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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Winkelzüge diesmal; sie reagierten genau so, wie man es von menschlichen Wesen erwarten konnte. Vielleicht war das einer der Punkte: Die
    Fremden beabsichtigten, die Gruppe mittels verschiedener Methoden zu testen, und hielten die Reaktionen fest, genauso wie Psychologen weiße Ratten testeten.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Aquilon und beschattete ihre Augen dabei mit einer Hand, wie um das grelle Blenden der Vision fernzuhalten.
    »Es bedeutet, daß sie uns treffen können - physisch und psychisch«, sagte Cal langsam. »Wann immer sie wollen. Wir könnten noch eine ganze Reihe von häßlichen Visionen vor uns haben. Aber was sie uns damit zu sagen versuchen, das ist unklar.«
    Tamme wandte sich an den nächsten Manta. »Hast du es gesehen?« wollte sie wissen.
    »Circe hat die Vision nicht gesehen«, antwortete Aquilon. »Ihre Augen sind anders. Sie können Gesamteindrücke nicht so aufnehmen, wie wir das tun. Sie haben keine Vorstellung von Perspektive oder von Kunst.«
    Tamme wußte dies. Bevor sie durch die Öffnung von der Erde nach Paleo getreten war, hatte sie das vorhandene Material über die fungoiden Wesen studiert. Sie wußte, daß sie raffiniert und gefährlich waren. Ein Manta war aus der Gefangenschaft ausgebrochen und hatte sich auf einem Raumschiff verborgen, das in die Raumregion mit dem Planeten Nacre, der Heimatwelt der Mantas, fliegen sollte. Trotz anstrengender Suche war er niemals getötet oder wiedereingefangen worden, und so hatten sie Nacre mit einer zeitweiligen Sperre belegen müssen, um weitere Mantas daran zu hindern, in den Weltraum zu gelangen.
    Das Mantaauge war eine organische Kathode, die einen kontrollierten Lichtstrahl aussandte und seine Reflexionen von umgebenden Objekten aufnahm. Das Radarauge war für diese Art des Sehens unübertroffen und arbeitete sowohl in der Dunkelheit wie auch bei Licht. Aber es hatte auch seine Nachteile, wie von Aqui- lon beschrieben. Wenn die Mantas das Wolkenbild allerdings gesehen hätten, wäre das höchst bezeichnend gewesen.
    Cal verstand. »Wir sehen auf die eine Methode, der Manta auf eine andere. Ein Vergleich der beiden könnte zu bezeichnenden neuen Erkenntnissen über die Natur der Kraft geführt haben, die uns hierher gebracht und uns diese Szene gezeigt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Aber wir haben klargestellt, daß die Mantas in der Wolke lediglich Energieblitze sehen, die extrem schnell aufleuchten und erlöschen. Sie können die Quelle dieser Blitze nicht wahrnehmen und sind nicht dazu ausgerüstet, irgendwelche Bilder zu erkennen.«
    »Laßt es uns überschlafen«, sagte Veg rauh.
    »Das Baby. irgend etwas damit.«, sagte Aquilon.
    »Was tut eigentlich ein Baby allein in einer Alternativweit?« wollte Veg wissen. »Was auch immer ihr gesehen habt, es war nicht real.«
    Tamme vertrat eine andere Ansicht. »Ein kleiner Manta, ein kleiner flugunfähiger Vogel und ein kleines menschliches Wesen - es gibt da ein Muster. Und sie sahen sehr real aus. Ich war in der Lage, die Körpersignale des Babys zu lesen. Es war durstig. Ich würde sagen, daß es real war. Oder wenigstens war es eine Projektion, die von einem realen Modell stammte.«
    »Komisch, daß es ausgerechnet in einem Nest liegen mußte«, bemerkte Cal.
    »Ich habe es irgendwie erkannt«, sagte Aquilon. »Ich weiß nicht, wer es war, aber es war jemand. Vielleicht einer von uns, zu der Zeit.«
    Cal war überraschter, als er eigentlich sein sollte. Tamme hätte ihm deswegen gerne ein paar Fragen gestellt, aber jetzt war nicht die passende Gelegenheit. Warum sollte eine Mutmaßung über seine Kindheit eine Reaktion in ihm hervorrufen? Aber Aquilon hatte recht:
    Es gab eine gewissen Ähnlichkeit mit Cal - und mit Aquilon selbst. Hatte die fremde Intelligenz irgendwie Zugang zu den menschlichen Erinnerungen gehabt und daraus einen zusammengesetzten Säugling entworfen?
    Sie ließen sich nieder. Das Trio teilte ohne Verlegenheit das Innere des Zelts. Tamme schlief, auf eigenen und den Wunsch der anderen, abseits. Sie war nicht eingeladen worden, und die drei wollten sie nicht, aber sie akzeptierten ihre Gegenwart als einen der Begleitumstände dieser Mission.
    Tammes Schlaf war nie tief, und sie träumte nicht auf die Weise, wie es die Normalen taten, bedingt durch die veränderte Natur ihres vom Computer gestalteten Bewußtseins. Ein großer Teil des menschlichen Schlafs war ein Filtern, Verdauen und Versinnbildlichen der Tagesgeschehnisse. Ohne dieses Sortieren und

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