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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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glaube, er raucht eine Menge Gras oder so was, anders kann ich mir nicht erklären, dass er immer so ruhig wirkt. Ich warte darauf, das er sich nach meinem Gesundheitszustand erkundigt, aber er sagt nichts.
    „Mir geht es schon viel besser“, beginne ich schließlich vorsichtig. „Wollte nur mal hören, wie es Ihnen geht.“ Wieder starren wir einander an. „Wie geht es Ihnen?“
    „Oh, mir geht es gut Eve. Ich bin sehr optimistisch was die ganze Geschichte angeht. Diese Zusammenlegung muss nur richtig angegangen werden. Wir planen weitere Konferenzen, damit die Mitarbeiter künftig besser als vorher mit all dem zurechtkommen.“
    „Um ihnen zu helfen, das Richtige zu denken?“
    „Ganz genau.“ Er lächelt mich an, überzeugt davon, dass es sich um ein einfaches Konzept handeln muss, wenn sogar eine Assistentin es kapiert.
    „Großartig“, sage ich. Es ist gar nicht schwer, sich wieder an das Katzbuckeln zu gewöhnen. „Brauchen Sie irgendetwas?“
    „Nun, wir bekommen eine neue Koordinatorin, ihr Name ist Erica Rutt. Ich hatte gehofft, wir könnten ihr alle Ordner übergeben, wenn sie kommt.“
    „Ordner?“
    „Sie wissen schon, die im Aktenraum.“ Ich habe eigentlich gedacht, dass der Aktenraum gar nicht mehr genutzt wird. Es gibt eine Schublade mit Akten in der Nähe meines Schreibtisches, wo wir die meisten archivierten Unterlagen aufbewahren, aber der Aktenraum … ich kann mich nicht erinnern, überhaupt jemals drin gewesen zu sein. Lorraine hat gesagt, dass darin ein totales Chaos herrsche.
    „Lorraine hat gesagt, in dem Zimmer herrsche totales Chaos.“
    „Lorraine?“ Meint der das ernst? „Oh, richtig, Lorraine. Ja, ich bin sicher, dass es so ist, deswegen handelt es sich auch um ein sehr wichtiges Projekt, vor allem wenn man bedenkt, dass Erica schon in einer Woche anfängt.“
    „Okay, kein Problem, ich kümmere mich darum.“ Ich schätze, das bedeutet, dass ich gehen kann.
    Zurück an meinem Schreibtisch höre ich eine Nachricht von Roseanne ab. Als ich sie zurückrufe, frage ich sie nach Pete.
    „Er hat von einem Stück erzählt, in dem er mitspielt. Ich schätze, das bedeutet, er möchte, dass ich mit ihm hingehe. Aus uns scheint langsam ein richtiges Pärchen zu werden.“ Sie scheint einer Ohnmacht nahe. „Aber ich habe dich aus einem anderen Grund angerufen. Ich habe da was über einen Spendenlauf gegen Brustkrebs gehört. Ich dachte, wir sollten für so einen guten Zweck vielleicht auch etwas tun.“
    „Das kling gut, aber ich jogge doch nicht.“
    „Man kann joggen oder auch gehen. Ich renne, du gehst. Und wir werden Tabitha überreden, auch mitzumachen.“
    „Das macht sie nie.“
    „Sag das nicht. Ich bin sicher, dass es dort eine Menge Werbegeschenke gibt und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Außerdem ist sie, seit wir wissen, dass sie ein Landei ist, viel sanftmütiger geworden.“ Dann sagt Roseanne, dass sie die ganze Sache ja ein bisschen peinlich fände, aber irgendwie auch froh sei, dass Tabitha nicht ganz so perfekt ist, wie sie immer tut.
    „Ich bin dabei, solange ich gehen darf.“
    Der Alltag hat mich also wieder. Kurz spiele ich mit der Idee, Todd anzurufen. Ich wünschte, irgendjemand könnte mir einen Rat geben. Adrian war immer großartig darin. Ich beschließe, endlich nachzugeben und unseren Streit ein für alle Mal zu beenden.
    Ich bin schon lange nicht mehr auf seinem Stockwerk gewesen. Hier sieht es völlig anders aus als früher. Die Redaktion von
Little Nell
ist komplett umstrukturiert worden, doch wie ich gehört habe, wurde Adrian sogar befördert. Ich nähere mich ihm von hinten und zögere einen Moment, bevor ich ihn anspreche.
    Er dreht sich um. Er scheint irgendwie schockiert zu sein, mich zu sehen.
    „Hey Eve, wie geht es dir? Wie ich gehört habe, warst du krank.“ Es macht mir Mut, dass er mich nicht beschimpft oder von oben herab behandelt.
    „Stimmt, aber mir geht es schon wieder besser.“
    „Und wie geht es deiner Mutter?“
    „Gut“. Ich lächle ihn an. „Gratuliere zu deiner Beförderung.“
    „Danke, wie ich sehe, hat Tabitha uns beide auf dem Laufenden gehalten.“
    „Genau. Bist du sehr beschäftigt?“
    Er lacht. „Normalerweise werde ich mit Arbeit zugeschüttet, und glaub mir, ich sag das nicht einfach so. Aber im Augenblick habe ich etwas Zeit.“
    „Kann ich dich, äh, zum Mittagessen einladen und dich dabei um Verzeihung bitten?“
    Er schaut mich kurz prüfend an und sagt dann: „Honey, hier bin

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