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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Soldatenstiefel polterten hinter mir die Treppe herab.
    Ich sprang auf und drehte mich um.
    »Er ist ohnmächtig, Commander.«
    Die Stimme, die dies sagte, gehörte jenem Offizier von der Militärpolizei. »Nehmen Sie ihm jetzt die Waffe ab!«
    Fast immer sind die Handlungen eines Menschen die Frucht vorhergegangener Überlegungen. Selbst jene berühmten »reflexartigen Reaktionen« werden vom Gehirn ausgelöst. Selten nur geschieht es, daß der Mensch etwas tut, dessen er sich erst hinterher bewußt wird.
    So jedoch erging es mir.
    Niemals, wenn ich als Verstandesmensch gehandelt hätte, wäre ich einer solchen impulsiven Tat fähig gewesen. Daß es sich so verhielt, merkte ich erst, als der Offizier vor mir zurückzuweichen begann.
    Da erst ging es mir auf, daß ich Lieutenant Ibakas Laser-Pistole lediglich aufgehoben hatte, um sie nun meinerseits in Anschlag zu bringen.
    »Scheren Sie sich raus!« sagte ich. »Oder bei Gott, ich drücke ab!«
    »Sir!« Die Stimme des Offiziers klang zugleich entsetzt und anklagend.
    »Raus!«
    »Ich verstehe nicht, Sir.«
    »Raus, habe ich gesagt! Ich zähle bis drei!«
    »Nicht nötig, Sir. Wir gehen ja schon wieder.«
    Die schweren Stiefel entfernten sich treppauf. Ich legte die Pistole hin. Meine Hand zitterte, meine Knie waren weich. Ich fühlte mich auf einmal elend und völlig erschöpft. Die Erkenntnis, daß ich bereit gewesen war, meine Drohung in die Tat umzusetzen, machte mich frösteln.
    Lieutenant Ibaka bewegte sich zu meinen Füßen. »Danke, Sir.«
    »Ich weiß nicht, ob meine Handlungsweise Dank verdient, Lieutenant«, erwiderte ich steif, »aber auf jeden Fall hatten Sie mein Wort.«
    »Es ist wichtig, Sir. Sehr wichtig!«
    Lieutenant Ibaka versuchte sich aufzurichten. Ich griff zu, im Bestreben, ihm zu helfen, aber er war zu schwer und selbst bereits zu kraftlos.
    »Lassen Sie nur, Sir!« sagte er. »Es kommt nicht mehr darauf an.«
    Er lag zu meinen Füßen und wartete verzweifelt darauf, daß noch etwas von der verströmenden Kraft seines Lebens zu ihm zurückkehre.
    »Sie erwähnten vorhin die Najade, Lieutenant«, sagte ich behutsam.
    Dort, wo er lag, konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Das Licht der Kerzen erreichte es nicht mehr. Nun war ich es auf einmal selbst, der den gigantischen Schatten warf.
    »Sagte ich Najade, Sir? Ich erinnere mich nicht. Was ich Ihnen sagen möchte, ist etwas anderes. Dieser Homo Factus – ich weiß genau, was ich sage – Goltz hat es bestätigt, bevor ich ihn erschoß – ist nicht unbesiegbar.«
    Als es mir aufging, was er mir da mitzuteilen versuchte, begann ich es zu verfluchen, daß ich ihn daran gehindert hatte, gleich zu Beginn zur Sache zu kommen. Ich faßte ihn bei der Schulter. »Großer Gott, Lieutenant – reden Sie!«
    Meine Bitte erreichte ihn zu spät. Seine letzte Kraft hatte sich verbraucht. Alles, was er mir noch zu sagen vermochte, waren einige wenige Worte: »In meiner Tasche, Sir ... alles aufgeschrieben ... Versprechen Sie mir ...«
    Seine Schulter bäumte sich noch einmal gegen meine Hand und wurde dann schlaff.
    Eine Weile lang stand ich dann da, blickte auf meinen toten Bordingenieur herab und wünschte mir, einmal im Leben weinen zu können. Irgendwann bückte ich mich und tastete seine Taschen ab, bis ich die Aufzeichnungen gefunden hatte. Ich steckte sie ein, ohne sie zu lesen.
    Nun, da alle Eile zu spät kam, konnte dies noch etwas warten. Zudem, so glaubte ich, hatte ich ihn bereits begriffen.
    »Ich verspreche es Ihnen, Lieutenant«, sagte ich.
    Dann ging ich hinauf, um unter Berufung auf den Präsidenten persönlich dem wartenden Arzt zu sagen, was ich von ihm erwartete.

Kapitel 13
    Harris‘ Blick blieb auf Lieutenant Ibakas Aufzeichnungen geheftet, die ich ihm gleich zu Beginn dieser nächtlichen Zusammenkunft ausgehändigt hatte, während er mit halblauter, vom Zweifel gezeichneter Stimme die Frage an mich richtete, auf die ich gewartet hatte: »Und Sie trauen sich zu, einen solchen Plan auszuführen, Commander?«
    Ich selbst hatte mir diese Frage bereits immer wieder gestellt und um eine Antwort gerungen. Immer aufs neue stieß ich dabei darauf, daß die entscheidenden Faktoren sich jeder methodischen Planung entzogen. In gewisser Weise war es das reinste Roulettespiel.
    »Niemand, Sir«, erwiderte ich, »kann Ihnen zu dieser Stunde garantieren, daß die Sache zu einem Erfolg führt. Aber ich meine, einen Versuch sollte sie uns wert sein.« Die überstürzt angesetzte Konferenz fand in der

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