Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
rücksichtslosesten und verschwendungssüchtigsten Killers von allen. Er wußte es, und wie er es wußte! Und doch - Tamme war ein verdammt hübsches Mädchen.
    »Wir hatten einmal eine Meinungsverschiedenheit«, sagte Cal. »Ich hoffe, dazu wird es nie wieder kommen.«
    Veg hoffte das ebenfalls. Er und Aquilon hatten sich gegen die Abgabe eines Berichts über die Alternativwelt Paleo ausgesprochen, um sie vor der wilden Ausbeutung durch den Menschen zu schützen. Cal hatte geglaubt, daß sie ihrer eigenen Welt und ihrer eigenen Spezies erste Loyalität schuldeten. Ihre unterschiedlichen Standpunkte waren unvereinbar erschienen, und so hatten sie sich getrennt: Cal auf der einen, Veg und Aquilon auf der anderen Seite. Und es war ein Fehler gewesen, denn Cal hatte am Ende seine Meinung gewechselt, während die anderen beiden nur festgestellt hatten, daß sie nicht füreinander bestimmt waren. Nicht auf diese Weise, nicht als Liebespaar, nicht gegen Cal.
    Diesmal gab es keine Streitfrage: Sie waren alle drei gegen die omnivorische Regierung der Erde. Die Agenten waren unbestechliche Repräsentanten dieser Regierung, ihrer vom Computer kontrollierten Programmierung voll unterworfen. Veg wußte, daß seine Interessen im Ernstfall bei Cal und Aquilon lagen, nicht bei Tamme.
    Aber es hatte mit Aquilon nicht geklappt, und Tamme
    war ein hübsches Mädchen.
    »Es ist möglich, das Körperliche vom Geistigen zu trennen«, sagte Cal.
    Gott, er war clever - auf seine Weise genauso schlimm wie Tamme auf die ihre.
    »Ich werde daran arbeiten«, stimmte Veg zu. Sie bauten das Häuschen und auch eine kleine menschliche Unterkunft aus dem Lichtstoff von dem Quellenwebstuhl. Es schien lächerlich, ein solches Zelt in dem überkuppelten Auditorium aufzuschlagen - aber die Stadt war fremd, während das Schutzdach menschlich erschien. Es diente mehr einem moralischen als einem physischen Zweck.
    Die Mantas fanden irgendwo Fleisch, während die Menschen das Obst aßen. Überleben war kein Problem. Veg vermutete, daß es in der Stadt entweder Ratten oder ihr Äquivalent gab: Omnivoren, die die Mantas jagen konnten. Kein Zufall vielleicht.
    Aber als sie die Stadt im weiteren Umkreis durchstreiften, fanden sie bestätigt, daß es keinen Fluchtweg gab. Das Stadtgebiet wurde von einem gähnenden Abgrund begrenzt, dessen Boden sie weder sehen noch ausloten konnten. Dies war in der Tat ein Gefängnis. Oder zumindest eine Internierungsstätte.
    »Aber man hat uns nicht ohne Grund hierher gebracht«, beharrte Cal. »Sie studieren uns vielleicht. So wie wir eine Bakterienkultur studieren mögen.«
    »Um so den Krankheitsherd zu isolieren«, fügte Aquilon hinzu.
    »Wir sind kein Krankheitsherd!« sagte Veg.
    Cal zuckte die Achseln. »Das mag Ansichtssache sein.«
    Veg dachte wieder an den Omnivoren, der von den Fliegen bis zu den Dinosauriern alles vernichtete, und fragte: »Was passiert mit der Kultur - wenn sie wissen,
    was sie ist?«
    »Es ist wohl besser, wenn wir das nicht wissen«, sagte Aquilon leicht gepreßt.
    Veg spürte, wie Sympathie für sie in ihm aufwallte. Sie hatte nichts von Paleo gerettet außer dem Ei - und das war nicht mehr da.
    Tamme gab keinen Kommentar ab, aber Veg wußte, daß ihre Gedanken arbeiteten. Sie war nicht gewillt, still sitzen zu bleiben, bis die überflüssige Kultur vernichtet wurde.
    »Das ist klar!« Sagte Tamme, ihn überraschend und seine Sprechweise nachahmend. Wieder einmal hatte er vergessen, auf seine Gedanken aufzupassen. Er wußte, daß sie nicht wirklich Gedanken lesen konnte, aber der Effekt war oft sehr ähnlich.
    »Ich habe den Verdacht, daß diejenigen, die uns gefangennahmen, nicht die Erbauer dieser Stadt sind«, sagte Cal. »Sonst hätten sie es nicht nötig, uns auf diese Weise zu studieren. Eher wohl war die Stadt hier, und wir waren da - so brachte man uns im Vertrauen darauf, daß wir zueinanderpassen, zusammen.«
    »Das könnte der Test sein«, sagte Tamme. »Wenn wir passend sind, gibt es eine Art Verwandtschaft zwischen uns und der Stadt, und sie erfahren dadurch etwas über uns. Wenn wir schnell gestorben wären, hätten sie gewußt, daß es keine Verwandtschaft gab. Andere Testexemplare, andere Umweltbedingungen, Treffer oder Niete.«
    »Eins zu null«, sagte Aquilon. »Mir gefällt es hier beinahe. Oder es würde mir gefallen, wenn ich mir nur über die Zukunft im klaren wäre.«
    »Wenn meine Mutmaßung zutrifft«, fuhr Cal fort, »haben wir es mit zwei Mysterien zu tun. Mit dem

Weitere Kostenlose Bücher