Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
Vom Netzwerk:
auszubremsen!«
    Mara hörte noch, wie Frau Dr. Warnatzsch-Abras Stimme laut durch den Raum tönte: »Hallo, Mickie! Alles in Ordnung, ich bin’s nur! Das Murmelding spinnt mal wieder, ich glaube, wir müssen die Techniker da noch mal bemühen. Und ich hab meine Chipkarte wohl wieder mal in der Ausgrabung verloren.«
    »Schon wieder?«, dröhnte die tadelnde Stimme des Sicherheitsmannes zu ihnen. »Jetzt muss ich die schon wieder alle neu codieren, also Frau Doktor, wirklich.«
    Dann hatte der Professor die Nottür geöffnet und sie standen auf einer Feuerleiter im Freien. »Weiter, komm, bevor uns jemand hier oben sieht. Aber leise!«, flüsterte Professor Weissinger und sie schlichen still und so schnell wie möglich die Metalltreppe hinunter.
    Sie erreichten den Boden an der Rückseite des Museums und schlugen sich sofort in den Schutz der nächstgelegenen Bäume.
    »Ich kann gar nicht glauben, dass sie uns wirklich … das ist einfach unfassbar!«, wisperte der Professor.
    »Ich find’s toll!«, entgegnete Mara begeistert. »Und wissen Sie was? Ich spür’s sogar schon!«
    »Die Kraft des Njörðr? Tatsächlich? Das ist ja großartig, Mara!«
    »Ja, der Stab ist ganz kalt und ich fühle die Schriftzeichen, obwohl man sie gerade gar nicht sieht. Und es fühlt sich an … Mannomann, das fühlt sich echt … krass an …« Mara fand keine Worte für das Gefühl, das sie gerade durchströmte. Nachdenklich blieb sie stehen und fühlte in sich hinein. Die Kraft des Meeresgottes war deutlich zu spüren. Sie hatte ihren Ursprung im Stab, durchfloss aber Maras ganzen Körper und schien, in jeder einzelnen Zelle ihre Magie zu entfalten. Es war ein komisches Gefühl, beängstigend nur durch seine Fremdartigkeit, aber letztlich überhaupt nicht bedrohlich. Vielmehr fühlte sich Mara gestärkt, und fast so, als hätte sie zusätzlich zu ihren Knochen noch etwas im Körper, das sie stabilisierte und ihr Halt gab. Hier und in jeder anderen Welt. Gleichzeitig aber wurde ihr plötzlich bewusst, wie sehr sie sich an den Stab klammerte. Er war Quelle dieser unglaublichen Kraft und Mara wollte diese Energie um nichts in der Welt wieder hergeben! Noch nie hatte sie etwas so sehr gewollt, wie dieses Gefühl für immer zu behalten …
    Dabei beobachtete sie, wie der Professor immer größer wurde.
    »Mara!«, rief er, starrte auf ihre Füße und griff sie am Arm.
    Mara folgte seinem Blick, erschrak und wäre beinahe gestolpert: Sie stand plötzlich in einer Art Schlammgrube und war bereits bis zu den Knien im Morast eingesunken. Sie musste ganz schön viel Kraft aufwenden, um ihre Beine herauszuziehen. Mara ergriff die Hand des Professors und der zog. Mit einem widerwilligen Schmatzer gab der Schlamm endlich ihre Füße frei. Keine Frage, unter Mara hatte sich so viel Wasser gesammelt, dass es die Erde aufgeweicht hatte.
    »Weißt du, was ich glaube?«, fragte der Professor.
    »Dass ich damit der Star auf jedem Kindergeburtstag bin?«
    »Ach, Schlamm ist nicht nur was für Kinder, schau dir mal den Konzertfilm ›Woodstock‹ an. Aber das meinte ich nicht. Ich glaube, dass du die Kraft des Njörðr nicht vergeuden solltest. Weder unabsichtlich noch absichtlich. Du brauchst vielleicht alle Kraft aus dem Delfin, um den verdammten Flammenwall des Feuerbringers zu löschen, bevor es zu spät ist.«
    »Sie meinen, dass der Delfin genauso irgendwann aufgebraucht ist, wie Lokis Göttergeschenk?« Mara bemerkte, wie sehr sie diese Vorstellung beunruhigte. Nein, sie wollte auf keinen Fall mehr auf diese Kräfte verzichten! Nie wieder!
    Ohne nachzudenken, trat sie einen Schritt vom Professor weg und hielt den Stab außerhalb seiner Reichweite. Dabei sah sie ihn trotzig an.
    Doch Professor Weissinger musterte sie nur nachdenklich und blieb stehen, wo er war. »Ich will dir nichts wegnehmen, Mara. Ich rate nur zur Sparsamkeit«, sagte er in ruhigem Ton.
    Mara schwieg. Dann nickte sie. »Sie haben recht«, murmelte sie und lehnte sich gegen einen Baum. »Ich gehe jetzt da rüber in das Waldstück, damit mir keiner zuschaut, und dann bringe ich das zu Ende.«
    »Was, wir wollten doch … das geht auf gar keinen Fall! Nicht ohne Vorbereitung! Wir brauchen einen sicheren Ort, genug Wasser und einen Verbandskasten und …«, protestierte Professor Weissinger, doch Mara unterbrach ihn: »Herr Professor, das weiß ich alles. Aber ich weiß jetzt auch, dass mein Erfolg nicht davon abhängt, ob ich bis zum Hals in einem See stehe. Glauben Sie mir das

Weitere Kostenlose Bücher