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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schien keine Substanz zu besitzen, obwohl er das Gewicht der Plattform augenscheinlich abstützte und bettete. Veg rollte eine Frucht in den Nebel, und die Frucht kam auf der anderen Seite wieder heraus, ohne auf ein Hindernis gestoßen zu sein: keine Substanz dort!
    »Magnetisch vielleicht«, sagte Cal. »Ich gebe zu, daß ich beeindruckt bin.«
    »Aber wo sind die Menschen, die all dies geschaffen haben?« wollte Veg wissen.
    »Warum nimmst du an, daß es Menschen geschaffen haben?«
    »Es ist für Menschen gemacht. Die Durchgänge sind genau richtig, die Sitze passen zu uns, die Bühne ist leicht zu überblicken und die Frucht ist gut. Es würde nicht so sein, wenn es für Nichtmenschen bestimmt wäre.«
    Cal nickte. »Eine ausgezeichnete Antwort.«
    »Was ist mit den Maschinen?« fragte Aquilon. »Sie bewegen sich überall umher und pflegen es.«
    »Genau das ist es«, sagte Veg. »Sie pflegen es, benutzen es nicht. Sie sind Diener, keine Herren.«
    »Diesen Überlegungen kann ich nichts hinzufügen«, sagte Cal.
    Veg empfand dies als leicht unaufrichtig. Warum sollte Cal den Versuch unternehmen, ihm zu schmeicheln? Um ihn davon abzuhalten, mit Tamme gemeinsame Sache zu machen?
    »Aber wenn es Menschen gebaut haben.«, begann Aquilon.
    »Wo sind sie dann?« vervollständigte Veg. »Das ist das, was ich gleich beim ersten Mal wissen wollte.«
    »Verschiedene Möglichkeiten«, sagte Cal gedankenvoll. »Dies alles könnte vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden errichtet und dann verlassen worden sein. Die Maschinen könnten dazu bestimmt gewesen sein, es zu warten, und niemand hat sie jemals abgestellt.«
    »Wer verläßt denn eine gesunde Stadt?« fragte Veg.
    »Ich meine, die ganze Bevölkerung?«
    »Es passierte in Catal-Hüyük im antiken Anatolien. Das war tausend Jahre lang eine blühende neolithische Stadt. Dann zogen die Menschen fort und erbauten Halicar, dreihundert Kilometer weiter westlich.«
    »Warum?«
    »Wir wissen es nicht. Es passierte vor fast achttausend Jahren. Ich vermute, daß ihnen aus Gründen des Überjagens das Wild ausging, und zweifellos hatte auch das Klima etwas damit zu tun.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Veg. »Diese Erbauer mußten nicht jagen, um zu überleben. Wenn ihnen etwas zugestoßen ist, dann kann es ganz bestimmt auch uns zustoßen.«
    »Andererseits könnten sie jetzt auch hier sein und schlafen - oder uns beobachten.«
    »Das gefällt mir auch nicht«, sagte Veg.
    »Oder vielleicht handelt es sich um eine Gefängnisstadt, erbaut für die Verwahrung von Feinden oder Unerwünschten bis zum Urteilsspruch.«
    »Das wird ja immer schlimmer bei dir«, sagte Veg und schnitt eine Grimasse. »Versuch du es, 'Quilon.«
    Aquilon lächelte. Dabei durchlief ihn noch immer ein nervöser Schauer, denn er wurde an den Planeten Nacre erinnert, wo sie noch nicht lächeln konnte. In gewisser Weise hatten die Dinge damals besser gestanden. »Wie wäre es mit einem Urlaubsort für Ehrengäste?«
    »Das reicht schon«, sagte er. »Es gefällt mir.«
    »Wie auch immer«, schloß Cal, »was uns hergebracht hat, kann uns auch wieder entfernen - und wird es tun, wenn es ihm beliebt. Wir wären gut beraten, wenn wir uns geziemend aufführen.«
    »Trennung nach Geschlechtern?« fragte Aquilon boshaft.
    »Er meint, daß wir nichts zerstören sollen«, sagte Veg. und erkannte zu spät, daß niemand einer Interpretation bedurft hatte. Keins der beiden Mädchen war dumm. Veg selbst war das schwerfällige Mitglied der Gruppe. Solange sie zu dritt waren, hatte es ihm nie etwas ausgemacht. Jetzt, da sie zu viert waren, sah es
    irgendwie doch anders aus.
    »Ihr versteht das, Mantas?« fragte Aquilon. »Wir wollen keinen Ärger haben.«
    Die beiden Fungi stimmten mit symbolischen Schlägen ihrer Schwänze zu. Aquilon hatte, auf ihre Weise, seinem verbalen Lapsus die Spitze abgebrochen, denn gelegentlich war es wirklich erforderlich, den Mantas menschliche Dialoge zu verdeutlichen. Immer noch das süße Mädchen, 'Quilon, und er liebte sie weiterhin - aber nicht auf die Art und Weise wie zuvor. Oh, wenn gewisse Dinge ungesagt gemacht, gewisse Fehler zurückgenommen werden könnten ... . Aber welchen Sinn hatten nutzlose Spekulationen? Im Laufe der Zeit würde Liebe sich zu Freundschaft abschwächen, und das war das Beste.
    »Jetzt sollten wir eine Ruhepause einlegen«, sagte Tamme.
    Ruhepause! Veg wußte, daß Tamme sie nicht halb so nötig hatte wie die anderen. Die Agenten waren zäh, furchterregend

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