Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
gestern passiert ist.“ Er nahm seine Hand von Nics Schulter und breitete die Arme aus. „Hier kommt dein Date.“
Nic entdeckte Brenna, die auf sie zueilte.
„Ich habe das Donnergrollen quer durch den ganzen Garten gehört“, erklärte sie. „Hat er etwas Schlimmes gesagt? Oder etwas ganz Schlimmes?“
„Das, was man erwarten konnte“, sagte Nic. „Für ihn bin ich ein Eindringling.“
„Du bist unser Gast“, protestierte Marco. „Bald wird das Dinner serviert. Du wirst essen, du wirst reden, du wirst genießen.“
Brenna lächelte ihren Vater an. „Du hörst dich an wie Grandma Tessa.“
Marco grinste. „Ich klinge wie eine alte Frau? Hast du denn keinen Respekt vor deinem Vater, Brenna?“ Er küsste sie auf die Wange und ging weiter.
Brenna zog Nic an den Rand der Menge. „Ist es sehr schlimm?“
„Alle sind nett.“
„Außer meinem Großvater.“
„Das war doch klar.“
„Ja, du hast recht. Ich bin mal gespannt, ob er mich feuert.“
Erstaunt zog Nic die Augenbrauen hoch. „Ernsthaft?“
„Nein.“ Brenna ließ sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. „Er wird ein paar Tage lang grantig sein. Aber das war s dann auch. Mom hat dich den anderen vorgestellt, oder?“
„Deine Mutter ist sehr nett.“ Nic setzte sich neben sie. „Deine kleine Schwester übrigens auch. Sie meinte, dass ihr als Teenager alle in mich verknallt wart.“
Brenna verdrehte die Augen. „Na toll. Als ob dein Ego nicht schon groß genug wäre. Ich verrate dir mal ein Geheimnis: So heiß bist du nun auch wieder nicht. Nic.“
Er beugte sich zu ihr hinüber. „Klar bin ich das. Oder hast du vergessen, wie wir vorhin …“
Kopfschüttelnd schnitt sie ihm das Wort ab. „Schhh. Die Grannies könnten dich hören. Kannst du dir vorstellen, wie gruselig das wäre?“
„Okay. Nicht dass die alten Ladys rote Ohren bekommen.“
Brenna sah ihn an. „Findest du das alles sehr seltsam hier? Ich meine, ich habe dich ja noch nie vorher eingeladen.“
Vorher. Zehn Jahre zuvor. Als sie sich wirklich geliebt hatten. Als es ihm wichtig gewesen wäre dazuzugehören.
„Es ist anders, als ich angenommen habe“, gab er zu. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich deine Familie mögen würde.“
„Aber jetzt magst du sie?“
„Die meisten von ihnen.“
Nicht, dass diese Gefühle etwas an seinem Plan ändern würden. Gefühle spielten keine Rolle, wenn es ums Geschäftliche ging.
Katie und ihr Verlobter gesellten sich zu ihnen. Nic hörte den Gesprächen schweigend und nur mit halbem Ohr zu. Seine Aufmerksamkeit galt vor allem dem Land um ihn herum. Die Sonne war längst untergegangen, aber zwischen den nächtlichen Schatten konnte er gerade noch die langen Reihen von Rebstöcken erkennen. Links von ihm entdeckte er die Kelterei und den Verkaufsraum.
Marcelli Wines
war kleiner als
Wild Sea
. Kleiner, aber viel prestigereicher. Sobald der Vertrag unterschrieben war, hatte er sein Ziel erreicht. Dann war er der Beste. Vor ihm lag eine goldene Zukunft. Er musste nur noch danach greifen.
Das Essen dauerte endlos. Ein Gericht folgte dem nächsten, genau wie Brenna es vorhergesagt hatte. Colleen hatte die Sitzordnung umgestellt, sodass Nic jetzt zu ihrer Rechten saß und Brenna neben ihm. Lorenzo war an einen anderen Tisch plaziert worden, mit dem Rücken zu ihnen.
Brenna beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: „Lass noch etwas Platz für das Dessert. Die Grannies haben sich mit ihrer Torte diesmal selbst übertroffen. Wahrscheinlich ist die Cremefüllung illegal, sonst könnte sie nie im Leben so gut schmecken.“ Sie seufzte. „Ich wohne hier jetzt seit März. Und seitdem habe ich mich auch nicht mehr getraut, meinen Cholesterinspiegel zu checken. Und was meine Diät betrifft – vergiss es.“
Diät? Nic ließ den Blick zu Brennas Brüsten gleiten. Nur zu gut konnte er sich daran erinnern, wie sie sich vorhin angefühlt hatten. Freundlicherweise fügte sein Gedächtnis gleich noch ein weiteres Bild hinzu: Brennas Körper auf seinem, warm und feucht vor Lust, das perfekte Spiel ihrer Muskeln, wenn sie sich auf und ab bewegte und ihn immer weiter der Erlösung entgegentrieb. Nein! An diesem Körper gab es nichts zu bemängeln. Außer den verdammten Klamotten, die ihn verhüllten.
Hastig griff er nach seinem Weinglas. Leider half der Cabernet auch nicht dabei, ihn abzukühlen. Drei Sekunden später begann Nic, unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen.
So richtig klar war ihm die ganze Sache
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