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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Auch als Assistentin.“
    „Danke. Aber ich werde ihm kein Ultimatum stellen oder so was. Ich werde mich einfach ganz normal bewerben. Okay? Mein Telefon klingelt.“
    „Wenn es er ist, solltest du ihn fragen.“ Ich hänge auf und spreche auf der anderen Leitung mit Rob, der mich fragt, ob ich Lust hätte, mit ihm in seinem Büro zu Mittag zu essen. Er bestellt Wraps. Ich wähle einen mit Spinat, Pilzen und Ziegenkäse gefüllten Wrap. Auf gar keinen Fall werde ich diesen Job ansprechen. Stattdessen schicke ich meine Bewerbung per EMail an die entsprechende Person.
    In Robs Büro angekommen, muss ich auf ihn warten. Sherman versichert mir, dass er jeden Moment aus einem Meeting kommen wird. Unsere Wraps und Fruchtsäfte stehen bereits auf Robs Tisch bereit und grinsen mich höhnisch an. Ich verhungere. Wenn Sherman nur endlich aufhören würde, immer wieder nach mir zu sehen.
    Dann höre ich, wie die Tür hinter mir geschlossen wird. Rob gibt mir einen Kuss auf den Hals. Ich lege ihm meine Arme um den Nacken, und wir küssen uns. Ich kann es nicht fassen, aber er hat doch tatsächlich die Jalousien an seinem Fenster zugezogen. Er schiebt eine Hand unter meinen Pulli. Ich versuche, ihn aufzuhalten, ich muss immer an diesen armen Sherman denken.
    „Ich habe abgeschlossen“, flüstert er und versucht, mich auf den Tisch zu heben.
    „Rob, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.“ Keuchend lässt er von mir ab und setzt sich hinter seinen Schreibtisch. Er schaut mich an, als ob ich einer seiner Kollegen wäre.
    „Also Eve, wenn es denn sein muss, dann werden wir ein paar Regeln aufstellen. Du darfst nicht auf meine Seite kommen. Das hier ist meine Seite, das hier deine …“
    „Wie in
Dirty Dancing
.“
    „Eve, bitte, es handelt sich um wichtige Regeln.“ Er zieht seine sexy Augenbrauen in die Höhe. „Du darfst auf keinen Fall etwas tun, was mich erregen könnte, wie zum Beispiel deine Finger ablecken, den Kopf schief legen oder deinen Blick auf eine unaussprechliche Stelle meines Körpers senken. Das wird vielleicht alles nicht leicht werden, aber vergiss nicht, dass du es so gewollt hast, nicht ich. Gut. Lass uns essen.“ Mein Wrap ist anders, als ich bestellt habe, es ist mit Lamm und einer Art Chutney gefüllt. Rob sieht, wie ich eine Grimasse ziehe. Nichts hasse ich mehr, als wenn sich Leute über ihr bestelltes Essen beschweren. Jedes Mal, wenn ich für unsere Abteilung bestelle, kommt garantiert einer an und meckert über irgendwas. „Es sind nicht genug Teller mitgeliefert worden, ich brauche einen extra Teller für das Dessert“, oder „Ich kann das nicht essen, da ist Koriander drin, und ich werde auf keinen Fall Koriander zu mir nehmen“. Deswegen habe ich auch Gewissensbisse, als Rob meinen Wrap nimmt und Sherman bringt. Ich kann weder hören noch sehen, wie sie miteinander sprechen, weil er die Tür schließt. Dann kommt Rob ohne Wrap zurück. Ich hätte es ja gegessen – mir schmeckt Lamm genauso gut wie jede andere Art Fleisch (und mir schmeckt es sogar noch besser, seit ich mit so vielen Vegetariern zusammenarbeite), außerdem bin ich echt hungrig. Er setzt sich wieder hinter seine Seite des Tisches.
    „Sieht so aus, als müssten wir hier sitzen und uns anstarren, bis das neue Mittagessen kommt.“
    „Du könntest doch essen.“
    „Das wäre unhöflich, davon abgesehen ziehe ich es vor, dich anzustarren und mir vorzustellen, was aus dieser Mittagspause hätte werden können.“ Es gibt doch etwas, das mich von meinem leeren Gefühl im Bauch ablenkt – sein Bauch.
    „Du bist ganz schön versaut.“ Er nickt und trommelt mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Hast du abgeschlossen?“ Ich weiß ja, ich benehme mich wie eine Nutte. Sich vorzustellen, wie ekelhaft ich immer Büroaffären gefunden habe, und jetzt kämpfe ich damit, meine Strumpfhose auszuziehen, ohne, dass sie zerreißt. Wir sind plötzlich ziemlich miteinander beschäftigt, und ich kann gerade noch verhindern, mich auf seinen Wrap zu legen (was blöd gewesen wäre, denn ich trage Roseannes Pulli, und das würde ihr noch den Rest geben). Beinahe hätten wir das Klopfen an der Tür überhört. Er flucht leise, wartet, bis ich meinen Rock wieder gerichtet habe, und öffnet Sherman die Tür.
    Sherman, der garantiert weiß, was hier läuft, kommt herein und sieht rot und verfroren aus. Er reicht mir meinen Wrap und geht. Ich kann nicht fassen, dass Rob ihn wirklich losgeschickt hat, um mein Essen zu holen. Es

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