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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Feststellung.
    »Höchst unwahrscheinlich, wenn du das in irgendeiner fortgeschrittenen Hinsicht meinst. Sie besaßen weder die Größe noch den Metabolismus, um ein ausgedehntes Gehirngewebe ernähren zu können. Wasser ist ein schlechtes Medium für intellektuelle Aktivitäten. Es.«
    »Ich meine. die großen. So groß wie wir.«
    »Am menschlichen Standard gemessen waren die meisten Ammoniten sehr klein. Aber ja, im späten Me- sozän entwickelten einige eine beachtliche Größe. Ich glaube, der größte hatte ein Gehäuse von etwa zwei Metern Durchmesser. Jedoch.«
    »Das ist er!«
    Er blickte sie in der Dunkelheit an. Sie konnte das auf Grund seiner veränderten Stimme feststellen. »Tatsächlich wissen wir sehr wenig über ihre Biologie und ihre Lebensgewohnheiten. Die Weichteile sind norma- lerweise nicht in Fossilien enthalten, und selbst wenn dem so wäre, gäbe es Zweifel über Dinge wie Farbe und Natur. Aber immer noch, es gibt erhebliche Einwände gegen deine Theorie.«
    »Eigentlich nicht«, sagte sie lächelnd. Sie lächelte gerne, selbst wenn es niemand sehen konnte. Es war eine Gabe, die sie nicht immer besessen hatte. »Versuchen wir es so: Könnten sie sich ausschließlich von einer Art schwimmender Pilze ernährt haben und ausgestorben sein, als diese verschwanden?«
    »Man müßte zuerst das abrupte Aussterben der Pilze erklären«, stellte er klar.
    »Vielleicht sind sie nach Nacre emigriert.«
    Aber dies war eine weitere Sackgasse. In ihrem Traum war alles sehr überzeugend gewesen, aber jetzt fehlte die Überzeugungskraft. Das Geheimnis blieb jedoch und ärgerte sie: Warum war eine so überaus erfolgreiche Subklasse wie die Ammonoidea, während der Kreidezeit unangefochtene Herrscher in der See, so plötzlich ausgestorben? Überlebt allein von ihren viel primitiveren Verwandten, den perlenartigen Nautili...
    »Was, wenn ich in eine so persönliche Sache eindringen darf, hat dir den Status der Cephalopoden in den Sinn gebracht? Ich hatte gedacht, daß diese für dich nicht allzu interessant sind.«
    »Du hast mir diese Schalen gezeigt und erklärt und. Ich hatte einen Traum, eine alberne, vom Wasser inspirierte Vision. Wenn du es hören willst.«
    »Oh, ich habe enormen Respekt vor Träumen«, sagte er zu ihrer Überraschung. »Ihr Hauptzweck ist es, die angesammelten Erfahrungen der vorangegangenen paar Stunden zu sortieren, zuzuordnen und abzulegen. Ohne sie würden wir alle sehr schnell zu Psychopaten werden, besonders auf der sogenannten zeitgenössischen Erde. Sich den Bedingungen hier im Paläozän anzupassen, ist schwierig. Aber hast du gemerkt, wieviel weniger anstrengend es intellektuell ist als das bloße Existieren auf der Erde? Es kann also nicht überraschen, daß deine Träume den Wechsel reflektieren. Sie reichen hinaus in das Grenzenlose, da dein Verstand auf diese Befreiung reagiert.«
    Das Seltsame war, daß er recht hatte. Sie hatte nach Nacre zurückkehren wollen wegen der Erholung von den Spannungen zu Hause, aber diese Welt hier erfüllte den Zweck genauso gut. Sie war lieber zerschlagen, seekrank und voller Angst um ihr Leben hier als sicher und bequem dort.
    Aber sie wußte, daß nicht nur die Freiheit von der Erde verantwortlich war. Cal, Veg, die Mantas - sie liebte sie alle, und sie alle liebten sie. Die Erde besaß nichts, um dies ausgleichen zu können.
    Sie berichtete Cal detailliert über den farbenprächtigen König Ammon, und sie lachten beide. Und es war gut, und ihre Seekrankheit legte sich.
    Um acht, als das Tageslicht über dem Wasser erschien, kam Veg, um Cal abzulösen.
    »Haben Schnecken falsche Zähne?« fragte er erschöpft. »Ich hatte da diesen Traum.«
    Das direkte Sonnenlicht scheuchte die Mantas zurück in die Kabine. Die Strahlen der Sonne waren zu hart für sie. Auf der Insel hatte es Baumschatten und gelegentliche Wolkendecken gegeben. Davon abgesehen zogen sie die Nacht vor. Sie waren nicht von Natur aus Nachtbewohner, denn der Mittag auf Nacre brachte dichten Nebel, und die Strahlen der Sonne berührten ihre Haut niemals. Diese vier waren gegenüber dem harten Licht widerstandsfähiger als ihre Verwandten auf Nacre, weil sie auf der Erde aufgewachsen waren, aber die Umwelt konnte ihr Erbgut nur in gewissem Rahmen modifizieren. Sie konnten das Sonnenlicht hier überleben, aber sie fühlten sich nicht wohl dabei. Und wenn sie ihm zu lange ausgesetzt wurden.
    Der Tag schritt voran, wobei der Wind nur für Augenblicke aufhörte. Während solcher

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