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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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sagte: »Il mescoloto«, worauf alle anderen Frauen in ein geiles Lachen ausbrachen. »Der Rührlöffel« -was das bedeuten sollte, konnte ich mir schon denken. Doch dann kamen mit federndem Schritt und Arm in Arm zwei schlanke und ranke junge Männer die Esplanade entlanggeschlendert, woraufhin eine von den Hafenweibern schnarrte: »Don Meta und Sior Mona.« Eine andere Frau warf einen verächtlichen Blick auf den zarteren der beiden jungen Männer und murmelte: »Der da trägt einen gespaltenen Sitz in seiner Hose.« Ich hatte keine Ahnung, wovon die beiden redeten, und auch Doris Erklärung half mir nicht sonderlich weiter:
    »Die beiden gehören zu den Männern, die miteinander treiben, was ein richtiges Mannsbild nur mit einer Frau macht.« Nun, mein Verständnis war in der Tat mit einem Hauptmangel behaftet: Ich hatte nur eine unklare Vorstellung davon, was ein Mann mit einer Frau machte.
    Wohlgemerkt, ich war nicht vollkommen umnachtet in dieser Angelegenheit, jedenfalls nicht mehr als jedes andere venezianische Oberklassenkind -oder, wie ich meine, die Oberschichtenkinder jedes anderen europäischen Volkes. Auch wenn wir uns nicht mehr bewußt daran erinnern können -wir alle sind schließlich schon sehr früh in die Geschlechtlichkeit des Menschen eingeweiht worden, entweder durch unsere Mutter oder durch unser Kindermädchen oder durch beide.
    Offenbar ist es so, dass Mütter und Kindermädchen von alters her gewußt haben, dass die beste Art, ein unruhiges Baby zu beruhigen oder zum Schlafen zu bringen, darin besteht, den Akt der manustuprazion an ihnen vorzunehmen. Ich habe so manche Mutter ihrem Söhnchen diesen Dienst erweisen sehen, dessen bimbin so winzig war, dass sie es nur mit Daumen und Zeigefinger bearbeiten konnte. Trotzdem reckte das winzige Organ sich in die Höhe und wuchs, wenn auch nicht in dem Maß wie das eines erwachsenen Mannes, versteht sich. Während die Frau dies tat, erschauerte das Baby, dann lächelte es und räkelte sich schließlich wollüstig. Irgendein spruzzo schoß dabei nicht hervor, doch bestand nicht der geringste Zweifel, dass es den entspannenden Höhepunkt genoß. Sein kleines bimbin schrumpfte wieder auf sein allergeringstes Ausmaß zusammen, es lag ruhig da, und bald darauf war es eingeschlafen.
    Gewiß ist, dass meine Mutter mir diesen Liebesdienst erwiesen hat, und ich meine, es ist gut, dass Mütter das tun. Diese frühe Behandlung ist schließlich nicht nur ein vorzügliches Beruhigungsmittel für das Kleinkind, sondern regt offensichtlich auch die Entwicklung des betreffenden Körperteils nachhaltig an. Die Mütter im Fernen Osten halten anscheinend nichts von dieser Praxis, denn sie üben sie nicht aus, was traurig zutage tritt, wenn ihre Kleinen heranwachsen. Ich habe so manchen Orientalen unbekleidet gesehen; sie waren fast ausnahmslos mit Organen ausgestattet, die -mit dem meinen verglichen jämmerlich klein waren.
    Wenn unsere Mütter und Kindermädchen auch nach und nach aufhören, es zu tun, sobald die Kinder um die zwei Jahre alt sind -das heißt, in jenem Alter, da sie der Mutterbrust entwöhnt und ihnen das Weintrinken angewöhnt wird -, bewahrt doch jedes Kind eine undeutliche Erinnerung daran. Aus diesem Grunde bringt es einen Jungen auch nicht durcheinander und bekommt er es auch nicht mit der Angst, wenn er erwachsen wird und dieses Organ von sich aus nach Zuwendung verlangt. Wenn ein Junge in der Nacht aufwacht und spürt, wie es sich unter seiner Hand aufrichtet, weiß er, was es will.
    »Kalt baden und das Wasser aus dem Schwamm über sich ausdrücken«, pflegte Fra Varisto uns Jungen in der Schule zu raten. »Das erstickt das Sichaufrichten und enthebt euch der Gefahr, euch wegen eines mitternächtlichen Flecks schämen zu müssen.«
    Wir lauschten ihm voller Hochachtung, doch auf dem Heimweg lachten wir über ihn. Mönche und Priester leiden vielleicht unter
    ungewollten und überraschenden spruzzi, und möglicherweise
    ist ihnen das peinlich oder fühlen sie sich dieserhalb schuldig.
    Doch kenne ich keinen gesunden Jungen, bei dem das jemals
    der Fall gewesen wäre. Keiner von ihnen würde jemals eine
    kalte Dusche dem warmen Vergnügen vorziehen, seinem
    candeloto angedeihen lassen, was seine Mutter ihm schon hat
    zuteil werden lassen, als es nur ein bimbin gewesen war.
    Ubaldo jedoch war voll von Verachtung, als er erfuhr, dass
    meine sexuellen Erfahrungen über diese nächtlichen
    Spielereien bislang nicht hinausgewachsen

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