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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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überwuchern konnten: den Glauben an eine menschenwürdige Welt.
    Stefan Manescu nickte. »Dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren, Sir, und die erforderlichen Vorbereitungen treffen. Allerdings müßte Commander Brandis mir zuvor noch eine Frage beantworten!«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    Der Minister trat an mich heran. »Haben Sie schon darüber nachgedacht, wer Sie auf diesem Flug begleiten soll, Commander? Sie brauchen wenigstens noch zwei Mann, und wir können unmöglich eine Annonce in die Zeitung setzen: Freiwillige gesucht!«
    »Ich möchte doch vorschlagen«, erwiderte ich, »Captain Monnier und Lieutenant Stroganow diesbezüglich zu befragen, Sir.«

Kapitel 14
    Start.
    Noch einmal, bevor du an Bord gehst, empfindest du dankbar die Festigkeit der Erde unter deinen Füßen: eine Empfindung, die durch nichts zu ersetzen ist. Deine Reise mag über Jahre und Millionen Meilen gehen, aber IHR bleibst du zugehörig, der Mutter aller Dinge. Dein Gesicht gleicht einem verschlossenen Visier, abweisend und undurchdringlich. Du bist allein mit dir und deinen Gedanken, selbst wenn der Scherz dir wie von selbst über die Lippen geht. Du spürst den Abschied, und weigerst dich, ihn zur Kenntnis zu nehmen. Dann nimmt das Schiff dich auf, dieses Wunderwerk, das dich den Sternen zuordnet, die Maschine, die fast keine mehr ist, diese mathematische Formel, die wie durch Zufall Materie ward.
    Das Schiff.
    Seine kühle, strenge Sachlichkeit ergreift von dir Besitz. Noch glaubst du, indem du ihre Funktionen prüfst, daß du sie dir unterwirfst.
    In Wirklichkeit bist du bereits der Unterworfene. Das Schiff gehorcht dir, weil du dich seiner Gesetzmäßigkeit beugst.
    Letzte Worte, in denen – blechern und verzerrt – die Trennung bereits beschlossen liegt.
    »Najade, bitte melden, bitte melden!«
    »Hallo, Kontrollturm. Hier Najade. Ich gehe jetzt die Checkliste durch.«
    »Ihr Start ist aus meteorologischen Gründen um zehn Minuten vorverlegt. Bitte, beeilen Sie sich.«
    »Roger, Kontrollturm. Ich melde mich, sobald ich soweit bin.«
    Letzte Vorbereitungen.
    Handgriffe. Bunte Lampen glühen auf und erlöschen. Du forderst Gewißheit, wo es keine gibt. Dann legst du die Gurte an und bist bereit. Ein letztes Mal memorierst du den Kurs, bevor du dem Kontrollturm Lebewohl sagst.
    »Hallo, Kontrollturm. Hier Najade. Ich bin soweit, erbitte Starterlaubnis!«
    »Ihr Start ist freigegeben, Najade. Gute Reise und Hals- und Beinbruch!«
    Das Triebwerk zündet. Bis ins Mark hinein spürst du seine gebändigte Energie. Ein Zucken deiner Hand, und es trägt dich den Sternen entgegen.
    Ich warf einen letzten Blick zurück auf das Tempelhofer Feld. In einer solchen Stimmung hatte ich Berlin noch nie verlassen. Zugleich nahm ich mit diesem Blick, wie ich glaubte, Abschied von Europa.
    Einige Minuten nach dem Start erhob ich mich und überließ Captain Monnier das ungewohnte Steuer.
    Delta VII, so bekam ich zu spüren, hatte mich verwöhnt; damit verglichen, war die Najade ein plumpes, langsames und völlig temperamentloses Gefährt von geradezu steinzeitlicher Primitivität. Dabei stellte sie auf dem Gebiet der Passagier- und Frachtschiffahrt der damaligen Zeit eine durchaus als modern zu bezeichnende Schiffsform dar.
    Um dies anzuerkennen, durfte man freilich nicht zuvor monatelang auf einem atomgetriebenen Prototyp geflogen sein. Ich kam mir vor wie ein Turnierreiter, den man auf ein Brauereipferd gesetzt hatte.
    Das Najade-Bordbuch wies mich als Piloten aus, Lieutenant Stroganow als Navigator, Captain Monnier als Bordingenieur. Einen Commander gab es nicht, d. h., diese Funktion wurde vom Piloten mit ausgeübt.
    Captain Monnier selbst hatte diese Aufteilung der Funktionen vorgeschlagen – in wortloser Erinnerung daran, daß er, bevor er sich für die Pilotenlaufbahn entschied, lange Zeit als begleitender Mechaniker geflogen war, einmal sogar unter meinem Kommando, an Bord jenes Alpha-Schiffes, dessen katastrophaler Fehlstart nach wie vor ein schwarzer Fleck auf meiner Personalakte war. Bis zu seinem ersten Kontrollgang durch das Schiff war noch etwas Zeit; darum konnte ich das Steuer guten Gewissens an ihn übergeben.
    »Falls Sie mich brauchen sollten, Captain – ich bin in der Nähe.«
    »Ich glaube nicht, daß es schon hier passiert, Sir.«
    »Ich eigentlich auch nicht. Aber man kann nie wissen.«
    Ob früher oder später, dachte ich dabei: passieren würde es. In drei gezielten Fällen war die Geheimhaltung, mit der die Überführung

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