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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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bereits erwähnt in einer sehr wichtigen Phase
ihrer steilen Musikkarriere befanden, war es Lars seit einiger Zeit unmöglich,
einem Beruf nachzugehen, der ihm finanzielle Vorteile in Form eines festen
Gehalts verschafft hätte.
    Marie fragte sich, ob es
moralisch überhaupt vertretbar war, wenn sie Lars jetzt einfach so mir nichts,
dir nichts auf die Straße setzte.
    Dabei wusste sie sehr genau,
dass sie dazu einen sehr guten Grund, nein, viele gute Gründe hatte.
    Marie hasste es, Single zu
sein. Nicht weil sie sich damit schmücken wollte, einen Freund zu haben, oder
weil es ihr peinlich gewesen wäre, keinen zu haben.
    Sie brauchte einfach jemanden,
mit dem sie abends über das reden konnte, was ihr am Tag widerfahren war.
Jemanden, mit dem sie den ganzen Sonntag auf der Couch verbringen und DVDs
schauen konnte. Jemanden, der ihr Regale von schwedischen Einrichtungshäusern
aufbaute, weil doch immer irgendeine Schraube fehlte und sie keinen
Werkzeugkasten besaß.
    Kurz: Jemanden, der Leo
vertreten konnte, wenn er bei einer dieser geheimen Missionen war, über die
Marie nichts wissen durfte und auch lieber gar nichts wissen wollte.

 
 
 
 
    Marie kam sich immer wahnsinnig cool vor, wenn sie mit Leo und seinen
Freunden in der Raucherecke stand. Immerhin war sie erst in der neunten und
trotzdem hing sie in den Pausen regelmäßig mit den Leuten aus der Oberstufe
herum.
    Das brachte ihr nicht nur die Bewunderung, sondern auch den Neid sämtlicher
Klassenkameradinnen ein.
    Auch Lena hätte einiges darum gegeben, an Maries Stelle zu sein. Aber als
Siebtklässlerin war sie davon natürlich meilenweit entfernt.
    Besonders stolz war Marie darauf, dass sie von Leos Klassenkameraden
tatsächlich ernst genommen wurde. Dafür hatte er schon gesorgt. Als Marie aufs
Gymnasium gekommen war, war Leo schon in der siebten Klasse gewesen. Obwohl es
unter den „Großen“ verpönt war, sich mit den „Kleinen“ abzugeben, verbrachte er
die Pausen mit Marie und verteidigte sie gegen die Neckereien der älteren
Mitschüler.
    Dabei kam ihm und auch Marie zugute, dass er bereits früh in den Stimmbruch
gekommen war und Bartwuchs bekommen hatte, ohnehin schon immer zu den
körperlich Überlegenen gehört und sich in der Zeit auf dem Gymnasium schon
einen Ruf als jemand erarbeitet hatte, mit dem man sich nur äußerst ungern
anlegte.
    Seitdem Leo mit dem Rauchen angefangen hatte, saß auch Marie oft auf der
halbhohen Mauer, die den Schulhof begrenzte, bei den Rauchern.
    Sie selbst rauchte nicht, das fand sie ziemlich eklig.
    Dennoch sonnte sie sich gern in dem Glanz der coolsten Typen der Schule,
die hier anzutreffen waren.
    Sie unterhielten sich auch mit ihr, wenn sie ihr auf dem Gang begegneten
und Leo nicht dabei war.
    Wenn Marie etwa mit ihrer Klasse vor dem kleinen Kunstraum wartete,
passierte es häufig, dass einer der Kunst- LKler aus
der 12., die zwar als weltentrückt, aber gerade deshalb auch als extrem
interessant galten, sie lässig grüßte und fragte, wie denn die Mathearbeit gelaufen sei oder was sie von der Sache mit
Angela Marquardt hielt.
    So hatte sie sich auch heute wieder in der Runde der üblichen Verdächtigen
eingefunden und erzählte frustriert von dem vermasselten Englisch-Test.
    Sie hätte gestern Abend Vokabeln lernen müssen, war aber einfach nicht dazu
gekommen. Ricarda hatte dringend mit ihr darüber sprechen müssen, dass das
System am Tod von Prinzessin Diana schuldhatte. Das System hatte generell eigentlich
an allem schuld. Vermutlich würde Ricarda auch einen Weg finden, ihm den
verpatzten Test in die Schuhe zu schieben.
    Nebenbei machte Marie sich an der Tasche von Leos Armeejacke zu schaffen.
Als sie nicht fand, wonach sie suchte, ließ sie sich von der Mauer gleiten und
sah tief in die Tasche.
    Leo griff in die Tasche auf der anderen Seite und reichte ihr ihren
Lippenpflegestift.
    Niko aus Leos Jahrgangsstufe warf ihnen einen überraschten Blick zu.
    Leo zuckte mit den Schultern und zog an seiner Zigarette.
    Marie hingegen hatte ein wesentlich höheres Mitteilungsbedürfnis.
    „Ich habe doch jeden Tag eine andere Jacke an. Weil Leo immer die gleiche
trägt, hat er meinen Lippenstift in seiner Tasche. Ich vergesse den sonst immer
in der alten Jacke.“
    Kiki, die ihre Gefühlsduseligkeit mit einem
Nasenring und einem kanariengelben Irokesenschnitt zu
verbergen suchte, seufzte auf: „Ist das süß.“
    Ihr Freund Fips warf ihr einen entsetzten Blick zu. Hoffentlich kam Kiki
nun nicht auf die

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