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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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würde. Nein, Edmund, sei nicht böse, aber ich kann meine Zusage nicht zurücknehmen. Jetzt ist alles schon abgemacht, ich darf die anderen nicht so enttäuschen. Tom wäre wütend. Und wenn wir gar so heikel sind, werden wir nie zum Spielen kommen.»
«Genau das wollte ich gerade sagen», mischte sich Mrs. Norris ein. «Wenn ihr an jedem Stück etwas auszusetzen findet, werdet ihr überhaupt nichts aufführen – das ganze Geld für die Vorbereitungen wird hinausgeworfen sein – und das wäre doch für uns alle eine Schande. Ich kenne das Stück nicht, aber wenn es darin, wie Maria sagt, ein paar etwas brenzlige Stellen gibt (und die gibt es in den meisten Stücken), kann man sie doch leicht weglassen. Man darf es auch nicht gar zu genau nehmen, Edmund, und wenn Mr. Rushworth mitspielt, ist überhaupt nichts dabei. Ich wollte nur, Tom hätte gewußt, was er will, bevor die Zimmerleute mit der Arbeit begonnen haben. Über diesen Seitentüren haben sie jetzt einen halben Arbeitstag verloren. Dafür können wir aber mit dem Vorhang zufrieden sein. Die Mädchen machen es sehr ordentlich, und ich glaube, wir werden ein paar Dutzend Ringe zurückschicken können – es ist gar nicht notwendig, sie so dicht nebeneinander zu setzen. Wenigstens kann ich mich nützlich machen, indem ich dafür sorge, daß nichts verschwendet und alles aufs beste ausgenützt wird. Es braucht eben immer einen gesetzteren Kopf, um so viele junge Köpfe zu beaufsichtigen. Ach, ich habe vergessen, Tom zu erzählen, was mir heute passiert ist. Ich hatte mich im Hühnerhof umgesehen und wollte gerade ins Haus gehen – wen sehe ich da um die Leutestube herumschleichen? Niemand anderen als den kleinen Jackson mit zwei Brettchen in der Hand! Er müsse sie seinem Vater bringen – natürlich! Mutter hätte ihn geschickt, um Vater etwas auszurichten, und da hätte Vater ihm befohlen, die zwei Bretter zu holen, ohne die er nicht weiterarbeiten könnte! Na, ich wußte sofort, wieviel es geschlagen hat, denn gerade läutete es zum Mittagessen für die Leute. Und weil ich diese Ausnützerei hasse (die Jacksons sind furchtbar habgierig, just die Sorte, die nie genug kriegt), sage ich einfach zu dem Jungen – so ein großer, tapsiger Bengel von zehn Jahren, er sollte sich was schämen – Dick, sage ich, ich selber werde deinem Vater die Brettchen hineinbringen, also gib her und lauf wieder heim, so schnell du kannst. – Der Junge hat ein dummes Gesicht gemacht und ist davon, ohne ein Wort zu sagen, denn in solchen Fällen kann ich ziemlich scharf sprechen, und ich denke, bis auf weiteres wird ihm die Lust vergangen sein, hier herumzumarodieren – ich hasse diese Habgier – wo euer Vater doch so gut zu den Leuten ist und dem Mann das ganze Jahr hindurch Arbeit gibt!»
Niemand nahm sich die Mühe, ihr zu antworten. Bald darauf kehrten die anderen zurück, und Edmund mußte sich mit dem Bewußtsein zufriedengeben, daß er wenigstens versucht hatte, sie zur Räson zu bringen.
Das Essen verlief sehr still. Mrs. Norris schilderte zwar noch einmal ihren Triumph über Dick Jackson, aber ansonsten sprach man kaum über das Stück oder die Vorbereitungen. Edmunds Mißbilligung wurde sogar von seinem Bruder empfunden, wenn dieser es auch nicht zugegeben hätte. Maria, die Henry Crawfords aufmunternde Unterstützung entbehrte, hielt es für klüger, das Thema zu vermeiden. Mr. Yates, der sich Julia angenehm zu machen suchte, stellte fest, daß ihre finstere Miene noch finsterer wurde, wenn er sein Bedauern über ihren Rücktritt ausdrückte, und Mr. Rushworth mit nichts als seiner Rolle und seinem Kostüm im Kopf hatte bald alles geäußert, was es darüber zu sagen gab.
Doch die theatralischen Belange wurden nicht lange vernachlässigt. Es gab noch vieles zu besprechen, und bald nachdem sich alle im Salon versammelt hatten, setzten sich Tom, Maria und Mr. Yates, denen die abendlichen Geister frischen Mut verliehen, als selbsternanntes Komitee an einen eigenen Tisch, um über dem aufgeschlagenen Buch eine Beratung abzuhalten. Sie begannen sich gerade in die Arbeit zu vertiefen, als der Eintritt von Mr. und Miss Crawford eine höchst willkommene Unterbrechung brachte. Die späte Stunde und der dunkle, regnerische Abend hatten die beiden nicht abhalten können, und sie wurden mit dankbarer Freude begrüßt.
«Nun, wie geht es vorwärts?» – «Was haben Sie Neues beschlossen?» – «Ach, wir kommen ohne Sie nicht weiter!» – so erklang es gleich nach den ersten

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