Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle
(25) aus Berlin und liegt mit ihrem Gedicht gar nicht so daneben: »Das Flötchen hat ein Knötchen in seinem Popöchen. Ganz nach dem Motto: Texte ohne Sinn bringen anscheinend den Gewinn.«
Hirschis Opernkritik: Die Teilnehmerin nimmt das Klischee des Opernbesuchs als Westberliner Mumienversammlung treffend auf die Schippe. Allerdings sind verschluckte Stöcke oder Besenstiele im Arsch doch etwas plastischer als Knoten in Flöten. 3 Sterne von 5: Fast ein Stehplatz.
Betrunken
allein ist schön, betrunken zu zweit ist besser, so die MoÂtivation von A. (58) aus Dresden: »Die Zauberflöte kenn ich schon, ich würde nur den Wein wollen.«
Hirschis Opernkritik: Wie immer, wenn es etwas umsonst gibt, besteht die Gefahr der Trittbrettfahrerei. Die Teilnehmerin hätte zwar gut zu dem durchschnittÂlichen Opernpublikum gepasst: den »AARs« (Anonyme Alkoholiker im Ruhestand). Aber die treffen sich auch schon vor der Vorstellung bei »Willi am Eck« auf einen Shot Klosterfrau Melissengeist. 1 Stern von 5: Hirschi gibt den ersten aus.
Belustigend
sind die Beiträge, die niemand versteht. So wartet der Satz »lasss uns rednn, büdde« einer 19-jährigen HamÂburgerin immer noch auf Dekodierung durch die Codeknacker des CIA. Fast schon ertappt fühlte ich mich von F. (34) aus Düsseldorf: »Oh mein Gott, bischdunfake?«
Hirschis Opernkritik: Watt ihr wolle jetze? Habe nix Stern, nur Flyer für Deutschkurs an der VHS.
Bestechend,
wenn auch etwas zu subtil ist das Angebot von L. (27) aus Berlin: »Ãhm, Tschuldigung, Ficken?« Auf die dritte Zugabe spekuliert offenbar auch eine 48-jährige Weinkennerin aus Wilmersdorf: »Schade, dass man mit über 35 für die Zauberflöte schon zu alt ist ⦠hoffentlich bist du bei dem Wein wählerischer ⦠die reiferen schmecken einfach besser ;-)«
Hirschis Opernkritik: Das wohl älteste Thema der Welt und Hauptexistenzgrund der Kunstform Oper wird hier entwaffnend ehrlich thematisiert. Wer so viel über Opern weiÃ, darf zur Abwechslung auch mal DSDS gucken. Zwei Gratis-Fernsehplätze für die Damen und ein »Sterni« (= Sternburger Pils) ist mir das wert.
Beleidigend
und gleichzeitig bestechend ist die todsichere ErziehungsÂmethode einer 44-jährigen zweifachen Mutter aus Reinbek bei Hamburg: »Dir gehört mal deine Zauberflöte durchgepustet, du Berliner Göre, du :-)«
Hirschis Opernkritik: Leider entspricht Ihr Beitrag nicht unseren Teilnahmebedingungen. Er enthält sowohl beleidigende als auch belästigende Elemente. Bitte formulieren Sie Ihren Beitrag neu. Danke. Und 5 Sterne von 5 an Hamburgs Kultlokal »Ritze«.
Und nun zur Auflösung des objektivsten Gewinnspiels, das es je auf eine deutschen Single-Börse gab, veranstaltet von »dem, bei dem wo nur noch das Ego gröÃer ist als sein Teil«:
Also, lieber Hansi, wer soll nun dein Herzblatt sein? Die Dame, die »Die Zauberflöte« für die Fortsetzung vom »singenden klingenden Bäumchen« hält â Kandidatin A, oder doch lieber Kandidatin B, die zwar keine zwei Sätze geradeaus schreiben kann, dafür aber »jeden Tag lebt, als wäre es ihr Âletzter« (warum hat Gott in solchen Fällen eigentlich kein Erbarmen und erlöst die Gute? Das muss doch anstrengend sein mit der Zeit â¦), oder doch lieber Kandidatin C, die neben hinreiÃenden körperlichen Attributen auch noch scheiÃndreck intelÂligent ist und die Zauberflöte schon lange nicht mehr gesehen hat, aber eh die Bergmannsche Version bevorzugt?
Begründung der Jury: Das richtige Package aus Kreativität, Intellekt und Nonchalance (Missachtung der Frage!), das suchte Hansi.
Der Preis für die Unterbietung meines eigenen, bereits sehr niedrigen Niveaus geht an eine geistige Flachwassersportlerin aus Siegen für den Satz: »Mach mir den Schwanzi-Hirsch!«
Und für alle unkreativen Königinnen der Umnachtung gilt wie immer: Nicht traurig sein. Hansi veranstaltet sicher auch mal ânen Contest in Richtung »Hab die Haare und die Möpse schön â¦Â« Da könnt ihr dann wieder punkten.
Hirsch trifft Bambi: Ein Lustspiel in drei Akten mit Zugabe
Es ist Freitag, 15 Uhr, noch viereinhalb Stunden bis zur Oper. Meine Augen sind viereckig, die Finger wund und das Sakko noch knittrig. Eine Woche lang habe ich im Internet Frauen mit
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