Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
Weingenie.“
„Danke schön.“
„Das war ironisch gemeint.“
„Nein, ich glaube lieber, dass du es ernst gemeint und mir ein Kompliment gemacht hast.“
„Natürlich.“
Nic beobachtete, wie der Wind mit Brennas Haaren spielte. Früher hatten sie ihr bis zur Taille gereicht, jetzt trug Brenna es schulterlang. Ihm gefiel beides. Obwohl, diese langen Haare waren schon verdammt erotisch gewesen! Besonders wenn die seidigen Strähnen über seinen Bauch glitten, während Brenna …
Zack! Im allerletzten Moment gelang es Nic, sich zusammenzureißen. Was er jetzt dringend brauchte, war eine Ablenkung. Mhh, das hier konnte vielleicht klappen. Brenna würde wahrscheinlich sofort in die Luft gehen.
„Leider sind deine Rebstöcke viel zu dicht gepflanzt“, sagte er beiläufig. „Du musst ja alles von Hand ernten. Das ist natürlich nicht so geschickt.“
Ganz wie erwartet, war Brenna sofort kampfbereit. Mit einem Schlag glich sie einer Löwenmutter – bereit, ihr Junges um jeden Preis zu verteidigen.
„Nur über meine Leiche kommt hier irgendeine Maschine auf dieses Land. Dir geht es um das Geld. Aber mich interessiert die Qualität.“
Hoch aufgerichtet stand sie vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und mit einem Blick, als hätte er gerade auf ihre Schuhe gespuckt. Sie war beleidigt, wütend und höllisch sexy.
Je länger sie ihn anfunkelte, desto mehr geriet sein Blut in Wallung. Kurz war er versucht, sie einfach an sich zu ziehen und zu küssen. Aber nach dem letzten Mal hatte er zwei Nächte lang nicht geschlafen. Sein Verlangen war enorm gewesen. Und leider auch an eine ganz bestimmte Person gebunden. Sinnlos, sich irgendwo anders Erleichterung verschaffen zu wollen. Aus irgendeinem Grund hatte er Brenna gewollt. Und nur sie.
„Das ist ja alles schön und gut. Aber wie willst du denn die Ernte rechtzeitig schaffen?“, fragte er. „Oder hast du schon eine Crew?“
„Es gibt noch ein paar Leute, die mir einen Gefallen schulden. Außerdem arbeite ich ja selbst mit. Ich werde das schaffen.“
Er zweifelte nicht daran. Wenn Brenna etwas wirklich wollte, dann zog sie es auch durch. Und das hier wollte sie. Kein Zweifel.
Inzwischen hatte sie sich wieder etwas abgeregt. Sie ließ die Hände sinken und neigte den Kopf zur Seite. „Rate mal, wen ich gestern getroffen habe.“
Nic zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
„Deine Finanzchefin.“
„Wo bist du denn über Maggie gestolpert?“ „Das war eher umgekehrt. Sie ist plötzlich bei mir aufgetaucht, weil sie mich gerne kennenlernen wollte.“
Also hatte Maggie ihre Drohung doch wahr gemacht und sich Brenna persönlich angesehen. Ob das ihre Fragen beantwortet hatte? „Maggie war verwundert über die Höhe des Darlehens, das ich dir gegeben habe. Normalerweise bin ich nicht so weichherzig.“
„So nennst du das also?“
„Irgendwelche Beschwerden?“
Sie überlegte kurz. „Kann ich das später beantworten?“
„Klar.“
Nic blickte auf und sah die letzten Sonnenstrahlen im Meer versinken. Eigentlich sollte er jetzt zurückfahren. Er musste noch ein paar Unterlagen durchsehen und mit einem seiner Manager sprechen. Aber irgendetwas hielt ihn hier.
„Ich übersetze gerade wieder das Tagebuch meiner Urgroßmutter“, erklärte er.
„Und wie läuft’s?“
„Ganz okay. Ich muss immer noch sehr viel im Wörterbuch blättern. Trotzdem bin ich ein ganzes Stück weitergekommen.“ Er zögerte kurz. „Vielleicht irre ich mich. Aber soweit ich es verstanden habe, war Sophia in Antonio Marcelli verliebt.“
Entgeistert starrte Brenna ihn an. „Was?“
Er nickte. „Ich war auch ziemlich überrascht. Aber es gibt einige Hinweise darauf im Tagebuch. Zum Beispiel schreibt sie, dass Antonio nach Amerika gefahren ist und sie ihn sehr vermisst. Er hat ihr wohl versprochen, dass er zurückkommt. Und sie hat versprochen, auf ihn zu warten.“
„Hat sie das wirklich getan?“
„Ich denke schon.“
Brenna runzelte die Stirn. „Aber wieso hat sie dann Salvatore geheiratet? Da muss doch irgendwas schiefgegangen sein.“
„Er kam nicht rechtzeitig zurück. Außerdem war ihr Vater von Anfang an gegen eine Heirat mit Antonio, weil die Marcellis keine so angesehene Familie wie die Giovannis waren.“
„Das hast du dir doch jetzt einfach ausgedacht.“
„Würde ich dich belügen?“
„Wenn du mich damit ärgern kannst, auf jeden Fall.“
Er grinste. „Okay, aber das hier ist die Wahrheit. Sophia hat gewartet und
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