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Marianowicz-Methode

Marianowicz-Methode

Titel: Marianowicz-Methode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Marianowicz
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deutlich erhöhtes Risiko, an Knochenschwund zu erkranken. Die knochenfressenden Osteoklasten knabbern dann leider auch an der Wirbelsäule, machen die Wirbelkörper dünner, bis sie schließlich brechen können.
    Die Gelenke verschleißen
    Ähnlich wie das Knie- oder Hüftgelenk können sich auch kleine Wirbelgelenke abnutzen. Dann schwindet Knorpelbelag, der normalerweise die Gleitfläche zwischen den Knochen bildet. Reibt dann jedoch Knochen auf Knochen, so handelt es sich um eine Wirbelgelenksarthrose, deren Symptomatik auch Facettensyndrom (Kapitel 4) genannt wird.
    Kleine Auswüchse – große Wirkung
    Problematisch kann es auch werden, wenn die Wirbel plötzlich ihre Form verändern. Das passiert meist, wenn die Bandscheiben schrumpfen oder austreten. Dann nämlich werden die Abstände zwischen den einzelnen Wirbeln geringer, die Bänder, die die Wirbel miteinander verbinden, sind dadurch nicht mehr schön straff, sondern hängen plötzlich durch. Um das zu kompensieren, schickt der Körper »Bauarbeitertrupps« aus, sogenannte Osteoblasten, die für den Aufbau von Knochensubstanz zuständig sind. Sie arbeiten nun daran, als Ausgleich für die dünner gewordenen
Bandscheiben und die schlaffen Bänder Knochensubstanz an den Kanten der Wirbel aufzubauen. Oder ganz einfach das ausgetretene Bandscheibengewebe abzustützen, damit es nicht abbrechen kann. Das muss man sich in etwa so vorstellen, als ob man versucht, einen morschen Balkon mit Holzpfeilern abzustützen, damit er nicht komplett einbricht. Diese knöchernen Auswüchse heißen im Bereich der Wirbelsäule Spondylophyten. Sie können schließlich eine neue Verbindung zwischen den einzelnen Wirbeln bilden, allerdings eine relativ steife und unelastische. Gleichzeitig übernehmen andere Teile der Wirbelsäule die elastische Arbeit. Mit der Folge, dass diese Segmente überlastet sein können und sich die Muskulatur verspannt. Dieses Phänomen nennt man Spondylose (Seite 97). Die knöchernden Auswüchse können aber auch in den Wirbelkanal oder in die kleinen Zwischenwirbellöcher drücken, in denen das Rückenmark und der Spinalnerv verlaufen. Man spricht dann von einer Spinal- oder Foramenstenose (Kapitel 4).
    Wenn der Rücken schwer an seelischen Belastungen trägt
    Körper und Seele sind eng miteinander verknüpft. Psychische Belastungen drücken sich daher häufig auch in körperlichen Symptomen aus. In Zeiten, in denen sich für viele Menschen die persönliche wirtschaftliche Situation verschlechtert, entwickeln viele Ängste, die sich im Körper als Blockaden manifestieren. Und während sich bei manchen Menschen Stress und Kummer in Form von Magenproblemen, Allergien oder Atembeschwerden zeigen, bekommen nicht wenige chronisch Überlastete Rückenschmerzen. Nach außen hin muss Haltung bewahrt werden, während die innere Haltung schon lange eingebrochen ist. Diesen Zusammenhang kennt schon der Volksmund, der so passende Redewendungen hervorgebracht hat wie »Er hat eine schwere Last zu tragen«, »Sie hat sich zu viel aufgehalst«, »Die Angst sitzt mir im Nacken« oder »Es lastet alles auf meinen Schultern«.

    Negative Gedanken verstärken den Schmerz
    Die Psyche hat einen großen Einfluss auf das Schmerzempfinden – dies gilt auch und besonders für Rückenschmerzen. Dabei ist das Schmerzempfinden von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Auch das familiäre Umfeld bestimmt, wie stark jemand auf Schmerzreize des Rückens reagiert.
    Zudem haben Gedanken und Gefühle die Macht, uns von Schmerzen abzulenken und sie abzuschwächen. So beobachtete man im Zweiten Weltkrieg, dass Schwerverletzte, die in Kürze aus dem Kampfgebiet ausgeflogen werden sollten, mit deutlich weniger Opiaten auskamen als Leichtverletzte, die vor Ort bleiben mussten.
    Der Teufelskreis der Schmerzen
    Umgekehrt kann die Psyche aber auch Rückenschmerzen verstärken. Wer sich in seine Beschwerden regelrecht hineinsteigert und sich gleich das Schlimmste ausmalt, wird entsprechend mehr leiden. Interessant: Zum Schwarzsehen und »Katastrophieren« neigen auch Rückenpatienten, die frühzeitig ein Röntgenbild ihrer Wirbelsäule in die Hand bekommen. Selbst wenn darauf keine oder nur harmlose Veränderungen zu sehen sind, halten viele Betroffene ihre Lage für sehr ernst.
    Stress ist nicht immer offensichtlich
    Nicht jeder, der unter Dampf steht, merkt das auch sofort. Gerade in verantwortungsvolleren Positionen scheint mit einem hohen Gehalt oft die Verpflichtung erkauft, rund um

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