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Manner Lieben

Manner Lieben

Titel: Manner Lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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zögerte, schließlich nickte er.
    „Willkommen im Club der Verliebten. Schnall dich an, Chris, die Fahrt könnte ungemütlich werden. Aber ich wünsche dir viel Glück. Und das nicht nur beim Boss, sondern auch bei Marriott." Mit diesen Worten wandte Rick sich ab und verließ Chris' Büro.
     
    Der Chef hatte den Bericht schließlich trotz allem angenommen. Inzwischen war das Magazin seit zwei Tagen im Handel. Chris umklammerte die Tüte, mit der er eine halbe Stunde zuvor den Laden an der Ecke verlassen hatte. Er atmete tief durch, und stieg schließlich die metallenen Treppenstufen zu Marriotts Loft empor.
    Als er oben angekommen war, hämmerte ihm das Herz gegen die Rippen. Chris war sich darüber bewusst, dass dies nicht nur am Treppensteigen lag. Er hatte Angst vor dieser Begegnung, der er ebenso gut aus dem Weg hätte gehen können. Doch diesen einen weiteren Versuch, wirklich um Verzeihung zu bitten, musste er einfach wagen. Was hatte er schon zu verlieren? Wenn Marriott ihm die Tür vor der Nase zuschlug, dann würde er den Mann hoffentlich endlich aus seinen Gedanken vertreiben können, und dann würden ihn sicher dessen eindrucksvolle Augen auch nicht mehr ständig verfolgen. Er fand den Klingelknopf und betätigte ihn.
    „Wer ist da? Geben Sie sich zu erkennen, oder ich rufe die Polizei!", erklang es von drinnen.
    „Hier ist Christopher O'Gehry", brachte Chris mit rauer Stimme hervor. Einen Moment lang herrschte Stille.
    „Hauen Sie ab!", kam schließlich die Antwort.
    Chris seufzte leise, dann rief er: „Ich gehe, wenn Sie es wünschen. Aber ich lasse Ihnen etwas hier. Ich stelle eine Tüte hin."
    Er beugte sich gerade hinab, als die Tür plötzlich geöffnet wurde.
    Chris hob den Kopf und ihm kam bei Marriotts Blick sofort in den Sinn, dass der es ganz passend fand, wie er nun vor ihm buckelte.
    „Ich bin nicht käuflich! Nehmen Sie Ihren Kram wieder mit!", sagte der Künstler schroff.
    Chris erhob sich, die Tüte immer noch in der Hand. „Es soll nur eine Geste sein, um zu zeigen, wie leid mir die ganze Sache tut. Nehmen Sie sie bitte. Und wenn Sie möchten, dann gehe ich, und Sie müssen mich niemals wiedersehen." Marriotts lange dunkle Strähnen waren mit einem Haargummi im Nacken zusammengefasst. Chris machte der Anblick des schlanken Halses ganz verrückt. Er spürte, wie sein Mund trocken wurde.
    „Was ist drin?", fragte Marriott und deutete auf die Tüte. Chris antwortete nicht, sondern hob seine Hand und bot damit sein Geschenk noch einmal an.
    Marriott brummte, als er danach griff. Er nahm die Tüte, öffnete sie und sah hinein. Dann hob er den Kopf wieder. „Farben? Sie bringen dem Maler Farben?"
    Chris kam sich plötzlich reichlich dämlich vor. Das klang fast so, als habe er im Heimwerkermarkt Deckenfarbe im Riesenbottich erworben, statt eine Menge Geld im Geschäft für Künstlerbedarf gelassen zu haben. „Ja ... Farbe", erwiderte er matt.
    Marriott nahm einige der Tuben heraus und sah sie sich genauer an.
    „Nicht billig", urteilte er.
    „Die Idee war blöd", sagte Chris tonlos und fügte an: „Sie haben ja mehr als genug davon. Ich dachte nur ...", er unterbrach sich und zuckte mit den Schultern.
    Marriott gab nicht zu erkennen, ob er ihn überhaupt gehört hatte. Er inspizierte immer noch das Geschenk und sagte: „Schwarz, Weiß, Grau in hell, in dunkel, und siehe da ... Mittelgrau."
    „Ich weiß, es ist dumm, graue Farbe zu kaufen, wenn man sie doch selbst mischen kann."
    Marriott schien immer noch nicht gewillt, ihm zu antworten. „Und ein paar Pinsel. Edel!" Er prüfte sie mit Kennerblick. „Ich habe einfach die Teuersten genommen", bekannte Chris leise.
    „Moment", sagte Marriott plötzlich und verschwand samt den Geschenken, bevor die Tür vor Chris' Nase ins Schloss fiel.
    Er stand betreten davor und fragte sich, ob es nicht besser wäre, nun zu gehen. Als kurz darauf wieder geöffnet wurde, atmete Chris erleichtert durch.
    „Kommen Sie rein", sagte Marriott knapp.
    Chris strich sich durchs Haar und fragte: „Sind Sie sich sicher, dass Sie das wirklich möchten? Sie sind mir nichts schuldig." Ihm fiel auf, dass Marriott nun frische Farbe an der Hand hatte, die der Künstler unbemerkt auf seiner eigenen Stirn verteilte, als er sich dort kratzte.
    „Doch, ich bin Ihnen etwas schuldig. Nicht wegen der Farbe oder wegen der Pinsel — die nehme ich als Entschuldigung für Ihr hinterhältiges Verhalten an. Aber ich bin Ihnen etwas schuldig, weil Sie als einziger

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