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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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angespannter Stimme, „dass ich dich nicht erst seit ein paar Tagen will. Nicht erst seit unserem Kuss vor dem Boldini, auch nicht seit unserem zufälligen Wiedersehen auf der Vernissage. Ich bin verrückt nach dir, seit ich vor Wochen diesen verdammten Flieger verlassen habe.“
    Ellas Herz begann bei diesen Worten mit einem heftigen Galopp zu reagieren und sie schwieg lieber, da sie nicht sicher war, ob ihre Stimme ihrem Willen noch gehorchen würde. Nach dieser Deutlichkeit und allem, was sich zwischen ihnen – für sie allerdings in wesentlich kürzerer Zeit – angestaut hatte, hätte sie ihm am liebsten jetzt und hier und sofort die Kleidung vom Leib gerissen und sich mit ihm auf den Terrakottafliesen der Terrasse gewälzt.
    „Meine Kehle ist so zugeschnürt, dass ich selbst beim besten Willen keinen Bissen mehr runter kriege“, fuhr er schließlich fort, den Blick auf ihre halbgeöffneten Lippen gerichtet, die leicht glänzten. „Du weißt, was du mit mir anstellst und bringst es trotzdem auch noch fertig, dich mir in einem solchen Fummel zu präsentieren, dass ein Mann schon blind sein müsste, um dich nicht sofort anzuspringen.“
    Ella stand nach einer Schrecksekunde kommentarlos auf. Ihre Knie zitterten. Sie sagte noch immer kein Wort, auch nicht, als sie sich abwandte und mit erst zögernden, dann immer entschiedener werdenden Schritten die Terrasse verließ und ins Haus trat. Sie konnte hören, dass Marco so heftig aufsprang, dass sein Stuhl hinter ihm umkippte. Hastig kam er ihr nach und erwischte sie am Fuß der Treppe gerade noch am Handgelenk.
    „Wohin willst du, Ella?“, zischte er mit bebender Stimme, „du wusstest schon vorher, dass ich mit dir ins Bett wollte, also weshalb läufst du jetzt davon und tust so schockiert wie eine alte Jungfer?“
    Nun wandte sie sich zu ihm um und als sie endlich mit ihm redete, war ihre Stimme nicht mehr als ein zittriges Flüstern.
    „Ich bin auf dem Weg in dein Schlafzimmer… es ist doch da oben irgendwo, oder nicht?“
    Sie starrten sich einen Moment lang wie gebannt in die Augen. Beider Atem ging heftig vor Erregung. Ella konnte sehen, wie sehr er sie wollte und hörte ihn mit einem heiseren Knurren antworten. Dann wandte er sich abrupt um und stieg, ohne ihr Handgelenk loszulassen, mit noch immer einigermaßen gemäßigten Schritten die Treppe hinauf. Die letzten Stufen jedoch nahm er im Laufschritt, so dass Ella Mühe hatte, mit ihm mitzuhalten. Er riss die Tür zum Zimmer neben dem ihren auf und zog sie mit Schwung hinein. In der Zimmermitte blieb sie stehen.
    Ella hielt unwillkürlich den Atem an und sah sich um. Bis auf ein überdimensionales Bett enthielt das Zimmer kein weiteres Möbelstück. Die Wände waren voller Bilder.
    Akte.
    Einer faszinierender als der andere.
    Einer eindeutiger als der andere.
    „ Hier schläfst du?“, fragte sie ungläubig. Ihre Stimme gehorchte ihr kaum, ihr Atem flog vor Erregung und von der Hast, mit der sie die Stufen genommen hatten.
    „Nein“, keuchte er mühsam und ebenso atemlos wie sie, „Hier schlafe ich mit dir .“
    Noch immer stand er in der geöffneten Tür, nun schloss er sie, lehnte sich dagegen und wandte sich wieder zu ihr.
    „Was soll denn das heißen?“, erkundigte sie sich beklommen. „Du bist doch nicht etwa ein Freak? Wie kann ein Mensch in so einem Zimmer schlafen ?“
    Langsam, sehr langsam kam er nun auf sie zu und zog sich das Poloshirt aus, das er achtlos hinter sich zu Boden warf. Ella stand wie gelähmt und starrte ihn gebannt an. Seine geschmeidigen, eleganten Bewegungen erinnerten sie an eine große Raubkatze, die nun unaufhaltsam auf sie zusteuerte und deren Beute sie unausweichlich werden würde. Das Spiel seiner Muskeln, das sie nun nicht mehr unter dem Shirt erahnen musste, sondern endlich ungeniert betrachten konnte, faszinierte sie und sie schaffte es nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Er hatte halb nackt und in dieser Umgebung nichts Intellektuelles mehr an sich. Er war nur noch Mann.
    „Ich sagte doch schon – hier schlafe ich mit dir . Ich schlafe nicht hier zwischen all diesen Herrlichkeiten, kein normaler Mensch könnte das. Ich sammle sie nur.“ Seine Stimme war etwas fester geworden, sein Atem ging ruhiger. Seine Augen glühten.
    Kurz vor ihr blieb er stehen. Sie wandten die Blicke nicht voneinander. Ellas Mund war trocken, ihre Brüste spannten schon fast unangenehm vor Erregung.
    „Du sammelst sie nur?“
    „Sie inspirieren mich und irgendwo muss ich sie ja

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