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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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richtete sich auf und starrte Nic an, der äußerst zufrieden wirkte. Als er ihren Blick bemerkte, verzog er amüsiert den Mund.
    „Unerwartet. Aber sehr nett“, sagte er lächelnd.
    Nett? Nett. Himmel noch mal! Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Nic und sie hatten gerade Sex gehabt. Sex!
    Brenna schloss die Augen und glitt hastig von seinem Schoß. Dann kauerte sie sich splitterfasernackt auf der Couch zusammen und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
    „Erschieß mich bitte“, murmelte sie. Verdammt! Wie hatten die Dinge nur so schnell außer Kontrolle geraten können?
    Nic legte ihr die Hand auf die Hüfte. „Du musst das positiv sehen“, riet er ihr. „Zumindest denkst du jetzt nicht mehr daran, was deine Familie sagen wird, wenn du mit mir auf der Party aufkreuzt.“
    Irgendwie hatte er ja recht. Na super. Unsicher, ob sie lieber weinen oder in hysterisches Gelächter ausbrechen sollte, schmiegte Brenna sich enger an die Couch. Vielleicht konnte sie ja darin verschwinden. Und zwar auf Nimmerwiedersehen.
    Falls das nicht klappte, war Plan B, sich einfach nicht von der Stelle zu rühren. Nie wieder. Eigentlich kein schlechter Plan, dachte sie. Bis Nic sich plötzlich zu ihr hinabbeugte und ihr ins Ohr flüsterte: „Es ist zehn vor sieben. Willst du dich anziehen und zur Party gehen? Oder sollen wir hierbleiben und es gleich noch mal machen?“
    Aus irgendeinem idiotischen Grund hatte sie die Party gewählt. Brenna saß auf dem Beifahrersitz von Nics Jaguar und strich sich das Kleid glatt. Als ob das noch was ändern könnte!
    Fünf Minuten in Nics luxuriösem Badezimmer hatten gereicht, um ihr Make-up aufzufrischen und sich die Haare zu glätten. Nicht einmal ihr Kleid war allzusehr verknittert. Eigentlich hätte sie genauso aussehen sollen wie eine Stunde zuvor. Aber irgendetwas war anders. Vielleicht war es dieser zufriedene, leicht idiotische Ausdruck in ihren Augen. Oder ihre Lippen, die noch immer von Nics Küssen geschwollen waren. Oder es lag doch an ihrer Aura, die giftgrün vor Dummheit und Schuld schimmerte.
    Schade, dass der Jaguar ein Armaturenbrett aus derart weichem Leder hatte. Nur zu gern hätte Brenna ihren Kopf fest dagegen gehauen. Und zwar so lange, bis der ganze Schwachsinn endlich aus ihrem Gehirn raus war. Sex mit Nic? Ging es noch impulsiver? Sie war doch kein naiver Teenager mehr, der an die ewige Liebe glaubte. Sie war eine erwachsene Frau mit einem Plan. Ein Plan, der auf gar keinen Fall beinhaltete, Sex mit dem wichtigsten Geschäftspartner zu haben.
    Brenna holte tief Luft. Ommm. Sie war ganz ruhig. Sie war eins mit dem Universum, auch wenn sie einen feuchten Slip hatte und da noch immer dieses Ziehen in ihrem Unterleib war.
    Ob man ihr wohl ansehen konnte, was gerade passiert war?
    „Geht’s dir gut?“, erkundigte sich Nic.
    „ja.“
    „Wirklich?“
    „Nein.“
    Sie sah zu ihm hinüber. Er wirkte ruhig und zufrieden. Typisch Mann!
    „Möchtest du darüber reden?“, fragte er.
    Brenna schüttelte den Kopf. Was gab es da schon zu sagen? Dass sie es bereute, die Kontrolle verloren und dem Verlangen nachgegeben zu haben? Natürlich bereute sie das … na ja, zumindest zum Teil.
    Im selben Moment bog Nic auf die Auffahrt zur Hazienda ab, und Brennas Herz begann plötzlich, wie wild zu schlagen. Sex hin oder her. Sie hatte gerade den Feind mit nach Hause gebracht.
    Nic stellte seinen Wagen neben einem silbernen BMW ab. Mehrere Dutzend Autos parkten gleich hinter dem Eingangstor. Die Bäume waren mit weißen Lampions dekoriert, die den Fußweg zur Hazienda wiesen.
    Er war nur wenige Meilen entfernt von hier aufgewachsen. Und dennoch hätte seine Welt nicht unterschiedlicher sein können. Schon immer hatte er dieses Haus geliebt. Wie oft hatte er sich nach dem Abendessen rausgeschlichen und in diesen Büschen versteckt? Wie viele Nächte hatte er damit verbracht, durch die hell erleuchteten Fenster die Marcellis zu beobachten? Sie waren eine Familie, sie gehörten zusammen. Und für einen Jungen, der niemanden mehr hatte, hatte das das perfekte Leben symbolisiert.
    Schluss jetzt mit den Erinnerungen! Er war nicht mehr dieser Junge. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann, dem all das hier wahrscheinlich schon bald gehören würde. Nicht das Haus – das war ihm inzwischen nicht mehr wichtig –, aber das Land. Und der Name.
    „Mir ist so komisch. Jetzt würde ich auch gerne mal einen Rosenkranz beten“, murmelte Brenna. Dann drehte sie sich zu ihm um.

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