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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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erregend fand und da war ihm klar, dass sie ihn wahrgenommen und es absichtlich für ihn getan hatte. Sie sah auf und schenkte ihm ein wissendes Lächeln. Sein Herz geriet, wie üblich, sofort aus dem Takt.
    „Habe ich dich etwa geweckt? Das wollte ich nicht! Ich weiß, du musst morgen früh raus…“
    „Nein, du hast mich nicht geweckt“, beeilte er sich, ihr zu versichern und trat ins Zimmer „Keine Sorge! Ich hatte nur gedacht, du wärst gegangen.“
    „Heute nicht“, beruhigte sie ihn, „ich muss nicht so früh aufstehen, ich konnte nur nicht schlafen und wollte dich nicht stören.“
    „Hast du nicht - aber was tust du da eigentlich?“
    „Ich recherchiere“, erklärte sie und lachte dabei leise, „wenn ich auch zugeben muss, dass mir das gar nicht so leicht fällt. Wie es aussieht will sogar das Suchen gekonnt sein.“
    Er lachte mit ihr. „Und was suchst du?“
    Er stellte sich hinter sie und sie lehnte herausfordernd den Kopf zurück. Diese einladende Geste verstärkte das wohlbekannte Prickeln in ihm und er ließ seine Hände über ihre Schultern hinunter zu ihren Brüsten gleiten, ihre Knospen verhärteten sich sofort unter seinen geschickten Liebkosungen und er drehte ihren Stuhl herum. Der geöffnete Morgenmantel ließ keinen Zweifel an seinen Absichten und als Ella sich vorbeugte, stöhnte er heiser auf …
    Wenig später wiederholte er seine bislang unbeantwortet gebliebene Frage.
    „Also, was suchst du? Vielleicht kann ich dir ja helfen? Wenn nicht, ruf doch einfach morgen mein Vorzimmer an, irgendwer wird dir schon behilflich sein können.“
    Sie lehnte sich wieder zurück und schüttelte den Kopf.
    „Nein, darum geht’s nicht. Das ist etwas Persönliches und ich wollte dich ja eigentlich damit überraschen, aber es scheint tatsächlich nicht so einfach zu sein.“
    „Jetzt bin ich aber neugierig!“
    „Ich suche Dante. Dieser Kerl fasziniert mich, seit uns Barone heute von ihm erzählt hat.“
    „Dante? Den Dante?“
    „Ja, genau den. Aber ich kriege natürlich eine schaurig große Anzahl an Treffern, sogar der schlafende Dante ist darunter, nur nicht der, den ich wirklich suche. Aber wahrscheinlich arbeite ich bloß nicht mit den richtigen Suchbegriffen.“
    „Womit wolltest du mich denn überraschen?“
    „Na, wenn ich einen weiteren Dante gefunden hätte, dann hättest du dich doch bestimmt gefreut, oder?“
    Er lachte belustigt und schloss sie in die Arme.
    „Du bist echt süß, weißt du das?“, murmelte er an ihrem Ohr, „aber auch wenn du einen finden würdest, wäre er wohl ziemlich teuer, fürchte ich.“
    Sie grinste.
    „Du müsstest ihn dir natürlich schon selber kaufen“, bestätigte sie ihm mit einem Schulterzucken, „ich wollte ja nur einen finden. Nicht bezahlen.“
    Nun lachte er schallend.
    „Da hast du Recht. Du bist wirklich unschlagbar! Aber jetzt komm wieder ins Bett, ich möchte mich unbedingt noch bei dir revanchieren.“
    Sie lachte leise und vielsagend, schaltete den Computer aus und folgte ihm ins Schlafzimmer. Als sie neben ihn unter die Decke glitt, fiel ihr noch etwas ein.
    „Wann bist du eigentlich das nächste Mal in Venedig?“
    „Kommende Woche.“ Er zog sie an sich und seine Hände glitten ihren Bauch entlang nach unten. „Warum fragst du?“
    „Weil ich dich dieses Mal begleiten werde“, erklärte sie, während ihre Stimme bereits unter dem Ansturm seiner wissenden Finger zu schwanken begann.
     
    Marco und sie hatten ein Wasser-Taxi genommen, das sie vom Parkhaus an der Piazzale Roma zum Markusplatz brachte. Sie hatte es eigentlich eilig gehabt, ihrer eigenen Wege zu gehen, aber er hatte darauf bestanden, sie einem alten Freund vorzustellen, den er, seit er mit ihr zusammen war, nicht mehr gesehen hatte,
    Geduldig ließ sie sich einen Bellini servieren, begrüßte Marcos Freund und lauschte eine Weile ihrer Unterhaltung, doch sobald es die Höflichkeit und der gute Ton zuließen, suchte sie das Weite und verließ Harrys Bar.
    Mit Ausstellungskatalog und Zeitungsartikel bewaffnet startete sie los. Sie hatte die Adresse aus dem Artikel in ihr Telefon programmiert und ließ sich nun davon durch Venedig treiben. Ganz nebenbei genoss sie auch dieses Mal die Schönheiten ihrer Lieblingsstadt.
    Über die Rialtobrücke und dann geradeaus, ein paar Mal links abgebogen, mittendrin auch mal rechts und plötzlich öffnete sich vor ihr eine kleine Piazza. Zwei dürre Tamarisken fristeten ein mageres Dasein neben einem kleinen, steinernen

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