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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Aufmerksamkeit Mrs. Norris, die dort präsidierte.
«Fanny!» rief Tom vom Sitzungstisch herüber, wo das eifrige Gespräch keinen Augenblick verstummte. «Wir brauchen deine Hilfe!»
Fanny sprang eilfertig auf. Sie erwartete, irgendwohin geschickt zu werden, denn die Gewohnheit, sie für solche Dienste zu gebrauchen, war trotz Edmunds ständigen Bemühungen noch längst nicht überwunden.
«Nein, bleib nur sitzen. Vorläufig wollen wir dich nicht stören, wir brauchen dich erst in unserem Stück. Du mußt die Häuslersfrau spielen.»
«Ich!» rief Fanny und setzte sich vor Schreck wieder hin. «Nein, Tom, du mußt mich entschuldigen. Ich könnte nicht spielen – um nichts in der Welt! Nein, wirklich, ich kann nicht.»
«Du mußt aber spielen, weil wir dich unbedingt brauchen. Hab keine Angst, es ist eine winzige Rolle, du hast fast nichts zu sagen. Kaum ein halbes Dutzend Sätze, und es schadet auch nichts, wenn man kein Wort davon versteht. Du kannst so leise piepen wie ein Mäuschen, wir brauchen dich nur zum Anschauen.»
«Wenn Sie Angst vor einem halben Dutzend Sätze haben», rief Mr. Rushworth, «was würden Sie dann zu meiner Rolle sagen? Ich muß zweiundvierzig Texte auswendig lernen!»
«Das Auswendiglernen macht mir nichts», sagte Fanny, die zu ihrem Entsetzen merkte, daß sie als einzige im ganzen Zimmer sprach und alle Augen auf ihr ruhten, «aber ich kann wirklich nicht spielen.»
«Doch, doch, für uns kannst du genug. Lerne deine Rolle, und alles übrige bringen wir dir bei. Du hast nur zwei Auftritte, und ich werde dein Mann sein, so daß ich dich herumschieben kann. Du wirst es ausgezeichnet machen, dafür stehe ich ein.»
«Nein, Tom, du mußt mich entschuldigen, wirklich. Du kannst dir das nicht vorstellen – es ist mir einfach unmöglich. Auch wenn ich es probierte, würde ich euch nur enttäuschen.»
«Ach was, tu nicht so verschämt! Du wirst es sehr gut machen, und wir verlangen nicht viel und erwarten nicht, daß du vollkommen bist. Du wirst einen braunen Kittel und eine weiße Schürze tragen, dazu eine große, weiße Haube, wir malen dir ein paar Krähenfüße um die Augen, und du wirst ein sehr nettes, altes Weiblein abgeben.»
«Du mußt mich entschuldigen, du mußt mich wirklich entschuldigen!» rief Fanny, ganz rot vor Aufregung. Sie warf verzweifelte Blicke zu Edmund hinüber, der sie liebevoll beobachtete, ihr aber nur ein ermutigendes Lächeln schenkte, weil er Tom durch seine Einmischung nicht noch mehr aufzubringen wünschte. Fannys Flehen machte auf Tom keinen Eindruck. Er wiederholte nur, was er schon gesagt hatte. Und nicht nur Tom – denn jetzt unterstützten auch Maria, Mr. Crawford und Mr. Yates seine Forderung in zwar etwas milderer oder höflicherer Form, aber mit der gleichen Eindringlichkeit, so daß Fanny ganz überwältigt war. Bevor sie noch Atem schöpfen konnte, setzte Mrs. Norris dem Ganzen die Krone auf, indem sie ihr mit sehr vernehmlicher, zorniger Stimme zuflüsterte:
«Was sind das für Geschichten wegen nichts und wieder nichts! Schäm dich, Fanny! Wegen einer solchen Kleinigkeit deinen Cousins Schwierigkeiten machen – wo du es hier so gut hast! Jetzt übernimm die Rolle, die sie dir zuweisen, und laß uns nichts mehr von der Sache hören, wenn ich bitten darf!»
«Dringen Sie nicht in sie, Tante», sagte Edmund. «Es ist nicht recht, sie auf diese Weise unter Druck zu setzen. Sie sehen ja, daß sie nicht spielen möchte … Sie hat das gleiche Recht, sich frei zu entscheiden, wie wir alle, und weiß bestimmt ebenso richtig zu urteilen … Bitte, dringen Sie nicht weiter in sie.»
«Ich werde gewiß nicht in sie dringen», entgegnete Mrs. Norris böse. «Aber ich werde sie für ein ganz trotziges, undankbares Geschöpf halten, wenn sie nicht tut, was ihre leibliche Tante und ihre Cousins von ihr verlangen – mehr als undankbar, wenn man bedenkt, wer sie ist und was sie ist!»
Edmund war zu zornig, um etwas zu erwidern, doch Miss Crawford richtete einen erstaunten Blick auf Mrs. Norris und dann auf Fanny, die kaum mehr die Tränen zurückhielt, und sagte sehr scharf: «Auf diesem Platz ist es zu warm – hier gefällt es mir nicht mehr!» Damit rückte sie ihren Stuhl auf die andere Seite des Tisches neben Fanny und flüsterte ihr tröstend zu: «Machen Sie sich nichts daraus, liebe Miss Price! Heute ist ein schlimmer Abend – jeder ist böse und gereizt – aber wir wollen uns nicht um sie kümmern.» Sie fuhr fort, mit demonstrativer

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