sich, als würde sie sein Allerheiligstes entehren.
    “Meine andere Hose hängt am Haken hinter dem Vorhang!”, rief Gabriel und riss Hope damit aus ihrer Erstarrung. Hastig ergriff sie die Hose und eilte zurück in den Hauptraum. Erst im letzten Moment dachte sie daran, die Augen zu schließen, und hörte Gabriel spöttisch lachen. Wütend presste sie ihre Lippen aufeinander. Sollte er sich ruhig lustig machen.
    “Sie können die Augen ruhig aufmachen. Ich bin präsentabel.” Zögernd öffnete Hope ein Augen einen Spalt weit. Irgendwie wusste sie nicht, wie weit sie Gabriel in dieser Sache trauen konnte, aber er hatte sich das Handtuch um die schlanken Hüften geschlungen, das ihn tatsächlich mehr oder weniger züchtig verhüllte.
    Eher weniger, stellte Hope bewundernd fest und bemerkte, wie ihr Mund trocken wurde. Herrje, hätte sie nur nicht hingesehen. Jetzt hatte sie wieder jede Menge Stoff für ihren Tagtraum, und das war gar nicht gut. Schon dieses Mal hatte ihr Traum sie in eine Richtung geführt, die ihr nicht ganz geheuer war. Was sollte daraus erst erwachsen, wenn sie ihren Traum mit dieser geballten Ladung Männlichkeit konfrontierte?
    Als er sich damals in seinem Hotelzimmer ausgezogen hatte, hatte sie ja nicht allzu genau hingesehen, und die unzähligen Male, in denen er sich ihr ohne sein Hemd bei der Arbeit gezeigt hatte, nun ja, irgendwie war das etwas ganz Anderes, Unpersönliches gewesen. Nun aber, erhellt vom flackernden Schein des Kaminfeuers, konnte sie ihren bewundernden Blick einfach nicht von ihm abwenden. Seine Schultern waren so breit, dass es Hope unvorstellbar erschien,

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