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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Augen. Er trug einen Brustpanzer, einen Helm mit buschigem Putz und einen wallenden Umhang. In der einen Hand hatte er ein kurzes, aber sehr wuchtig wirkendes Schwert und in der anderen einen runden Schild.
    Mara sah genauer hin und ihr Verstand brauchte einen Moment, bis er bereit war, zu akzeptieren, dass dieser Römer aus den unzähligen einzelnen Knochenteilen und Ausrüstungsgegenständen der toten Legionäre bestand. All das zusammen bildete so dieses monströse … Monstrum.
    Der riesenhafte Römer beugte sich vor und starrte mit seinem rechten Auge in das linke des Hermannsdenkmals, wo Mara seinem Blick trotzig standhielt. Nun entdeckte sie auch Loges typische kleine Flämmchen, die das Ungetüm zusammenhielten.
    Und sie erkannte noch etwas. Erst hatte Mara es für diese Art von Dröhnen gehalten, das nun mal dazugehörte, wenn ein Riese von der Größe eines Hochhauses auftrat. Aber dann hatte sie die Worte in dem Geräusch erkannt. Natürlich …
    »Hören Sie das auch?«, flüsterte Mara dem Professor zu und der nickte.
    Hohen Mut verleiht deine Macht;
    grimmig und groß wächst in dir die Kraft!
    Zur leckenden Lohe dich wieder zu wandeln,
    spürst du die lockende Lust …
    Diesmal waren es aber so viele Stimmen, dass sie zusammen die gleiche Wirkung hatten wie ein voll besetztes Fußballstadion. Es klang gar nicht mehr nach Menschen, sondern eher wie das an- und abschwellende Rauschen eines schlecht eingestellten Radios. Abgespielt durch die Verstärkeranlage einer Heavy-Metal-Band.
    »Da sagen gerade sehr, sehr viele Menschen seinen Vers auf, kann das sein?«, rief Mara über das Dröhnen.
    Der Professor war inzwischen wieder konversationsfähig. »Allerdings, und das könnte ein Problem werden. Denn erst wenn die verstummen, können wir dem Feuerbringer überhaupt etwas anhaben.«
    Da öffnete die Gestalt ihren Mund und die Stimme des Feuerbringers ließ das Denkmal unter ihren Füßen erzittern.
    Litilvölva; fürchtest den Varus
    im Auge des Hermann; kein Heil darfst erhoffen
    spüre die Schärfe; des Schwertspringers Stahl
    »Schwertspringer? Ach so, dieser Operetten-Zenturio soll Varus sein? Das passt auf jeden Fall zu einem Operngott«, spottete der Professor.
    »Darf ich mich für das alles bitte später interessieren? Ich kann grad nicht«, entgegnete Mara und griff mit beiden Händen ihren Stab. Die Schriftzeichen glühten und sie spürte die vertraute Kälte. Ja, Mara hatte einen Plan und das fühlte sich zur Abwechslung mal gut an.
    Um sich noch etwas Zeit zu verschaffen, brüllte Mara dem Giganten vor sich entgegen: »Weißt du was? Ich hab keine Lust auf deine blöden Stabreime! Und ich weiß, du verstehst mich auch so! Du erinnerst dich bestimmt, wie das alles beim letzten Mal ausgegangen ist, oder? Wenn du es jetzt wagst, uns noch einmal anzugreifen, dann schwöre ich dir, dass diesmal noch weniger von dir übrig bleibt als ein popliger Aschefleck, du Penner!«
    »Penner?«, wiederholte der Professor und Mara seufzte genervt. »Ich üb noch mit diesen markigen Sprüchen, das ist gar nicht so einfach, okay?!«
    Immerhin hatte sie ihr Ziel erreicht und der Feuerbringer schien tatsächlich über ihre Drohung nachzudenken. Das genügte.
    »Ich brauche Ihre Hilfe, bitte fassen Sie auch an den Stab. Und gut festhalten«, bat sie.
    Während der Professor tat, wie ihm geheißen, und schon mal einen festen Stand suchte, spürte Mara auch schon durch die Nässe am Denkmal hinab und in den Boden.
    Doch diesmal ließ sie keine Wasserhose um das Denkmal aufsteigen, sondern tat genau das, was die Raben gesagt hatten: Sie füllte die Leere des Denkmals mit der Kraft des Wassers. Und zwar randvoll.
    »Ich kümmere mich ums Wasser und Sie ums Schwert, alles klar?«, rief sie dem Professor zu.
    »Nein, aber ich versuch’s«, antwortete dieser und Mara nickte. Das war auch ihre Strategie, und zwar seit Wochen.
    Wie zu erwarten, entschied sich der Feuerbringer schließlich doch für einen blindwütigen Angriff. Der römische Varus-Gigant hob sein Schwert und holte weit damit aus.
    »Bin so weit!«, brüllte Mara über das tosende Wasser hinweg, das sie umgab.
    Der Professor stierte hoch konzentriert aus dem Auge des Hermann und schien noch zu überlegen.
    »Jetzt! Hallo! Herr Professor!«, rief Mara, doch der reagierte nicht.
    Wie in Zeitlupe sah Mara das Schwert von der Größe eines Kirchturms auf sie zurasen und konnte nichts anderes tun, als das Wasser bereitzuhalten.
    Und da, im allerletzten Moment,

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