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Marienplatz de Compostela (German Edition)

Marienplatz de Compostela (German Edition)

Titel: Marienplatz de Compostela (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.M. Soedher
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aber der Abschlepper kommt doch nie durch die Einfahrt«, meinte Batthuber.
    »Wir sperren draußen die Straße. Die paar Meter muss der Sprinter eben bewegt werden, das geht schon«, meinte Zenner.
    Bucher rief in die Wohnung: »Können wir rein?!«
    Sie konnten rein. Es wurde gerade zusammengepackt. Ein Kollege kam ächzend den Gang entlang und stülpte sich die weiße Kapuze vom Kopf. Die Haare waren völlig verschwitzt. »Atmungsaktiv haben sie gesagt, als sie die neuen Dinger gekauft haben. Möchte mal wissen, was die damit gemeint haben? Wer da aktiv atmet, ist mir jetzt klar geworden. Wenigstens stinkt es hier nicht auch noch und es liegen keine Leichen herum. Bei der Hitze auch noch das ganze Fliegenzeug? Ja danke.«
    »Ja, ja«, bekräftigte Hartmann, »elende Hitze, um in den Dingern rumzuhüpfen. Habt ihr schon was für uns?«
    »Würde ich schon sagen. Da in der Küche standen diese Speere rum. An einem haben wir Anhaftungen gefunden, von der Speerspitze an dreiunddreißig Zentimeter nach oben hin.«
    »Anhaftungen?«
    »Ja. Gewebe und Blut …. das Ding ist verwendet worden. Ob es ein Tier oder einen Menschen getroffen hat, können wir im Moment nicht sagen. Genaueres bekommt ihr, wenn das Labor und die Tox vorliegen. Das sind heiße Dinger, diese Speere. Wir werden mal einen Test damit machen, was die Durchschlagskraft angeht. Sehen aus wie Holzspeere, ich vermute aber so eine Art Hightech dahinter … das Gewicht, die Balancierung. Na ja, wir werden sehen.«
    »Macht das, macht das«, sagte Bucher und schob Hirzinger durch den Gang, bis zum großen Raum, wo er ihn vor die Konstruktionszeichnung stellte. »Was ist das?«
    Hirzinger ging einen Schritt zurück, um eine bessere Übersicht zu erhalten. »Pfhh … keine Ahnung. Irgendeine Konstruktion eben. Habe so etwas noch nie gesehen. Mein Ding sind Häuser, keine Bunker.«
    »Bunker? Das könnte ein Bunker sein? Mit den Abmaßen?«
    Hirzinger kniff die Augen zusammen. »Mhm. Irre … das ist doch irre, das Ding … ergibt doch keinen Sinn«, er wendete sich Bucher zu und hob die beiden Hände, die noch geschlossen waren: »Kann man die mal abmachen, die Dinger tun weh und ich brauche meine Hände … also meine Finger, anders geht es nicht.«
    Batthuber nahm die Handschellen ab und Hirzinger trat ganz nahe an den Plan heran, fuhr mit seinen Fingern die Linien ab und murmelte Zahlen vor sich her. Erst durch die Berührung und das Nachfahren der Linien konnte die Zeichnung zu einem Ganzen in seiner Vorstellung werden.
    Er schüttelte mehrfach verwundert den Kopf. »Gibt’s doch nicht … das gibt’s doch nicht.«
    »Was gibt’s doch nicht?«, fragte Hartmann, »was?«
    Hirzinger drehte sich um. »Also das Ding hier kenne ich wirklich nicht und ich weiß auch nicht, wofür das gut sein soll. Einzelne Elemente aber sind mir schon bekannt. Die habe ich selbst gefertigt.«
    Bucher ging auf ihn zu und packte ihn hart an der Schulter, spürte dabei die Zähigkeit seiner Knochen und Muskeln. »Diese Kisten, die ihr fertigen musstet, oder? Ein Jahr lang Unsinn produzieren …«
    »Genau!«
    »Diese Kisten, die finden sich alle hier in dieser Konstruktion wieder, nicht wahr?«
    »Ja. Ich habe einige entdeckt, und ich denke, die haben wirklich alle wir gemacht. Ich müsste den Plan genauer anschauen. Es sieht jedenfalls mal so aus.«
    »Das reicht schon, das reicht schon.« Bucher zog ihn vom Plan weg, in die Mitte des Zimmers. »Wer hat diese Kisten beauftragt?«
    Hirzinger massierte seine Hände. »Die Pläne, die kamen … ja von wem kamen die noch mal … ich glaube, Buntzl hat sie gebracht. Wir hatten Diskussionen deswegen, hat aber nichts genützt. Ich hätte gerne Häuser gebaut, na ja.«
    »Gut. Buntzl hat also die Pläne gebracht. Und wo sind diese Dinger dann hingekommen, wenn ihr sie fertig hattet, wohin? Und wer hat sie transportiert?«
    »Das weiß ich nicht, wohin die gekommen sind. Ich dachte halt, das Zeug wird verbrannt, oder was weiß ich. Der Tatzinger hat sie mit seinen Tiefladern abgeholt.«
    »Hoch- und Tiefbau Tatzinger?«, fragte Bucher nach.
    »Ja, der.«
    Batthuber war schon unterwegs. Tatzinger war ihm ein Begriff.
    Bucher rief ihn zurück. »Nimm Herrn Hirzinger mit und setze ihn zu Hause ab, oder irgendwo an der U-Bahn.«
    Kaffeegeruch stieg das Treppenhaus empor. Bucher rief Batthuber nach: »Halt, warte. Herr Hirzinger!? Wenn Sie einen Kaffee möchten …?«
    »Ja, jetzt schon. Trotz der Hitzn …«, er deutete auf den

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