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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verändert sich!« rief Aquilon, die durch die Plastikverkleidung auf das sich langsam bewegende Material blickte.
    »Großartig, die Mantas haben es geschafft! Nun werden wir sehen, wie lange es dauert, bis eine Reparaturmaschine auftaucht.«
    »Du wolltest mir erklären, was du tust.«
    »Richtig. Ich werde geistesabwesend.«
    »Du wirst es?«
    Was für eine belanglose, offensichtliche Bemerkung, diese kleine Neckerei. Und wie sehr sie ihn doch berührte! Für Cal war Liebe absolut. Er war immer bereit gewesen, für sie zu sterben. Irgendwie war er nicht darauf eingestellt gewesen, mit ihr herumzualbern. Es war eine Sache, die er gerne lernen würde. Im Augenblick fiel ihm die passende Antwort nicht ein und er hätte sich sowie nicht unbefangen genug gefühlt, sie zu geben. Deshalb malte er drei Punkte auf die Oberfläche.

    »Was siehst du?«
    »Ein Dreieck.«
    »Wie wäre es mit den drei Ecken eines Quadrates?« »Das auch. Es würde helfen, wenn du das Quadrat komplettierst, falls es wirklich das ist, was du aufzeigen wolltest.«
    »Unbedingt.« Er setzte den vierten Punkt ein:

    Und wartete.
    Sie blickte auf das Bild, dann auf ihn. »Das ist alles?« »Das ist das Wesentliche.«
    »Cal, ich bin nun mal ein bißchen schwerfälliger als du. Ich sehe nicht so ganz, was das mit dem Begreifen der sogenannten >Mustereinheiten< und dem Reisen zwischen Alternativwelten zu tun hat.«
    Er hob eine Augenbraue. »Wirklich nicht?«
    »Du ziehst mich auf!« beschwerte sie sich und schmollte.
    Er lernte also schon! »Es macht Spaß.«
    »Du hast dich verändert. Bisher warst du immer ernsthaft.«
    »Ich bin stärker - dank dir.« Auf Nacre war er fast zu schwach gewesen, um aufrecht stehen zu können, und hatte Verstandes- und gefühlsmäßig den Tod ins Auge gefaßt. Er hatte noch immer eine morbide Achtung vor dem Tod, aber Veg und Aquilon hatten ihm nicht nur im physischen Sinne geholfen.
    »Gehen wir mit deinem Quadrat einen Schritt weiter«, schlug sie vor. »Ich weiß, daß noch mehr kommt. So ist es immer bei dir.«
    Er betrachtete das Quadrat. »Wir müssen lediglich die Regel festlegen. Drei Punkte sind unvollständig. Sie müssen den vierten hervorbringen. Drei angrenzende Punkte reichen - nicht mehr, nicht weniger. Anderenfalls ist die Figur, die herauskommt, kein.«
    »In Ordnung. Drei Punkte ergeben einen vierten.« Sie nahm seinen Stift und machte eine Dreierreihe:

    »Was hältst du davon?«
    »Doppelfigur. Es gibt zwei Positionen, die von drei benachbarten Punkten gedeckt werden. So.« Er fügte über und unter der Reihe zwei Punkte hinzu:

    »Jetzt haben wir eine Art Kreuz.« Sie schüttelte den Kopf. »Die Erleuchtung ist mir nicht gekommen.«
    »Eine weitere Regel, da jede Gesellschaft Regem haben muß, wenn sie stabil sein soll. Jeder Punkt mit drei Nachbarpunkten ist stabil. Oder sogar mit zwei Nachbarn. Aber alles andere - mehr als drei oder weniger als zwei - ist unstabil. Also ist unsere Figur kein Kreuz.«
    »Nein. Der Punkt in der Mitte hat vier Nachbarn. Was passiert damit?«
    »Wäre dies die Ausgangsfigur, würde sie verschwinden. Grausam, aber notwendig. Die Fünf-Punkte-Figur wird jedoch nicht aus der Drei-Punkte-Figur gebildet, weil die Enden des Originals unstabil sind. Jeder Endpunkt hat nur einen einzigen Nachbarn.«

    Dann löschte er die Enden, so daß einer übrigblieb:

    Er zeichnete einen neuen Satz:
    »Aber was ist mit den neuen Punkten, die wir bereits gebildet haben?«
    »Entstehung und Zerstörung sind simultan. Unsere Figur leitet sich also so ab.« Er numerierte die Stadien:

»Wir nennen das den >Blinker<.«
    Sie blickte ihn argwöhnisch an. »Du meinst, daß dies schon mal gemacht wurde?«
    »Es handelt sich um ein einst sehr populäres Spiel, das von einem Mathematiker namens John Conway im Jahre 1970 erfunden wurde. Er nannten es >Leben<. Ich habe mir oft langweilige Stunden damit vertrieben, indem ich atypische Konfigurationen ausarbeitete.«
    »Ich habe dich nie dabei gesehen.«
    Er tätschelte ihre Hand. »In meinem Kopf, meine Liebe.«
    »Das würde sich ohne das >mein< viel besser anhören.«
    »>In Kopf?<«
    Sie drohte mit dem Finger. »>Liebe.<«
    »Du wirst zweifellos kokett.« Vielleicht waren das die Nachwirkungen der Beziehungen zu Veg.
    »Hatte Taler auf dem Schiff recht?«
    Das Schiff. Wieder blickte er ihr in die Augen und erinnerte sich. Die Erdregierung hatte nicht auf den Bericht des Trios gewartet. Sie hatte vier Agenten nach Paleo geschickt, und die Agenten

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