Marie + Leo = Liebe (German Edition)
Ordnung.“
„Ja, alles in Ordnung“, wiederholte Marie , als Conny schon längst wieder
zum Objekt ihrer Begierde zurückgekehrt war.
„Hey, Prinzessin“, begrüßte Leo
Marie am nächsten Tag und strahlte.
„Du bist ja wach“, freute sie
sich und beugte sich zu ihm herunter, um ihm ganz vorsichtig einen Kuss auf die
Lippen zu hauchen.
„War das alles?“
„Ich dachte, du hast Schmerzen.
Und ich wollte nicht-“
Weiter kam sie nicht, denn Leo
zog sie erneut zu sich herunter und küsste sie. Diesmal aber richtig.
„Du kannst ja deinen Arm bewegen.“
„Ich kann noch ganz andere
Körperteile bewegen. Willste mal sehen?“
„Jetzt nicht.“
Was, wenn jemand hereinkam?
„Meine Beine, Marie. Ich kann
meine Beine bewegen.“
Er lachte und verkündete: „Ich muss mit dir reden“
„Ich mit dir auch.“
„Du zuerst.“
„Nein, du.“
„Was meinst du, wer von uns
beiden bessere Verhörtaktiken draufhat?“, fragte er.
„Na schön.“
Sie atmete tief durch und strich
ihr T-Shirt glatt. Wenn man den Babybauch schon sehen könnte, hätte sie jetzt
nicht das Problem, einen treffenden ersten Satz formulieren zu müssen. Das fiel
ihr schon bei vielen Zeitungsberichten sehr schwer, wie sollte sie nun also
zwanglos auf das Thema Nachwuchs zu sprechen kommen?
„Wie geht´s dir denn heute?“,
erkundigte sie sich.
„Lenk nicht ab.“
Leo fand, dass er schon wieder
ganz gesund war, daher hielt sich sein Bedürfnis, seine Befindlichkeiten zu
erörtern, in Grenzen.
„Also, in der Nacht, als wir
zum letzten Mal- du weißt schon...“
„Sex hatten“, ergänzte er.
„Ja, genau. Also, da haben wir
ja nicht wirklich verhütet. Und, also, du hast doch gesagt, du willst sowieso
ein Baby. Also, ja, und, äh-“
„Du bist schwanger?“, rief er.
„Also, äh, ja. Irgendwie
schon.“
„Wow.“
Leo fuhr sich mit der nicht
verkabelten Rechten durch die Haare.
„Wahnsinn.“
„Das ist bestimmt sehr
überraschen für dich und -"
„Überraschend? Wieso? Bei mir
ist jeder Schuss ein Treffer.“
„Bist du gar nicht sauer?“
„Was? Nein! Wieso das denn? Ich
freu mich. Wie geht´s dir denn?“
Leo lag auf der Intensivstation
und seine einzige Sorge galt Maries Wohlbefinden. Toller Typ, was?
„Gut, mir geht´s gut. Keine
Morgenübelkeit oder so.“
„Kommst du denn klar alleine zuhause?
Mit Tango und allem?“
„Meine Mutter passt auf Tango
auf. Und sonst klappt auch alles.“
„Du schleppst aber keine
Einkaufstüten oder so hoch, ne?“
„Doch, klar. Wie soll das sonst
gehen?“
„Ich sag Kai Bescheid. Er soll
sich um dich kümmern.“
„Das ist nicht nötig. Um mich
muss sich niemand kümmern. Ich bin schwanger, aber doch nicht krank.“
„Und das soll auch so bleiben.
Keine Widerrede.“
Hugh, der Häuptling hatte
gesprochen.
„Was wolltest du denn mit mir
besprechen?“
„Eigentlich hätte ich das schon
viel früher machen sollen. Ich wollte schon vor dem Einsatz fragen, aber da hab
ich mich irgendwie nicht getraut.“
Leo hatte sich etwas nicht
getraut? Marie stutzte. Was konnte das denn sein?
„Deswegen hatte ich den hier
mit in Afghanistan. Zum Glück hat Kai ihn aufgehoben.“
Leo griff nach seinem Handy,
schaltete den darin intergierten mp3-Player auf laut und ließ Elvis Presleys
„In the Ghetto“ laufen, Maries Lieblingslied.
„Mein Baby gehört zu mir, ist
das klar?“
Er zog eine Tiffany´s-türkise Schachtel unter seiner Decke hervor.
Vor lauter Freuen, Schreien,
Umarmen, Küssen und natürlich Jasagen bemerkte Marie gar nicht, dass Leo noch
am Vorabend eine Schwester gebeten hatte, den Schriftzug auf Maries Collage um
den Zusatz „= Liebe“ zu ergänzen.
„Und wenn ich 18 bin, lasse ich mir Maries Namen tätowieren. Mitten auf den
Arm“, verkündete Leo stolz.
„Als ob. Das traust du dich gar nicht“, posaunte Marie.
„ Boah , doch!“
Leo wollte Marie an den Haaren ziehen, aber sie duckte sich schnell genug
hinter Christina, die sich wünschte, die Kinder würden endlich in Leos Zimmer
gehen und spielen. So bekam sie die Kohlrouladen nie fertig.
„Vielleicht seid ihr dann gar nicht mehr befreundet“, mahnte sie.
Bei Leo wusste man nie so genau. Er würde einen Tätowierer vermutlich dazu
bringen können, ihm, einem 9jährigen Jungen, ein Tattoo stechen zu lassen. Da musste sie entgegensteuern.
„Nee“, stimmte Leo ihr zu. „Befreundet sind wir dann bestimmt nicht mehr.
Mit 18 darf man doch
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