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Mannerfreie Zone

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Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Zeitschriften an! Wer sind diese Leute schon? Die sind nur gut darin, eine Show abzuziehen. Die haben nicht mehr Glück oder Talent als du!“
    „Aber wahrscheinlich verdammt viel mehr Disziplin. Ich habe diesen Computer so gut wie nie eingeschaltet, seit ich ihn geschenkt bekommen habe, und wenn, dann bin ich nur durchs Internet gesurft. Vielleicht bin ich sogar einmal auf deiner Homepage gelandet.“ Roseanne und ich lachen – irgendwie kann ich das alles immer noch nicht so recht glauben.
    „Ich bin froh, dass es raus ist“, sagt Tabitha. „Keine Leichen mehr im Keller. Nun wisst ihr beide, was ich tue.“
    „Klar, wir stehen zu dir, Schwester“, ruft Roseanne wie eine Hip-Hop-Sängerin.
    „Das ist wahr“, füge ich hinzu.
    „Was sollen wir jetzt tun, Eve? Machst du’s oder nicht?“
    „Tabitha, ich fühle mich gerade etwas überfordert. Ich kann jetzt nicht guten Gewissens eine Entscheidung treffen.“
    „Aber was sagt dir dein Gefühl?“
    „Roseanne, ich dachte, du bist dagegen!“
    „War ich auch, aber ich opfere mich gerne für andere auf, davon abgesehen, dass Tabitha davor noch kein Geld angeboten hatte.“
    „Das ist ja der größte Irrsinn an dem Ganzen. Ich will dein Geld nicht verzocken.“
    „Aber das wirst du nicht. Ich garantiere dir, wenn du mein Geld nimmst, wirst du alles dafür tun, damit ich es auch wieder zurückbekomme. Und du wärst auch nicht auf dich alleine gestellt, wir würden dir helfen. Oder, Roseanne?“
    „Natürlich, ich kümmere mich um die Finanz- und Kochseiten.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand wirklich Kochrezepte lesen will“, sagt Tabitha kopfschüttelnd. „Aber das werden wir dann ja sehen.“
    „Ja, das werden wir sehen. Ich befinde mich noch immer mitten in einem Nervenzusammenbruch.“
    „Wenn du meinst. Du hast bis zu deinem Geburtstag Zeit, eine Entscheidung zu treffen.“
    „Das hört sich nach einem ziemlich teueren Geburtstagsgeschenk an.“
    „Ist es auch. Ach, all diese Geständnisse sind anstrengend – lasst uns Zigaretten und was zu trinken holen.“
    „Das könnt ihr gerne machen, ich hingegen habe seit vier Tagen nichts Richtiges mehr gegessen.“
    „Deine Flüssig-Diät wird von Drinks schließlich nicht beeinträchtigt. Und wir werden uns
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besorgen.“
    „Schön, überredet. Lasst mich nur schnell mein Gesicht waschen.“ Beide schauen mich angewidert an. „Okay, in Ordnung, ich werde auch duschen.“
    Ich beschließe, noch ein paar Tage krankzufeiern. Ich hinterlasse Herb eine Nachricht auf seiner Mailbox. Soll doch die Aushilfe die verdammten neuen Aufgaben übernehmen. Ich brauche Zeit, um meine geistige Gesundheit wieder herzustellen – schließlich habe ich einen Nervenzusammenbruch. Zum Glück muss ich inzwischen nicht mehr weinen und kann ihn endlich genießen.
    Tabithas erste Aufgabe in ihrer neuen Stellung als Koordinatorin ist, alle Fakten über ein neues Restaurant im East Village zu sammeln, das in der nächsten Ausgabe von
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besprochen werden soll. Tabitha muss direkt vor Ort recherchieren. Sie lädt mich ein, dort mit ihr und Raj, dem Fotografen, zu Mittag zu essen. Nach den gestrigen Ausschweifungen mit den Mädels und dieser Verabredung bekomme ich den Nervenzusammenbruch definitiv langsam in den Griff.
    Tabitha findet es toll, wie die ganze Belegschaft des Ladens ihr die Füße küsst, damit sie das Restaurant in schönstem Licht erstrahlen lässt. Nichts mehr ist übrig von der kleinlauten Tabitha, die gestern in meiner Wohnung aufgetaucht ist. Sie ist von Kopf bis Fuß in
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gekleidet. Ich frage sie, wie groß das Loch ist, das der Kauf ihrer Schuhe in ihre anrüchigen Ersparnisse gerissen hat. Sie ignoriert die Frage.
    „Lasst uns mindestens vier Vorspeisen bestellen. Ich will sehen, wie Raj mein Appetit gefällt“, sagt sie. Das Essen ist großartig, doch Tabitha hat mich gewarnt, nicht zu viel Begeisterung zu zeigen.
    „Die Leute hier sollen auf dem Boden bleiben.“ Ihr Gesicht ist ausdruckslos, als sie beginnt, sich auf einem kleinen Block Notizen zu machen, allerdings nicht, wenn sie mit Raj flirtet, der meiner Meinung nach wie ein indischer Gangster aussieht.
    „Möchtet ihr beiden später vielleicht noch was trinken gehen?“ Das ist das Stichwort, um mich zurückzuziehen.
    „Nein, ich muss nach Hause, danke.“
    „Klingt herrlich“, entgegnet Tabitha und zwinkert mir zu. „Brauchst du einen Gutschein für das Taxi, Eve?“
    „Ich werde lieber

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