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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinüber und schielte zum Fach für Zimmer 1127. Er konnte zwar einen zusätzlichen Schlüsselsatz erkennen, aber es waren viel zu wenig Leute da, um ihm wenigstens eine kleine Chance zu geben, den Empfangsmitarbeiter abzulenken. Er wandte sich also statt dessen dem Aufzug zu.
    Im elften Stock suchte er nach dem Wagen des Zimmermädchens. Er fand ihn an der Tür zu einem Appartement mit der üblichen Ausstattung an frischen Handtüchern, Bezügen und Reinigungsmaterial. Er nahm eines der Handtücher und legte es diagonal zusammen, womit er ein kurzes, kräftiges Seil hatte. Er nahm in jede Hand ein Ende und betrat das Appartement, in dem das Zimmermädchen wahrscheinlich gerade an der Arbeit war.
    Der Wohnraum war leer. In der Mitte des Schlafzimmers konnte er einen Staubsauger sehen und einen Stapel Wäsche auf dem Boden, aber ein menschliches Wesen war noch immer nicht zu erblicken. Er drang weiter in den Ankleideraum vor, und dann hörte er Wasser rauschen.
    Das Zimmermädchen kniete vor der Badewanne und war dabei, deren Inneres zu säubern. Ein Behälter mit einem Reinigungsmittel stand neben ihr auf dem Boden.
    Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, trat Al hinter die Frau und erdrosselte sie, das zusammengedrehte Handtuch als Werkzeug dafür benutzend. Sie gab einige röchelnde Laute von sich, aber diese wurden vom Geräusch des einlaufenden Wassers übertönt. Ihr Gesicht wurde rot und schließlich purpurrot. Als Al den Druck auf den Enden des zusammengedrehten Handtuchs löste, sank sie wie eine ausgestopfte Stoffpuppe schlaff zu Boden.
    Al fand die Schlüssel in ihrer Tasche, aufgereiht an einem armbandgroßen Ring. Draußen auf dem Gang hängte er das Schild »Bitte nicht stören« an die Tür zu dem Appartement und verschloß sie sorgfältig. Anschließend schob er den Servicewagen außer Sichtweite in einen hinteren Treppenwinkel. Er machte Fingerübungen wie ein Pianist, der sich auf seinen Auftritt vorbereitet, während er sich auf den Weg zum Zimmer 1127 begab.

 
     
    KAPITEL 17
     
    24. Mai
     
    Marissa schälte ihr letztes Stück Frühstücksobst und ließ die Schalen und das Obstmesser mit dem Holzgriff auf ihrem Nachttischchen liegen. Dann rief sie die Northwest Airlines an und versuchte, eine Flugreservation nach Minneapolis zu bekommen. Sie hatte sich überlegt, daß das PAC und seine Helfershelfer wohl meinen würden, daß sie als nächstes nach Los Angeles fliegen würde, und so wäre statt dessen Minneapolis so gut wie irgendeine andere Stadt.
    Ihr Gesprächspartner bestätigte ihr schließlich die Buchung für einen Flug am Nachmittag. Sie ließ sich wieder ins Bett fallen, um sich zu überlegen, was sie nun als nächstes tun könnte, aber die Erschöpfung überwältigte sie, und sie schlief nochmals ein.
    Ein metallisches Klicken weckte sie. Es klang, als ob es von der Tür käme; aber sie war sich sicher, daß sie draußen das Schild mit der Aufschrift »Bitte nicht stören!« hingehängt hatte. Dann jedoch sah sie, daß der Türknopf sich zu drehen begann!
    Plötzlich überfiel sie wieder die Erinnerung daran, wie sie in ihrem Zimmer in Chicago von dem Mann mit der Injektionspistole überfallen worden war. Panik durchfuhr sie wie ein elektrischer Stromstoß. Sie riß sich hoch und griff hastig zum Telefon.
    Doch noch bevor sie den Hörer abnehmen konnte, krachte die Tür auf, wobei ein Teil des Rahmens zersplitterte, als die Befestigung der Sicherheitskette aus ihrer Halterung gerissen wurde. Ein Mann knallte die Tür wieder hinter sich zu und stürzte sich auf Marissa. Er packte sie mit beiden Händen um die Kehle und schüttelte sie wie ein tollwütiger Hund. Dann zog er ihr aschbleiches Gesicht ganz nah an das seine und keuchte wütend: »Erinnern Sie sich an mich?«
    Marissa erinnerte sich nur zu gut - es war der blonde Mann mit der Julius-Cäsar-Frisur.
    »Ich gebe Ihnen zehn Sekunden, um die Injektionspistole rauszurücken«, fauchte Al und lockerte den tödlichen Griff um ihren Hals etwas. »Wenn nicht, breche ich Ihnen das Genick!«
    Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, versetzte er ihr noch einen heftigen Stoß gegen den Kopf, und der Schmerz fuhr ihr wie ein Blitz in die Wirbelsäule.
    Kaum noch des Atmens fähig, umklammerte Marissa die Handgelenke des Mannes, doch ohne jede Wirkung. Er schüttelte sie wieder, wobei ihr Kopf gegen die Wand flog. Um sich nach hinten abzustützen, streckte Marissa reflexartig die Hände rückwärts. Die Nachttischlampe knallte zu Boden,

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