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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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übereilt?“, erkundigte sie sich misstrauisch. „Außerdem hast du mir noch immer keine befriedigende Antwort auf meine Frage gegeben.“
    „Was? Du bist nicht befriedigt?“, fragte er mit gespieltem Entsetzen und riss die Augen auf.
    Ella lachte hilflos drauf los.
    „Marco! Du bist unmöglich! Sei bitte mal ernst, ja? Was, wenn ich dir nie mehr begegnet wäre? Was hättest du dann gemacht? Wann hättest du wieder mit einer Frau geschlafen? – Falls das überhaupt stimmt, was du mir da weiszumachen versucht hast“, setzte sie nun mit plötzlicher Erkenntnis hinzu.
    Seine Hand schoss vor und griff heftig nach ihrer, so dass sie ihn verblüfft ansah. Seine Miene war sehr ernst, fast finster.
    „Ehe du mich jetzt für einen Psychopathen hältst, lass dir eins gesagt sein und glaub mir, ich meine das so, wie ich es sage : ich habe mich auf den ersten Blick in dich verliebt und ich war absolut überzeugt, dass ich dich wiedersehen würde. Absolut . Also ist deine Frage für mich vollkommen gegenstandslos, sie existiert in meiner Welt nicht. Ich wusste, dass ich dich noch einmal treffen würde und ich wusste, dass du mich anrufen würdest. In diesem Universum gibt es noch ganz andere Gesetze, die mit den physikalischen Gegebenheiten unserer Welt nichts zu tun haben. Geist ist immer stärker als Materie, vergiss das nicht. Und ich habe seit diesem Tag keine Frau mehr angerührt.“
    Er hatte sehr eindringlich gesprochen, fast so, als wolle er sie hypnotisieren. Ella fühlte sich beklommen, war verunsichert und fasziniert zur selben Zeit.
    „Also hast du mir gesetzlich vorgeschrieben, mich in dich zu verlieben?“, fragte sie schließlich etwas spöttisch, um die fast unerträgliche Spannung abzumildern, die sie empfand.
    „Hat es denn schon funktioniert?“, erkundigte er sich nun sanft.
    Sie nickte schweigend, was ein breites Grinsen auf sein Gesicht zauberte.
    „Das freut mich außerordentlich.“
    Ella lachte. Sie fühlte sich plötzlich erleichtert und beschwingt.
    „Hast du Lust, eine Runde schwimmen zu gehen?“, schlug er spontan vor.
    „Ich habe meine Badesachen nicht dabei“, entgegnete sie zögernd. Er sah sie ungläubig an.
    „Deine Badesachen? Du brauchst Badesachen? Du hast vor mir gelegen, hier auf diesem Bett, nackt, und hast dich vor meinen Augen selbst befriedigt, während ich zwischen deinen geöffneten Schenkeln saß und jetzt brauchst du Badesachen ? Das ist nicht wahr, oder?“
    Sie verzog das Gesicht - er hatte definitiv Recht.
    „Wir sind unter uns, niemand ist hier. Renata kommt erst gegen Abend und bringt das Essen, ich habe sie nicht mal hier kochen lassen, damit ich mit dir ganz ungestört sein kann“, erläuterte er. „Glaub mir, du brauchst keinen Badeanzug!“
    „Na schön!“, gab sie schließlich lachend nach, „dann also los! Ich klebe überall, so werde ich mich ohnehin nicht mit dir an einen Tisch setzen.“
     

Ein überraschendes Angebot
     
     
     
    Sie verbrachten den Rest des Nachmittags unbeschwert im Bad. Konnten kaum die Finger voneinander lassen. Lagen anschließend in flauschige Bademäntel verpackt Händchen haltend auf den Ruheliegen und redeten. Redeten über Gott und die Welt, redeten über sich, erzählten einander aus ihrem Leben und fühlten sich so, als würden sie sich schon seit ewigen Zeiten kennen.
    Marco berichtete von seiner missglückten Ehe, der frühen Heirat mit einer „standesgemäßen“ Frau, was in den Kreisen, in denen seine Eltern verkehrt waren, noch immer ein Kriterium für eine Ehe darstellte. Davon, dass diese Verbindung seiner akademischen Karriere sehr förderlich gewesen war – wenigstens das! – dass auf der emotionalen Ebene aber schon bald Eiszeit geherrscht hatte. Von seiner Begeisterung für sein Fachgebiet, seiner Freude am Schreiben und seiner Leidenschaft, Gemälde zu sammeln.
    Ella unterbrach ihn. „Sammelst du generell Gemälde und damit auch Akte oder sammelst du eigentlich nur Akte und zwangsläufig auch andere Gemälde?“
    Marco lachte. „Meine Passion ist dir nicht geheuer, das merke ich schon. Aber keine Bange, das sind keine Fetische, falls du das befürchten solltest. Es macht mir nur Freude, sie zu besitzen und sie anzusehen. - Und mit einer Frau wie dir macht es mir auch Freude, das eine oder andere Motiv zum Leben zu erwecken“, setzte er leiser hinzu, während er ihre Fingerspitzen an seinen Mund führte und sie sachte seine Zunge spüren ließ.
    Ella seufzte auf, ihr Körper reagierte sofort. Die

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