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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zu und die Schauspieler unterbrachen ihre Vorstellung. Marcus, der Thermon auf die Mauer zulaufen sah, überlegte, wie er sie wohl überwinden wollte. Aber als Thermon um eine Ecke bog und auf die gestapelten Bänke zuhielt, war die Antwort klar. Festus beschleunigte seine Schritte. Aber Thermon hatte die Bänke bereits erreicht, kletterte hinauf und schwang sich auf die Mauer, wobei er die Bänke noch wegkickte. Er rollte sich über die Mauerkrone und war verschwunden.
    Festus gab jeglichen Gedanken auf, ihn über die Mauer zu verfolgen, und schrie seinen Leuten Befehle zu, sie sollten auf die Straße laufen und versuchen, dem Griechen den Weg abzuschneiden. Die Männer rannten aus dem Garten und die Gäste starrten ihnen verdutzt nach. Rasch zog Caesar ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich und versicherte ihnen, es gäbe keinen Grund zur Beunruhigung. Man hätte einen Dieb auf frischer Tat ertappt, meinte er, ehe er die Gäste aufforderte, mit dem Festmahl fortzufahren.
    Einen Augenblick später nahmen die Pantomimen ihre Vorstellung wieder auf. Sobald sicher war, dass der Zwischenfall das Fest nicht dauerhaft gestört hatte, wandte sich Caesar Marcus mit eiskalter Miene zu. »Geh sofort in mein Arbeitszimmer. Warte dort auf mich.«
    Marcus saß im dämmrigen Licht einer einzelnen Öllampe. Er versuchte, genau zu überlegen, was all das zu bedeuten hatte. Thermon war der Bedienstete von Decimus, der seinerseits der Freund von Crassus, einem der engsten Verbündeten Caesars, war. Warum sollte Thermon – jetzt schon zum zweiten Mal – versucht haben, Caesar umzubringen? Es schien keinen Sinn zu ergeben.
    Das Fest endete spät am Abend, und Marcus hörte, wie die Gäste nach und nach fortgingen und sich laut unterhielten, als sie an der Tür des Arbeitszimmers vorüberkamen. Allmählich verebbten die Geräusche und erst sehr viel später waren Schritte draußen vor der Tür zu hören. Festus öffnete sie und trat zur Seite, um seinen Herrn, Pompeius und Crassus ins Arbeitszimmer zu lassen. Marcus erhob sich von seinem Schemel. Caesar und seine beiden politischen Verbündeten setzten sich auf die bequemen Stühle rings um den Schreibtisch, während die beiden Sklaven stehen blieben.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Crassus. »Warum habt Ihr uns hierher gebeten?«
    »Es hat heute Abend einen weiteren Anschlag auf mein Leben gegeben«, erwiderte Caesar tonlos.
    »Ah!« Pompeius klatschte sich mit der Hand auf den Oberschenkel. »Ich habe mich schon gefragt, was der Aufruhr zu bedeuten hatte. Habt Ihr den Mann geschnappt?«
    »Nein. Er ist entkommen. Aber ich weiß seinen Namen. Thermon. Das stimmt doch, Marcus?«
    »Ja, Caesar.«
    »Und was genau weißt du über ihn?«
    Marcus spitzte die Lippen. »Nicht viel. Er war der Mann, der meinen Vater umgebracht und mich und meine Mutter von unserem Bauernhof auf Lefkada entführt hat.«
    »Was macht er dann hier?«, fragte Pompeius. »Warum wollte er Caesar töten? Für wen arbeitet er?«
    »Das kann ich nicht sagen. Er war früher für einen Steuereintreiber namens Decimus tätig.« Marcus schaute zu Crassus. »Es ist derselbe Decimus, mit dem ich Euch dieses Jahr draußen vor dem Senatsgebäude gesehen habe, Herr.« Marcus wandte sich an Caesar. »Und derselbe Decimus, der das Zeichen zum Angriff auf Euer Leben gegeben hat, Herr.«
    Caesar schaute ihn durchdringend an. »Bist du dir da sicher?«
    Marcus wusste, dass er keine sicheren Beweise hatte, aber er musste Caesar von seinen Befürchtungen erzählen. Falls Crassus mit Decimus und Thermon unter einer Decke steckte, war er auf der Seite von Bibulus und Milo. Caesars Leben war noch in Gefahr und Crassus war kein wirklicher Verbündeter. Er war ein Todfeind. »Es war Decimus, Herr. Da bin ich mir sicher.«
    Caesar wandte sich an Crassus. »Mir scheint, Ihr seid mir eine Erklärung schuldig, mein Freund«, sagte er mit fester Stimme.
    Crassus faltete die Hände im Schoß und antwortete lässig: »Decimus ist einer meiner Geschäftspartner.«
    »Wo ist er jetzt?«, verlangte Caesar zu wissen. »Ich bestehe darauf, mit ihm zu sprechen.«
    »Er hat Rom kürzlich wieder verlassen. Ich glaube, er wollte auf seine Landgüter in Griechenland zurückkehren.«
    »Ah ja … wie praktisch.« Caesar starrte Crassus weiter an, bis der schließlich wegschaute. »Und hättet Ihr etwas dagegen, mir zu erklären, warum der Bedienstete eines Eurer Geschäftspartner mich töten wollte?«
    »Ich habe keine Ahnung. Da müsstet Ihr diesen

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