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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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erreicht nach elfhundert Zügen lediglich ein Steady-State-Muster.«
    »Nach elfhundert Zügen!« rief sie erbost. »Und du läßt mich ahnungslos mit einem Bleistift arbeiten.«
    »Der springende Punkt ist, daß das ganze Spiel durch die Eröffnungskonfiguration bestimmt wird. Aber das bedeutet keineswegs, daß alle Eröffnungen ähnlich sind oder daß eine Fünf-Punkte-Figur bei der Auflösung nicht eindrucksvolle Komplexitäten aufweist. Die meisten einfachen Muster vergehen schnell oder werden stabil. Einige wenige haben ein offenes Ende, besonders dann, wenn sie mit anderen Figuren in Interaktion treten. Größere Eröffnungsmuster könnten also denkbar.«
    »Cal!« rief sie. »Willst du sagen, daß dieses kleine Punktespiel. das Funkenmuster.«
    Er nickte. »>Leben< ist ein einfacher zweidimensionaler Vorgang, der nichtsdestoweniger gewisse Ähnlichkeiten mit der Molekularbiologie unseres lebendigen Lebens aufweist. Nimm mal an, dieses Spiel würde auf drei Dimensionen ausgedehnt und auf einem unendlich großen Spielfeld abgewickelt!«
    Sie schüttelte den Kopf, so daß ihr Haar verführerisch ins Fliegen geriet. Hatte sie diese Geste von Tamme übernommen? »Es wäre immer noch vorherbestimmt.«
    »So wie wir vorherbestimmt sind, gewissen Philosophien zufolge. Aber es wird unerhört schwierig, den Weg vor dem Faktum aufzuzeichnen. Nimm an, auf unserem Spielfeld wäre eine ganze Anzahl von Formen vorhanden, die miteinander in Interaktion treten!«
    »Wenn ihre Muster zu groß geworden wären, würden sie sich gegenseitig durcheinanderbringen. Es läßt sich nicht sagen, was dann geschehen würde.«
    Sie machte eine Pause, als seine Worte einsanken.
    »Es wäre immer noch durch die Anfangsfiguren und ihre Beziehungen zueinander auf dem Spielfeld vorherbestimmt - aber zu kompliziert, um ohne einen Computer vorausgesagt werden zu können. Vielleicht gibt es keinen Computer, der diese Aufgabe erfüllen kann, wenn das Feld groß genug und die Figuren zu involviert wären. Es könnte alles mögliche passieren.«
    »Und wenn es in vier oder fünf Dimensionen existieren würde?«
    Sie spreizte die Hände. »Ich bin kein Mathematiker. Aber ich könnte mir vorstellen, daß die Anzahl der Möglichkeiten die von organischen Prozessen erreicht. Wie du schon festgestellt hast, sind Enzyme letzten Endes in gewisser Weise wie kleine Schalter auf der Molekularebene, für die Lebensprozesse jedoch unentbehrlich. Warum keine Punktmuster-Enzyme, die sich.«, sie legte abermals eine Pause ein, ».zu belebten Funkenwolken heranbilden!«
    »Wir könnten also etwas haben, was auf unabhängige Einheiten mit freiem Willen hinausläuft«, schloß er. »Ihre Wege mögen durch ihre Anfangskonfiguration und ihr System vorherbestimmt sein - aber das trifft auch auf uns zu. Wir stellen sie uns besser als potentiell intelligent vor und gehen entsprechend mit ihnen um.«
    »Was bedeutet, daß wir eine Verständigungsmöglichkeit mit ihnen herstellen müssen«, sagte sie. »Es war ein gewaltiger geistiger Schritt, aber ich weiß endlich, was du überhaupt meinst.«
    Sie blickte auf das komplexe Durcheinander ihres R- Pentomino und blies die Backen auf.
    »Das ist gut«, sagte er. »Weil wir nämlich diese Maschine brauchen - und du scheinst in der Lage zu sein,
    sie zu kontrollieren. Bring sie zum Auditorium.«
    Aquilon warf sich vor der Maschine in eine dramatische Pose. »Komm!« kommandierte sie und machte dabei eine befehlende Geste.
    Und sie kam.
    »Weißt du«, vertraute sie ihm auf dem Weg an, »das macht mir ziemlichen Spaß.«

10 Phase

    OX war zum Kampf bereit. Er wußte jetzt, daß er unter der Beobachtung von Mustereinheiten stand, die ihm ähnelten, es jedoch ablehnten, mit ihm zu kommunizieren. Wären sie bloß da gewesen, ohne sich seiner bewußt zu sein, würden sie ihre normalen Ablegerab- strahlungen nicht unterdrückt haben. Und da er die seinen nicht unterdrückt hatte, mußten sie von ihm wissen. Er war sich seiner Diagnose demnach ganz sicher.
    Seine Kampfschaltung, mühsam entwickelt, während er sein Gleichgewicht wiederhergestellt hatte, informierte ihn darüber, daß es Nichtüberleben bedeuten würde, wenn er den Außenmustern die Möglichkeit gab, Kenntnis von seinem Zustandswechsel zu bekommen. Er entwarf deshalb eine pseudofriedliche Schaltung, deren Zweck es war, die normale Abstrahlung trotz seiner internen Veränderungen aufrecht zu erhalten. Die beobachtenden Muster würden auf diese Weise keinen Anhaltspunkt

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