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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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herhalten. Mist! Die sind in einem wirklich erbärmlichen Zustand, da muss jemand Bier verschüttet haben, Erbrochenes klebt auch dran (igitt!) – wahrscheinlich mein eigenes. Ich muss einfach richtig zielen. Ich nehme meine eindrucksvollste
Miami-Vice
-Stellung ein und mache einen Satz nach vorne!!!
    Ich knalle direkt in Roseanne, wir beginnen beide zu kreischen.
    „Was zum Teufel machst du hier, Eve? Ich meine, Gott sei Dank geht’s dir gut, du hättest anrufen sollen, aber was machst du hier?“
    „Das könnte ich dich auch fragen. Es ist fast elf.“
    „Ich habe mich krank gemeldet. Das Letzte, was ich von dir gesehen habe, war, dass du mit einem Typ verschwunden bist, den Tabitha deine Eintrittskarte für ein besseres Leben nennt. Was ist mit ihm?“
    Ich erkläre ihr, dass ich nicht genau weiß, was mit Rob passiert ist, und einfach froh bin, dass sie kein grausamer Killer ist, aber jetzt muss ich schnellstens zur Arbeit. „Roseanne, meinst du, jemand hat gesehen, dass wir zusammen gegangen sind?“
    „Ich glaube nicht. Tabitha und mir ist es aufgefallen, weil wir nicht mit irgendeinem Typ beschäftigt waren. Wusstest du, dass sie über Silvester nach Paris geht?“ Wie es scheint, sind Roseanne und Tabitha mit einem Mal beste Freundinnen. Ich ziehe meine bequemsten Jeans an und renne zur U-Bahn.
    Gegen zwanzig nach elf bin ich an meinem Platz. Das Büro wirkt wie eine Geisterstadt. Niemand außer Brian, dem Praktikanten, ist da. Hört er denn niemals auf, sich einzuschleimen?
    „Harte Nacht gehabt, Eve?“ Er grinst übers ganze Gesicht.
    „Brian, ist sonst schon jemand hier?“
    „Die schlafen wohl alle ihren Rausch aus.“ Will er mir damit was Bestimmtes sagen? Ich ignoriere ihn und höre meine Nachrichten ab. „Ich habe dich letzte Nacht mit einem Typen gesehen.“
    „Das ist witzig, Brian, weil ich dachte, ich hätte
dich
letzte Nacht mit einem Typen gesehen.“
    „Ich nicht. Ich …“
    „Ich stand gerade neben Herb, du weißt schon, meinem Chef, und ich sagte: ‚Ist das nicht Brian, unser Praktikant, der da gerade mit einem unserer Fotografen verschwindet?‘ Er schien auch der Meinung zu sein, dass du es warst.“ Danach lässt mich Brian endlich alleine. Zurück zu meinen Nachrichten.
    „Eve, ich bin’s, Tabitha. Es ist drei Uhr morgens, und du warst heute Abend ein wirklich ungezogenes Mädchen. Ruf mich an, sobald du kommst.“ Es ist ihr gelungen, halbwegs nüchtern zu klingen. Löschen.
    „Eve, hier ist Lorraine. Mein Hund ist krank, deshalb muss ich mir einen Tag frei nehmen. Sie haben ja meine Privatnummer, wenn es was Wichtiges gibt.“ Löschen.
    „Eve, Tabitha hier. Ich bin gerade aufgestanden, es ist zehn Uhr, ich gehe jetzt zur Arbeit. Ich habe meine Nachrichten abgerufen, aber du hast dich noch nicht gemeldet. Langsam mache ich mir Sorgen. Du kommst doch sonst nie zu spät.“ Besessen. Löschen.
    „Eve, hier ist deine Mom. Wo wart ihr beiden letzte Nacht? Ich habe ein paar Mal bei euch angerufen. Ich hoffe, dass du nicht unter der Woche ausgehst. Und ich hoffe, dass du an diesem Wochenende nach Hause kommst, wenn deine Schwester uns besucht. Bist du krank? Denk dran, dass du noch nicht mal krankenversichert bist. Das ist nicht gut, Eve. Ruf mich an, damit ich mir keine Sorgen mehr machen muss.“ Was soll das? Gerade sie hätte doch wissen müssen, dass ich auf der Weihnachtsfeier bin. Löschen.
    „Ms. Vitali. Langsam überlege ich, einen Suchtrupp loszuschicken. Du hast nicht abgenommen, und es ist nicht einfach, deine Privatnummer herauszufinden. Ich dachte, du wolltest heute zur Arbeit kommen. Hoffe, dass du nicht wieder diese Fahrstuhl-Spielchen spielst. Ich weiß ja, wie sehr du die liebst. Ruf mich an, wenn du kommst, auf der 3364.“ Ich höre mir die Nachricht noch einmal an. Das klingt ungeheuer intim, wir müssen miteinander geschlafen haben. Ich schreibe mir die Nummer auf.
    „Eve, hier ist Monica. Mom ist so neurotisch, sie hat mich gezwungen, dich anzurufen. Ich habe ihr gesagt, dass du gestern bei dieser Weihnachtsfeier warst. Sie möchte, dass du sie anrufst, wenn du im Büro bist. Außerdem will sie, dass du am Wochenende nach Hause kommst, aber ich glaube, ich werde nur ganz kurz vorbeikommen. Ich kann es nicht ertragen, mehr Zeit als nötig mit ihnen zu verbringen. Ruf mich an.“ Ich glaube, ich kann es nicht ertragen, mit Monica mehr Zeit als nötig zu verbringen. Löschen.
    „Eve, ich bin’s wieder. Wo bist du? Ich fahre gerade mit dem Taxi zur

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