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Maria, Mord und Mandelplätzchen

Maria, Mord und Mandelplätzchen

Titel: Maria, Mord und Mandelplätzchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stöger
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Hotel?«
    »Äh …«
    »Natürlich warst du im Hotel. Sonst hättest du den Wagen ja nicht.«
    »Ja gut. Ich war im Hotel. Ich weiß, du hast gesagt, ich soll den Wagen nur …«
    »Es geht nicht um den Wagen. Hast du Jenny getroffen?«
    Holger sah zu dem Mädchen, das vor sich hinzudösen schien und langsam auf seine Schulter sackte. Er schob sie behutsam in eine aufrechte Position und überlegte, was er antworten sollte. Offenbar wusste Martin Bescheid. »Ja. Ich hab sie kurz getroffen.«
    »Was habt ihr geredet?«
    »Nichts Besonderes. Ich hab gesagt, ich bin dein Bruder. Und sie sagt, hi, ich bin die Jenny. Wie geht’s und so solche Sachen. Wieso?«
    »Eigentlich wollte ich dir noch was sagen, bevor du sie triffst. Ich hab dich nämlich ein bisschen angeschwindelt.«
    »Inwiefern?«
    »Als ich gesagt habe, sie hätte mich beschissen … es könnte sein, dass sie dir was anderes erzählt.«
    »Ja meinst du, ich glaub der Schlampe mehr wie dir?« Holger wurde laut.
    »Holger! Jetzt reg dich doch nicht immer gleich so auf. Außerdem … na ja, wie soll ich sagen … sie hätte nicht ganz unrecht.«
    Holger war sichtlich irritiert. »Was heißt das?«
    »Es war eigentlich umgekehrt.«
    »Wie – umgekehrt?«
    »Na ich hab sie … betrogen. Nicht schlimm. Aber sie hat’s rausgekriegt. Inzwischen hat sie’s mir aber verziehen. Wir haben uns heute ausgesprochen. Ist also alles wieder im Lot, okay?«
    Holger lenkte den Wagen an den Straßenrand und betrachtete mit offenem Mund das Mädchen neben sich, dessen lebloser Oberkörper sich wieder auf seine Seite zu neigen begann. Er schob das Mädchen mit einer Hand vorsichtig in Richtung Beifahrertür. Nach ein paar langen Sekunden fand er wieder Worte. »Hey Mann! Wieso … ich mein, wieso erzählst du mir so einen gottverdammten Mist?! Heißt das, Jenny hat dich gar nicht …?«
    »Genau so ist es. Ich bin das Schwein. Hier im Hotel laufen halt jede Menge scharfe Mädels rum. Mein Gott, ich bin auch nur ein Mann.«
    Holger war den Tränen nahe. »Ich versteh das nicht. Wieso erzählst du dann … das ist doch … nicht in Ordnung!« Er warf einen kurzen, verzweifelten Blick auf das Mädchen neben sich.
    »Das war aus der Situation raus. Du kommst grad aus’m Knast und sagst: Mensch Marty, jetzt lern ich endlich mal Jenny kennen. Hätt ich sagen sollen: Tja, Pech. Die ist grad sauer auf mich, weil ich eine aus dem Service genagelt hab?«
    »Aber da muss man doch nicht so eine verfickte Scheiße erzählen!!!«
    »Holger! Hör mir mal zu, du warst gerade acht Jahre lang im Knast. Weil … na ja, im Endeffekt, weil deine Freundin dich betrogen hat. Du bist in diesen Dingen eben sehr empfindlich. Ich hab gedacht, wenn ich dir die Wahrheit sage, bin ich das letzte Schwein für dich. Und da hab ich halt irgendeinen Käse erzählt.«
    Holger schwitzte und wagte nicht nach rechts zu sehen. Er stellte den Motor ab und sank weinend auf das Lenkrad.
    »Holger? Was ist denn los?«
    »Nichts«, erwiderte er und versuchte, seine Fassung wiederzufinden.
    »Sag mal – du hast Jenny doch nicht blöd angemacht deswegen?«
    »Nein. Es ist nur … verstehst du, wenn du’s mir gleich gesagt hättest, ich … ich hätte mich einfach anders verhalten.« Holger atmete schwer aus.
    »Geht’s dir nicht gut? Irgendwas ist doch.«
    Holger versuchte, nicht zu hyperventilieren, und umklammerte mit zitternden Händen das Lenkrad. »Martin – ich muss dir was sagen …« Holger rang mit sich. Sollte er seinem Bruder die Wahrheit zumuten? Ihn damit zum Mitschuldigen machen, obwohl er doch ihn, Holger, belogen und damit das tragische Missverständnis heraufbeschworen hatte, das wiederum zu der unangenehmen Situation geführt hatte, in der Holger sich jetzt befand.
    »Was musst du mir sagen?« fragte Martin, nachdem von Holger nichts mehr kam.
    »Es fällt mir wirklich schwer, es dir zu sagen. Aber es geht nicht anders. Man … man kann die Wahrheit nicht ewig verdrängen.«
    »Um was geht es denn, Herrgott noch mal?«
    »Ja Martin, ich habe Jennifer getroffen. Und was dabei herausgekommen ist, wird dir nicht gefallen.«
    »Nämlich?«
    »Bitte versuche jetzt, das einfach mal ganz ruhig aufzunehmen.«
    »Spuck’s halt endlich aus!«
    »Nun – um es kurz zu machen … Die Frau ist nicht gut für dich.«
    Martin war leicht konsterniert. »Wie kommst du dazu, so was zu sagen? Du kennst sie doch überhaupt nicht.«
    »Okay. Sie hat dich diesmal nicht beschissen. Wie auch immer, aber

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