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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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in
einem Krieg, der ihn nicht die Bohne interessierte und ihn auch gar nichts
anging?
    Anstatt zu antworten, machte er
sich barfuß auf den Weg in die Küche. Er war verdammt verkatert und brauchte
dringend einen Klaren , um wieder klar denken zu
können. Höhö , er war wirklich witzig.
    Marie folgte ihm.
    Als er sie in die Küche kommen
sah, drehte er ihr demonstrativ den Rücken zu. Jetzt reichte es!
    „Sag mal, sind wir hier im
Kindergarten? Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir reden will!“
    Mit ein paar Schritten war sie
bei ihm, packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich herum.
    Es ist schwer zu sagen, wer von
Maries plötzlicher Heftigkeit mehr überrascht war. Wenigstens hatte sie nun
seine Aufmerksamkeit.
    „Es ist aus, Lars!“
    Er zuckte mit den Schultern und
murmelte: „Wie du meinst.“
    Dass er sich dann auch noch
ohne weitere Äußerungen an ihr vorbeidrücken wollte, ließ sich nicht mit Maries
soeben erwachtem Temperament vereinbaren.
    Nachdem sie damit gedroht
hatte, die Polizei über das „Blumenbeet“ im Proberaum von den Pinheads zu informieren, packte er seine Sachen und verschwand.
    Wohin, wusste Marie nicht. Das
war auch besser so. Nachher bekam sie sonst noch Mitleid mit dem armen
brotlosen Künstler, der nun durch ihr Verschulden obdachlos geworden war.
    Sie hatte noch einiges damit zu
tun, die Wohnung aufzuräumen, die leeren Pizzakartons zum Container zu bringen
und das Nötigste zu putzen. In jedem Zimmer ließ sie ein Fenster auf Kippe,
dann machte sie sich auf zu Leo. Sie fühlte sich allein.
    Wie gern hätte sie Ricarda
angerufen. So lieb Leo war, ihm fehlte nun einmal die weibliche Sicht der
Dinge.
    Er würde wohl behaupten, dass sie
Ricarda erst recht fehlte und damit hätte er vielleicht gar nicht einmal so
Unrecht.
    Trotzdem vermisste Marie ihre
beste Freundin, die zurzeit für ein Hilfsprojekt in einem Entwicklungsland,
dessen Name Marie entfallen war, weil Ricarda ständig unterwegs war, bei der
Aufforstung des Regenwalds half und deshalb nicht erreichbar war. Marie hatte
ihr zwar eine Email geschrieben, als sie Hanno hatte vorgaukeln müssen, dass
sie arbeitete, aber die würde Ricarda vor ihrer Rückkehr nach Deutschland, die
locker für nächste Woche geplant war, vermutlich gar nicht lesen. Das nächste
Internetcafé war einen Tagesmarsch von ihrem Camp entfernt.

 
 
 
 
    „ Ich schwöre , der
Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des
deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so
wahr mir Gott helfe.“
    Obwohl Leo derjenige war, auf
den alle Augen gerichtet waren, war Marie aufgeregt.
    Auch wenn sie es nicht zugeben
wollte, lag das mit daran, dass er als einziger der Soldaten, die heute den
Diensteid leisteten, in dem zugegebenermaßen nicht besonders schicken
Dienstanzug unverschämt gut aussah.
    Sie war unendlich stolz. Auf
Leo oder eher gesagt den Soldaten Faber. Natürlich bemerkte sie die neidischen
Blicke der anderen Mädchen, als er ihr zuzwinkerte.
    Obwohl sie keine Sekunde daran
gezweifelt hatte, war sie froh, dass Leo es geschafft hatte, eine der ersten
wichtigen Etappe auf dem Weg zu seinem Ziel zu meistern.
    Das war nichts Neues, immerhin
war er schon in der Grundausbildung. Außerdem war niemand überrascht gewesen,
dass Leo wehrdiensttauglich war, im Gegenteil.
    Aber ihn jetzt dabei beobachten
zu können, wie er seinem Traum näher kam, war etwas Besonderes.
    Die schwierigste Hürde jedoch
stand ihm noch bevor. Es würde noch einige Zeit dauern, aber irgendwann müsste
er sich dem Auswahlverfahren für das KSK stellen.
    Doch auch da sah Marie keine
Probleme. Leo hätte problemlos einen Marathon mit einem Baumstamm auf dem
Rücken laufen können.
    Das war nicht, was Marie Sorgen
bereitete.
    Den eigentlichen Grund dafür durfte
Leo nie erfahren. Marie befürchtete nicht, dass er das Auswahlverfahren nicht
bestehen könnte, sondern sie hatte viel größere Angst davor, dass er es schaffen
könnte. Was würde das für ihre Freundschaft bedeuten?
    Leo dürfte ihr nichts über das
erzählen, was er mit Leib und Seele tat.
    Er würde vielleicht monatelang
von der Bildfläche verschwinden.
    Sie könnten nicht miteinander
reden.
    Womöglich würde sie nicht
einmal wissen, wie es ihm ging. Ob er noch lebte.
    Würde er psychisch mit dieser
Belastung fertig werden? Auf Dauer?
    Und am schlimmsten war dieser
quälende Gedanke, den sie tagsüber meist verdrängen konnte, der sich aber
nachts, wenn sie im Bett lag

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