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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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Nordendorf bei Augsburg. Odin hat viele Rollen, er ist Göttervater, Himmelsherrscher, Gott des Krieges und der Toten sowie Herr des Jenseitsortes Walhall, er ist aber auch Gott der Dichtung, der Runen und sogar der Magie. Im Gegensatz zu Thor sind von ihm zwar viele Namen bekannt – über 160 altnordische Namen für Odin sind belegt –, aber nur wenige Mythengeschichten, die sich um ihn ranken. Der wichtigste Mythos ist zweifellos der sogenannte »Raub des Skaldenmets«, also der aus Speichel und Honig vergorenen Flüssigkeit, welche die Gabe der Dichtkunst verleiht. Ein Riese hatte den Skaldenmet in seine Gewalt gebracht und tief im Berg versteckt. Odin dringt in Gestalt einer Schlange durch ein Loch in den Berg ein, verführt die den Met bewachende Riesentochter und trinkt daraufhin den Met völlig aus, bevor er in Gestalt eines Adlers nach Asgard flieht und dort den Met wieder in bereitgestellte Gefäße spuckt.
    Die wenigen erhaltenen Mythen um Odin beschäftigen sich allesamt mit der Verführung von Mädchen, diesen Zug hat Odin mit dem griechischen Göttervater Zeus gemeinsam. Wenn man einem relativ jungen Eddagedicht der
Lieder-Edda
trauen kann, dann warOdin nicht nur der Gott der Dichter, sondern auch des königlichen Gefolges, während Bauern und Knechte eher Thor verehrten.
    Ragnarök (n. Pl., »Schicksal der Götter«) ist nach heidnischer Vorstellung das Ende der Welt, auch das altnordische Wort Muspell (althochdeutsch Muspilli) wurde für diesen Weltuntergang durch Feuer verwendet. Dabei erscheinen die Monster der Außenwelt sowie die Kinder Lokis (Fenrir, Midgardschlange) und Feuerriesen, um zum letzten Mal gegen die Götter und die sie unterstützenden menschlichen toten Krieger (die sogenannten Einherier) anzutreten. Zwar können die Götter die Monster besiegen, kommen aber selbst dabei um, und die Welt verbrennt. Später entsteht eine junge, neue Welt mit einer jüngeren Generation von Göttern: So erzählt es zumindest die Völuspá (»Weissagung der Seherin«). Übrigens ist Ragnarök ein Pluralwort, so daß man von den Ragnarök sprechen muß.
    Seherinnen wurden bei den Germanen schon in der Römerzeit in hohen Ehren gehalten, weil sie als Wahrsagerinnen die Zukunft voraussehen konnten und somit auch den Ausgang von Schlachten prophezeiten. Die Römer erkannten das Vertrauen der Germanen in diese weisen Frauen und versuchten diese darum entweder zu bestechen (um die Prophezeiungen zu ihren Gunsten ausfallen zu lassen) oder aber sie gefangenzunehmen und ins Römische Reich zu bringen. Durch die Römer sind die Namen etlicher dieser Seherinnen bekannt (Veleda, Albruna, Ganna, Waluburg), von denen einige ihr Leben als Tempeldienerinnen in Italien oder sogar Ägypten beendeten. Die Seherinnen waren aber keine Priesterinnen. Ihr einziges Standesabzeichen war ein Stab, der den Seherinnen später in Skandinavien ihren Namen gab, denn altnordisch »Völva« heißt eigentlich »Stabträgerin« oder eben »Seherin«.
    Die Seherinnen der Wikingerzeit waren aber offenbar nicht nurWahrsagerinnen, sondern auch Bewahrerinnen des Wissens von der germanischen Mythologie, zumindest wird ihnen in einigen Liedern der
Edda
solches Wissen zugeschrieben. Dazu gehört vor allem die berühmte Völuspá (»Weissagung der Seherin«), welche von den Anfängen der Welt über die Mythologie bis zum Weltuntergang zu den Ragnarök berichtet. »Spá« heißt nämlich Weissagung, und die Seherinnen konnte man daher auf Altnordisch auch als Spá-kona bezeichnen (kona: »Frau«), also Frauen, die Weissagungen über die Zukunft machen konnten. Solche Frauen trugen ihre Berufsbezeichnung mitunter als Beinamen, wie etwa Heimlaug völva (»die Seherin«), Thorbjörg lítilvölva (»die kleine Seherin«) und Thordís spákona (»die Wahrsagefrau«).
    Seit dem Mittelalter schrieb man den Seherinnen aber auch die Fähigkeit zu, die Zukunft beeinflussen zu können, indem sie die Geister beschworen und so etwa eine Hungersnot durch das Herbeizaubern eines Fischschwarms beenden konnten. Diese angeblichen Zauberkünste durch Geisterbeschwörungen führten dann am Ausgang des Mittelalters und in der frühen Neuzeit dazu, dass solche Frauen als Hexen betrachtet wurden, die auch verfolgt und hingerichtet wurden.
    Siegfried (in Skandinavien Sigurd genannt) ist der berühmteste Held der germanischen Heldensage: Er ist es, der mit einem von – > Fafnirs Bruder Regin geschmiedeten Schwert den Drachen Fafnir töten und daher den verfluchten

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