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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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Eingang, das von außen düster wirkte. So als wäre innen alles voller dunklem Holz und mit alten Ölbildern toter Professoren an den Wänden, außerdem voll mit unzähligen Treppen und noch mehr Gängen mit Hunderten von Schildern, auf denen sinnlose Abkürzungen standen und Pfeile in alle Richtungen zeigten.
    Mara atmete einmal durch und ging dann wie auf Autopilot zwischen den Studenten hindurch, direkt auf den Eingang zu.
    Dabei bemerkte sie, dass ein paar Meter vor dem Eingang eine Art Denkmal flach in die Pflastersteine auf dem Boden eingearbeitet war. Sie wollte erst drum herumlaufen, aber genau in dem Moment flog ihr ein ziemlich großer schwarzer Vogel laut krähend direkt entgegen. Und dieser Vogel machte keinerlei Anstalten, ihr aus dem Weg zu fliegen!
    Mara ging einen Schritt zur Seite und der Vogel flatterte tatsächlichgenau dort an ihr vorbei, wo sich gerade noch Maras Kopf befunden hatte. Aber dadurch tappte sie nun doch auf das eingelassene Kunstwerk …
    Kaum hatte die Sohle ihres Schuhs das polierte Metall im Boden berührt, explodierte ein Bild so urplötzlich in ihrem Kopf, dass sie fast in die Knie gegangen wäre.
    Trotz der Überraschung unterdrückte Mara einen ersten Impuls, das Bild sofort zu vertreiben. Sie dachte daran, was der Zweig ihr gesagt hatte. Sie war nun mal eine
Spákona
und sie musste wohl oder übel lernen, mit ihrer Gabe umzugehen. Also zwang sich Mara zu ignorieren, dass sie auf einem Platz voller Studenten stand, die sie jetzt womöglich alle verwundert anstarrten, und als sie die Augen schloss, war ihr, als würde sich dafür ein inneres Auge öffnen …
    Direkt vor ihr stand eine junge Frau mit schulterlangen dunklen Haaren. Sie blickte von einer Art Balkon oder Balustrade hinunter in eine große Halle mit vielen Menschen. Die Frau hielt einen Stapel eng beschriebener Blätter mit beiden Händen an die Brust gedrückt. Sie presste die Lippen zusammen, ihre Finger gruben sich tief in die Blätter … und mit einem Mal warf sie den ganzen Stapel hoch in die Luft … wie in Zeitlupe fächerten sich die Blätter auf, und für einen Moment wirkte es, als würden sie sich entschließen einfach in der Luft stehen zu bleiben … bis sie dann doch tänzelnd und leise raschelnd in die Tiefe taumelten … Der Anblick war wunderschön und auf eine seltsame Weise erhebend.
    Obwohl Mara nicht wusste, was das alles zu bedeuten hatte, war ihr klar, dass dieser Moment etwas ganz Besonderes sein musste.
    Doch in derselben Sekunde erstarrte sie: Das Bild hatte sichplötzlich verändert. Mara blickte auf eine Konstruktion aus Holz, an deren oberem Ende etwas metallisch glänzte. Bevor sie Gelegenheit hatte zu erkennen, worum es sich handelte, raste das glänzende Etwas an ihr vorbei und schlug mit einem Geräusch auf, das Mara das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie schreckte hoch …
    Als sie die Augen öffnete, standen mehrere Leute um sie herum. Sie spürte tastende Finger an ihrem Handgelenk.
    »Kannst du mich hören? Hallo?«, fragte eine tiefe Stimme und jemand hielt ihr Wasser aus einer Plastikflasche entgegen.
    Zitternd griff Mara nach der Flasche und nahm einen Schluck. Schließlich fand sie auch ihre Stimme wieder.
    »Was … was ist denn passiert?«, stammelte sie und blickte den Mann an, der offensichtlich ihren Puls fühlte.
    »Du bist umgekippt, junge Frau«, sagte er und wendete sich dann zu den Umstehenden. »Bitte geht doch ein Stück zurück, ihr zerdrückt die Kleine ja fast.«
    Sofort folgten alle seiner Bitte.
    Mara sah den Mann neben sich verwundert an. Er war älter als ihre Mutter, aber noch nicht so alt wie ihr Opa. Er trug eine Art Sakko aus grobem, bräunlichem Stoff, ein helles Hemd und eine bequem wirkende Stoffhose mit ausgebeulten Knien und einem dicken Schlüsselbund am Gürtel. Neben ihm stand eine ehemals vermutlich schwarze Ledertasche mit einem abgegriffenen Henkel, der so dünn und spröde wirkte, als würde er bei der nächsten Berührung zu Staub zerfallen.
    Obwohl der Mann einen dichten weißen Vollbart trug und eine altmodische Brille auf der Nase hatte, wirkte er doch irgendwie jung. Das mochte vielleicht an seinen auffallend blauen Augen mit den kleinen Lachfältchen drum herum liegen. Mit einer seltsamen Mischung aus jungenhafter Neugier und erfahrenem Wissen funkelten sie Mara an.
    »Da hast du dir ja einen geschichtsträchtigen Platz für deine Ohnmacht ausgesucht«, brummte der Mann unter seinem Bart hervor. Irgendwie hatte seine Stimme eine

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