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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Bett bereit sein), aber ansonsten werde ich den Rest meiner Tage in tiefster Abgeschlossenheit verbringen. Wenn ich nur recht und schlecht durchkomme – mehr verlange ich nicht.»
«Aber, Schwester, gar so schlecht geht es dir doch nicht. Sir Thomas sagt, du wirst über sechshundert Pfund im Jahr verfügen.»
«Ich klage nicht, Lady Bertram, ich klage nicht. Ich weiß, daß ich nicht mehr so leben kann wie früher. Da heißt es eben, sich einschränken, wo man kann, und besser haushalten lernen. Früher habe ich aus dem vollen gewirtschaftet, aber jetzt werde ich mich nicht schämen, Sparsamkeit zu üben. Meine Stellung hat sich ja ebensosehr verändert wie mein Einkommen. Vieles, was mein armer Norris seinem Amt als Pfarrherr der Gemeinde schuldig war, kann von mir nicht gefordert werden. Niemand weiß, wie viele Bedürftige in unserer Küche mitgegessen haben. Im Weißen Haus wird strengere Aufsicht geführt werden. Ich muß mich eben nach meinem Einkommen richten, sonst gerate ich ins Elend. Und ich gestehe, es wäre mir eine große Befriedigung, wenn es mir gelänge, darüber hinaus noch jedes Jahr eine Kleinigkeit zurückzulegen.»
«Oh, das wird dir sicher gelingen. Das hast du doch immer getan, nicht wahr?»
«Mein Ziel, liebe Schwester, ist es, denen, die nach mir kommen, von Nutzen zu sein. Wenn ich reicher zu sein wünsche, ist es um deiner Kinder willen. Ich habe für niemand sonst zu sorgen. Ich wäre froh, wenn ich ihnen eine Kleinigkeit hinterlassen könnte, die ihrer nicht unwürdig ist.»
«Das ist sehr lieb von dir, aber mach dir um sie keine Gedanken. Sie werden sicher gut versorgt sein, das wird Sir Thomas schon veranlassen.»
«Du weißt ja, daß seine Einkünfte sich empfindlich verringern werden, wenn die Besitzung in Antigua weiterhin so schlecht trägt.»
«Ach, das wird bald in Ordnung kommen. Ich weiß, daß Sir Thomas deswegen schon einen Brief geschrieben hat.»
«Also, liebe Schwester», schloß Mrs. Norris, indem sie sich zum Gehen wandte, «ich kann nur wiederholen, daß es mein einziger Wunsch ist, deiner Familie von Nutzen zu sein – und falls Sir Thomas je wieder darauf zu sprechen kommt, daß ich Fanny zu mir nehmen sollte, wirst du ihm mitteilen können, daß meine angegriffene Gesundheit und meine seelische Stimmung das jetzt leider nicht zulassen. Abgesehen von allem anderen hätte ich gar kein Bett für sie, denn mein Gastzimmer muß ich meinen Freunden zur Verfügung halten.»
Lady Bertram erzählte ihrem Mann genug von diesem Gespräch, um ihn erkennen zu lassen, daß er sich in den Absichten seiner Schwägerin gründlich getäuscht hatte, und diese hatte von diesem Augenblick an auch nicht die leiseste Anspielung von ihm zu befürchten. Es erstaunte ihn nur, daß sie es ablehnte, etwas für die Nichte zu tun, für deren Adoption sie sich so eifrig eingesetzt hatte. Doch da sie es auch ihm gegenüber nicht an Andeutungen fehlen ließ, daß alles, was sie besaß, dereinst seinen Kindern gehören sollte, fand er sich bald mit dieser Bevorzugung ab, die für ihn vorteilhaft und schmeichelhaft war und ihn überdies befähigen würde, selber ein übriges für Fanny zu tun.
Fanny erfuhr bald, wie überflüssig ihre Angst vor einer Trennung gewesen war, und ihre kindliche Freude darüber tröstete Edmund ein wenig über seine Enttäuschung, denn er glaubte noch immer, daß der Plan zu ihrem Besten gewesen wäre. Mrs. Norris nahm das Weiße Haus in Besitz, die Grants trafen im Pfarrhaus ein, und nach diesen Ereignissen ging alles in Mansfield weiter seinen gewohnten Gang.
Die Grants erwiesen sich als liebenswürdige, gesellige Leute und erwarben sich rasch die Sympathie ihrer neuen Bekannten. Allerdings hatten sie auch ihre Fehler, wie Mrs. Norris bald herausbekam. Dr. Grant legte großen Wert auf gutes Essen und mußte jeden Tag ein üppiges Dinner haben; Mrs. Grant hingegen – anstatt alle Kunst aufzubieten, um ihn mit bescheidenen Mitteln zufriedenzustellen – hielt sich eine Köchin, die einen ebenso hohen Lohn bezog wie die Köchin in Mansfield Park selbst! Und die Hausfrau persönlich ließ sich kaum jemals in den Wirtschaftsräumen blicken! Von solchen Übelständen mit Gleichmut zu sprechen, lag einfach nicht in Mrs. Norris’ Natur. Und die Unmengen von Butter und Eiern, die jetzt regelmäßig im Pfarrhaus verbraucht wurden! Niemand habe mehr für großzügige Gastlichkeit übrig als sie selber, sagte Mrs. Norris – niemandem sei Kleinlichkeit verhaßter – sie dürfe

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