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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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herein und verriegelte die Tür sofort wieder. Sie machte das Papier ab und fand ein prächtiges Bukett von Frühlingsblumen. Dabei lag ein an Lisa Kendrick adressierter Umschlag.
    Marissa riß ihn auf und fand eine Doppelkarte, auf deren Außenseite stand: »Für Marissa Blumenthal«! Ihr Herz klopfte wild, als sie las:
    »Liebe Frau Dr. Blumenthal,
    unseren Glückwunsch zu Ihrer respektablen Leistung heute morgen. Wir waren alle sehr beeindruckt davon. Leider werden wir aber unsere Bemühungen wiederholen müssen - es sei denn, daß Sie vernünftig sind. Wie Sie sehen, sind wir ständig über Ihren jeweiligen Aufenthaltsort informiert. Wir werden Sie aber in Ruhe lassen, wenn Sie uns das medizinische Gerät, das Sie entliehen haben, zurückgeben!«
    Eine Welle der Angst überflutete Marissa. Für einen Augenblick stand sie wie erstarrt vor den Blumen und schaute ungläubig darauf hinab. Dann brach sie in hektische Aktivität aus und begann ihre Sachen zusammenzupacken. Sie riß das Schreibtischfach auf, in das sie ein paar Kleinigkeiten gelegt hatte. Doch dann stutzte sie - nichts lag auf demselben Platz wie vorher. Sie waren in ihrem Zimmer gewesen und hatten ihre Sachen durchsucht! Mein Gott - sie mußte unbedingt weg von hier!
    Sie stürzte ins Badezimmer, kramte dort hastig ihre Kosmetika zusammen und warf sie wahllos in ihr Kosmetikköfferchen. Dann hielt sie inne - die Schlußfolgerungen, die aus dem Text auf der Karte zu ziehen waren, kamen ihr zu Bewußtsein. Wenn sie die Injektionspistole nicht hatten, dann konnte auch Tad nicht in die Geschichte verwickelt sein. Und obendrein wußte weder dieser noch sonst jemand, daß sie unter einem zweiten falschen Namen im Essex House ein Zimmer genommen hatte. Die einzige Möglichkeit, sie hier aufzuspüren, hatte darin bestanden, sie vom Flugplatz in Chicago bis hierher ins Hotel zu verfolgen.
    Je schneller sie aus dem Essex House verschwand, desto besser. Sie warf den Rest ihrer Sachen in den Koffer, mußte aber dann feststellen, daß sie so schlecht gepackt hatte, daß er sich nicht schließen ließ. Als sie sich daraufsetzte und mit dem Verschluß kämpfte, fiel ihr Blick wieder auf den Blumenstrauß. Plötzlich ging ihr ein Licht auf, was damit bezweckt werden sollte. Man wollte ihr einen Schrecken damit einjagen, damit sie ihre Verfolger zu der Injektionspistole führen würde - und genau das hätte sie nun fast getan.
    Sie setzte sich auf das Bett und zwang sich, in Ruhe nachzudenken. Da nun ihre Gegner wußten, daß sie die Injektionspistole nicht bei sich hatte, und hofften, daß sie sie zu deren Aufbewahrungsort führen würde, hatte sie etwas Spielraum gewonnen. Marissa beschloß, auf die Mitnahme des Koffers zu verzichten, und stopfte ein paar dringend notwendige Dinge in ihre Handtasche. Außerdem nahm sie die wichtigsten Papiere aus ihrer Aktenmappe, so daß sie auch auf die noch verzichten konnte. Das einzige, worüber sich Marissa absolut sicher war, war die Tatsache, daß man sie verfolgen würde. Zweifellos gingen ihre Gegner davon aus, daß sie in panischer Angst abhauen würde, was natürlich eine Verfolgung erleichtern würde. Nun, dachte sie, die werden noch eine schöne Überraschung erleben.
    Während sie einen weiteren Blick auf die Blumen warf, entschied sie sich für eine Strategie, die der gegnerischen entsprach. Unter diesen Gesichtspunkten entwickelte sie einen Plan, der ihr vielleicht jene Antworten bringen könnte, die die Lösung für die ganze Geschichte darstellten.
    Marissa schlug in ihren Notizen die Namen der Vorstandsmitglieder des »Komitees der Ärzte« auf und vergewisserte sich, daß der Schriftführer hier in New York wohnte. Sein Name war Jack Krause, und seine Anschrift lautete Östliche Vierundachtzigste Straße Nr. 426. Marissa entschloß sich, dem Mann einen unverhofften Besuch abzustatten. Es war ja durchaus möglich, daß alle diese Ärzte von der Geschichte gar nichts wußten. Man konnte sich doch eigentlich nicht vorstellen, daß eine Gruppe von Ärzten dazu bereit war, eine Epidemie zu verbreiten. Wenn das aber doch der Fall war, mußte ihr Erscheinen vor seiner Tür erheblich mehr Panik verursachen als ein simpler Blumenstrauß.
    Zunächst aber würde sie Vorsichtsmaßnahmen für ihre Abreise treffen. Sie ging ans Telefon, verlangte den Geschäftsführer des Hotels und beklagte sich bei ihm mit verärgerter Stimme darüber, daß man am Empfang ihre Zimmernummer einem Freund gegeben hätte, mit dem sie gebrochen

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