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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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hatte.
    Einen Moment lang blickte sie auf den Blumenkranz, den sie noch immer in der Hand hielt. Als sie ihn begonnen hatte, hatte sie es kaum erwarten können, dass er endlich fertig war, aber die Aussicht, Gabriel McKinlay erklären zu müssen, warum sie lieber kindische Blumenkränze flocht, anstatt Geröll zu sieben, sandte einen eisigen Schauer über ihren Rücken. Auch wenn er ihr in den fast zwei Monaten, die sie ihn nun kannte, keinen Anlass gegeben hatte, ihn zu fürchten, so würde sie seine Geduld ganz sicher nicht mit Blumenkränzen überstrapazieren. Hastig ließ sie den Kranz ins hohe Gras fallen, wo sie sicher war, das er ihn nicht entdecken würde. Dann erhob sie sich
    “Hope!”
    “Ich bin hier!”, rief sie und lief ihm entgegen. Die Wiese, auf der sie sich befand, lag am Hang. Bis zur Hütte waren es nur knapp dreihundert Meter, somit konnte er es ihr kaum zum Vorwurf machen, dass sie sich allzu weit von ihm entfernt hatte.
    “Verdammt, Hope, haben Sie mich nicht rufen hören?” Er wirkte atemlos, stellte Hope überrascht fest und spürte, wie die Aufregung von ihr Besitz ergriff.
    “Was ist los? Haben Sie etwa die Ader gefunden?”
    Hope hatte die Hoffnung, die letzte Goldader ihres Großvaters doch noch zu entdecken, fast schon aufgegeben. Es hatte beinahe einen Monat gedauert, bis Gabriel sich durch den Geröllberg in dem schmalen Tunnel graben hatte – nur um festzustellen, dass sich dahinter nichts weiter befand als eine Sackgasse mit einer weiteren Einsturzstelle. Ihre Enttäuschung war so groß gewesen, das sie mit Händen greifbar schien.
    Sie war sich so sicher gewesen, dass sie dort Gold finden würden.
    Der Hohlraum hinter dem ersten Geröllhaufen war so klein gewesen, dass Gabriel darin kaum Platz gefunden hatte, und kurz dahinter war die Decke wohl schon vor Jahren ein weiteres Mal eingestürzt. Fluchend hatte Gabriel verkündet, dass er dort nicht weiter graben würde und hatte statt dessen angefangen, in einem der größeren Tunnel zu schürfen, wo er wenigstens aufrecht stehen konnte.
    Sollte er tatsächlich fündig geworden sein? Seine nächsten Worte machten diese Hoffnung zunichte.
    “Nein, aber haben Sie nicht gehört, dass es donnert?”
    Überrascht sah Hope ihn an. Tatsächlich, jetzt wo er es sagte, war in der Tat ein leises Grummeln zu vernehmen.
    “Ich dachte Sie sprengen”, verteidigte Hope ihre Unachtsamkeit.
    “Ohne Ihnen Bescheid zu geben? Wohl kaum.” Er sah sich um, sah die dunklen Wolkenberge, die sich immer bedrohlicher an den schroffen Felswänden auftürmten. Nur noch wenig blau war zwischen den schnell dahin ziehenden Wolkenmassen zu erahnen, die sich in mehreren Schichten, von weiß über grau bis tiefschwarz riesigen Ungetümen gleich am Himmel formierten. Ein beängstigender gelblicher Schimmer erfüllte die plötzlich totenstille Luft, und fast schien es Hope, als hielte die Natur den Atem an. Nicht mehr lange, und das Unwetter würde losbrechen. Kaum zu glauben, dass sie nicht zumindest die Wolken bemerkt hatte.
    “Hat es schon mal gewittert, als Sie hier noch mit Ihrem Großvater lebten?”, wollte er wissen.
    “Natürlich, sogar sehr oft. Wieso fragten Sie?”
    “Und Sie sind dann in der Hütte geblieben?”
    Hope nickte erstaunt.
    “Gut. Auch wenn Sie auf mich den Eindruck machte, sicher zu sein, so wollte ich mich nur davon überzeugen. Nicht dass die Hütte bei Gewitterstürmen überschwemmt wird.” Wieder sah er sich um. “Was ist mit der Mine?”
    Der Wind frischte plötzlich auf, überraschend kalt und schneidend. Pfeifend toste er um sie herum, riss altes Laub von Boden hoch, und wirbelte es ihnen als kleine Minitornados entgegen, sodass Hope schon beinahe schreien musste, um sich verständlich zu machen. Erste, vereinzelte Regentropfen fielen, und Hope zuckte zusammen. Gewitter und Stürme zogen schnell auf in den Bergen. Wie hatte sie das nur vergessen können?
    “Teile der Mine können dann unter Wasser stehen!”, rief sie, “Aber nicht alle. Meistens fließt das Wasser nach einigen Tagen auch wieder in unterirdische Hohlräume ab.” Gabriel nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte, dann ergriff er Hopes Hand und zerrte sie hinter sich her.
    Hope jauchzte auf, als der Sturmwind auf der abschüssigen Strecke drohte, sie anzuheben, als könne sie fliegen, aber Gabriel sah sie grimmig an, weil sie die Gefahr, in der sie schwebten, anscheinend auf die leichte Schulter nahm.
    “Kommen Sie!”, brüllte er und stemmte sich

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